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Ausschuss Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung des Arbeitskreises V der Innenministerkonferenz
Innenminister
RubrikAusbildung zurück
ThemaPA Geräte --- Brandübungscontainer26 Beiträge
AutorChri8sti8an 8M., Oberraden / RLP624923
Datum11.05.2010 22:41      MSG-Nr: [ 624923 ]8160 x gelesen

Ausschuss Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz
und zivile Verteidigung des AK V der Innenministerkonferenz
– Arbeitsgruppe Pressluftatmer –
AFKzV
21.12.2006
Hinweise für den Umgang mit Pressluftatmern der Feuerwehren nach thermischer
Belastung – Sicherheitshinweise –
In jüngster Vergangenheit ist es zu Unfällen bei Atemschutzeinsätzen gekommen, deren
Umstände im Einzelnen noch nicht abschließend geklärt sind. Bei einer in Verbindung mit
dem Unfall in Göttingen durchgeführten Untersuchung der dort verwendeten Lungenautomaten
wurde von der EXAM BBG Prüf- und Zertifizier GmbH jedoch zwischenzeitlich festgestellt,
dass bei einem Lungenautomaten Verformungen im Inneren durch thermische
Belastung aufgetreten waren. Das Auftreten dieser Verformungen konnte in Versuchen
unter thermischer Belastung nachvollzogen werden und hat dabei zu Fehlfunktionen
geführt.
Die EXAM BBG Prüf- und Zertifizier GmbH stellte hierzu in einer E-Mail am 04. Dezember
2006 fest, dass „bei Pressluftatmern je nach
- Höhe der Umgebungstemperatur,
- Höhe der Veratmung und
- Länge der Einsatzzeit
Fehlfunktionen (z. B. Abströmen oder Blockieren von Lungenautomaten) nicht auszuschließen
sind.“ Sie hat mit gleicher eMail darauf hingewiesen, dass „die Atemschutzgeräte
nur in einem Temperaturbereich (Umgebungstemperatur) von – 30°C bis + 60°C
geprüft werden und für diesen zugelassen sind“ 1.
Dadurch kann bei den Feuerwehren der Eindruck entstehen, dass Pressluftatmer nicht
mehr für den Innenangriff im Brandeinsatz verwendet werden dürften. Diese Schlussfolgerung
trifft aber nicht zu. Sowohl die EXAM BBG Prüf- und Zertifizier GmbH als auch
1 Siehe hierzu auch den „Hinweis zur Nutzung von Atemschutzgeräten“ der EXAM BBG Prüf- und
Zertifizier GmbH unter http://www.wde.bg-exam.de/index.php?option=com_frontpage&Itemid=1.
– 2 –
die Hersteller erklären, dass die bei der Feuerwehr verwendeten Pressluftatmer für den
Innenangriff im Brandeinsatz, d. h. unter thermischer Belastung, geeignet sind.
Der Ausschuss Feuerwehr, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung (AFKzV) hat auf
Grund der Versuchsergebnisse und zur Vermeidung von Irritationen in den Feuerwehren
gemeinsam mit den Herstellern, der Fachgruppe Feuerwehren und Hilfeleistung des
Bundesverbandes der Unfallkassen (BUK) und der EXAM BBG Prüf- und Zertifizier GmbH
kurzfristig die aktuelle Situation bewertet und die Notwendigkeit von kurz- und
mittelfristigen Konsequenzen geprüft. Dies ergab folgendes Ergebnis:
Die verbesserte Ausbildung und die verbesserte Schutzkleidung haben in den letzten
Jahren zu einer Verhaltensänderung der Einsatzkräfte im Brandeinsatz geführt. In der
Folge kann dies zu einer extremen thermischen Belastung von Atemschutzgerät und –
geräteträger im Einsatz führen. Wichtig ist daher,
• dass die Feuerwehren die Einsatzgrenzen der Atemschutzgeräte kennen und
beachten und
• die bisherigen Anforderungen der für den Brandeinsatz relevanten Normen zur
persönlichen Schutzausrüstung dahingehend zu überprüfen, ob sie noch dem durch
die verbesserte Ausbildung und die verbesserte Schutzkleidung geänderten
Verhalten der Einsatzkräfte im Brandeinsatz gerecht werden; ggf. ist ein
Anforderungsprofil zu den thermischen Anforderungen zu erstellen.
Die Bewertung der Prüfergebnisse der EXAM BBG Prüf- und Zertifizier GmbH erlaubt die
grundsätzliche Feststellung, d a s s P r e s s l u f t a tme r a u c h w e i t e r h i n f ü r d e n
I n n e n a n g r i f f i m B r a n d e i n s a t z v e r w e n d e t w e r d e n d ü r f e n . D e n
A t e m s c h u t z g e r ä t e t r ä g e r n u n d d e n v e r a n t w o r t l i c h e n F ü h r u n g s -
k r ä f t e n m ü s s e n a b e r d i e E i n s a t z g r e n z e n d e r P r e s s l u f t a t m e r
b e k a n n t u n d b e w u s s t s e i n .
Die Einsatzkräfte müssen hierbei - wie bei allen anderen Einsatzentscheidungen auch -
zwischen der Notwendigkeit bzw. der Brisanz des Einsatzauftrages und den Risiken bzw.
den Einsatzgrenzen - hier von Pressluftatmern - abwägen.
– 3 –
G r u n d s ä t z l i c h i s t j e d e u n n ö t i g e G e f ä h r d u n g d e r A t e m s c h u t z -
g e r ä t e t r ä g e r z u v e r m e i d e n u n d d a s E i n s a t z r i s i k o i s t z u
m i n i m i e r e n .
Zur Orientierung der Einsatzkräfte wird diesbezüglich auf folgendes hingewiesen:
• B e i B r a n d e i n s ä t z e n i s t j e d e u n n ö t i g e t h e r m i s c h e B e l a s t u n g
d e s P r e s s l u f t a t m e r s z u v e r m e i d e n .
Beispielsweise soll ein längerer Aufenthalt in brennenden Räumen nur dann
erfolgen, wenn der Einsatzauftrag nicht anderweitig erfüllt werden kann.
• T r e t e n i m B r a n d e i n s a t z e x t r e m e t h e r m i s c h e B e l a s t u n g e n a u f ,
i s t d e r R ü c k w e g a n z u t r e t e n .
Dies gilt beispielsweise, wenn sich Helmvisiere verformen, wenn die Temperaturbelastung
auf Grund einer Wärmequelle durch die Schutzkleidung hindurch über
das gewohnte Maß hinaus verspürt wird, wenn eine direkte Beflammung oder
Bestrahlung der Atemschutzgeräte erfolgt oder wenn eine außergewöhnliche
Wärmeströmung vorhanden ist.
Bis zum Vorliegen weiterer Erkenntnisse aus Forschung und Normung ist darüber hinaus
folgendes zu beachten:
1. Atemschutzgeräte, die im Einsatz einer extremen thermischen Belastung (siehe
oben) ausgesetzt waren, müssen entsprechend gekennzeichnet und einer Atemschutzwerkstatt
zugeführt werden. Dort müssen – neben den nach Einsätzen
üblichen Prüfungen – zusätzlich alle Teile des Pressluftatmers sorgfältigst geprüft
werden. Dazu ist es auch notwendig, den Lungenautomaten zu zerlegen, um
insbesondere die darin enthaltenen Einzelteile gezielt auf Beschädigungen hin
prüfen zu können. Die Einzelteile sind auf Sicht zu prüfen und nach anschließender
Montage des Lungenautomaten ist dieser auf Dichtheit und Funktion zu prüfen.
Diese Überprüfungen können nur die vom Hersteller autorisierten Atemschutzgerätewarte
bzw. die Hersteller selbst durchführen.
2. Übungen in Brand-Übungsanlagen mit thermischer Belastung sollen nur mit
Pressluftatmern durchgeführt werden, die ausschließlich für den Übungsbetrieb
– 4 –
vorgehalten werden. Eine Verwendung dieser Geräte im Einsatz soll ausgeschlossen
werden. Die im Übungsbetrieb eingesetzten Geräte müssen am Gerät
und auf den Atemluftflaschen mit dem Hinweis „ÜBUNGSGERÄT – NICHT IM
EINSATZ VERWENDEN“ gekennzeichnet sein. Die für Pressluftatmer üblichen
Prüfbedingungen bleiben hiervon unberührt.
Werden Einsatzgeräte in der Ausbildung verwendet, sind diese vor einer
Wiederverwendung im Einsatz wie unter Punkt 1 beschrieben zu behandeln.

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