1. Medizinische Task Force (BBK)
2. Mannschaftstransportfahrzeug
1. Medizinische Task Force (BBK)
2. Mannschaftstransportfahrzeug
Geschrieben von Matthias Ott Ich kenne z.B. eine rote RKL für die Einsatzleitung, eine grüne für den Atemschutz-Sammelplatz ist mir auch schon unter gekommen.
war in den letzten Jahren mehrfach Diskussion ist wurde (natürlich) in vielen Bereichen ganz unterschiedlich gesehen bzw. (nicht) gelöst...
Wir haben die Vorschläge gesammelt und die Mehrheitsmeinung unter Beachtung der Umländer filtriert, vgl. http://www.standardeinsatzregel.org/de/home/die_broschueren/ser_kennzeichnung/index.html
Sollte man ggf. lesen, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt. Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung...
Auszug:
5 Kennzeichnung von Fahrzeugen, Gebäuden, Plätzen, Wegen usw.
Für die Kennzeichnung von Führungsfahrzeugen, aber auch von Gebäuden oder Zelten, in denen die Einsatzleitung untergebracht ist, greifen Sie am besten auf die gleichen Farbcodes zurück, wie sie auch für die Westen gelten, vgl. auch GRAEGER 2003 und die auf Vorschlägen von CIMOLINO 2002 basierende DFV-EMPFEHLUNG 2004. So ist eine eindeutige und schnell zu erfassende Zuordnung gewährleistet, vgl. Abb. 5/1.
Abb. 5/1: Varianten für Magnetschilder zur Kennzeichnung von Fahrzeugen.
Hinweis: Das FwDV 100 konforme „Einsatzabschnittsleitung“ verlängert die Schilder erheblich, es kann dann bei der (Magnet-)Beschriftung der Fahrzeuge zu Problemen v.a. an den Türen kommen!
(Grafik: Weich nach Cimolino)
Eine feste Beschriftung ist zu unterlassen, da im Vorfeld eines Einsatzes nicht feststeht, für welchen Zweck ein Führungsfahrzeug oder ein Zelt konkret eingesetzt werden wird. Dies gilt i. d. R. auch für vorgeprägte Zahlen wie „Abschnittsleitung 1“, weil Sie normalerweise nicht wissen, wer bei mehreren Führungsfahrzeugen bzw. Führungskräften diese Aufgabe wahrnehmen wird.
Sinnvoll ist die daher Verwendung einer auswechselbaren bzw. ergänzbaren Beschriftung. Auf gleiche Weise können auch andere Orte wie beispielsweise Bereitstellungsräume, Meldeköpfe, Lotsenposten, Verbandsplätze, Dekontaminationsplätze und ähnliches gekennzeichnet werden.
Die Kennzeichnung von Räumen, Gebäuden, Wegen etc. erfordert i. d. R. geeignetes Zubehör, z. B. Schilderständer, um Magnetfolien auf magnetischen Rohschildern aufstellen zu können, oder laminierte Folien, die mit Klebestreifen befestigt werden können. Dies ist abhängig von Ihrer geplanten Kennzeichnungsstruktur. Schilderständer sind aber in jedem Fall die bessere - wenn auch aufwändigere - Möglichkeit.
5.1 Fahrzeuge
5.1.1 Taktische Kennzeichnung von Fahrzeugen
Zur taktischen – d.h. funktionsbezogenen - Kennzeichnung von Fahrzeugen eignen sich beispielsweise Magnetschilder, Tafeln oder Dachaufsetzer, vgl. auch Abb. 5/1. Auf jedem in Frage kommenden Führungsfahrzeug sollte ein Satz von je zwei Kennzeichnungs-Magnetschildern pro notwendigem Typ für die Fahrzeugkennzeichnung mitgeführt werden, um an der Einsatzstelle die korrekte Beschriftung auf beiden Seiten anbringen zu können.
Für die Kennzeichnung des Standortes der Einsatzleitung in einem Einsatzleitwagen empfiehlt sich die Verwendung einer eingeschalteten roten Rundumkennleuchte , wie es beispielsweise auch in Österreich und schon in einigen Feuerwehren in Deutschland üblich ist, vgl. Abb. 5.1/1.a - c. Da in Deutschland rote Rundumleuchten in anderen Zusammenhängen an Einsatzstellen nicht verwendet werden, ist sichergestellt, dass dies eine eindeutige Regelung ist.
Der Schalter für die Führungskennleuchte (rote Kennleuchte) sollte nicht im Fahrerraum angebracht sein. Besonders vorteilhaft ist die Anbringung der roten Kennleuchte auf einem Licht- oder Funkmast, damit sie schon weithin sichtbar ist, vgl. auch GRAEGER 2003, DFV-EMPFEHLUNG 2004, CIMOLINO/ZAWADKE 2005 , CIMOLINO/ZAWADKE 2006 und Abb. 5.1.1/1 und 5.1.1/3. Alternativ kann ein roter, ggf. beschrifteter Leuchtballon genutzt werden.
Nach englischem Vorbild ist auch eine Beklebung/Lackierung von Führungsfahrzeugen mit weis-roten Karos im Dachbereich möglich , da dies sehr auffällig ist. Wegen der festen Anbringung ist dies aber nur für Führungsfahrzeuge an sich geeignet und nicht für „die Einsatzleitung“.
Auf den Schildern vom Typ Abschnittsleitung sollte ein beschreibbarer Freiraum gelassen werden, damit mit einem geeigneten Stift gegebenenfalls noch eine Nummer oder eine Bezeichnung ergänzt werden kann, vgl. Abb. 5.1.1/4 und Abb. 5.1.1/3. Alternativ ist die Verwendung von Ziffern auf Magnetschildern möglich.
Abb. 5.1.1/1: Einsatzleitwagen ELW 1 als Standort des Einsatzleiters mit roter Rundumkennleuchte, rotem Leuchtballon, gelben Magnetschildern „EINSATZLEITUNG“ und Führungsassistent und hier im Muster auch mit Presse-Dachaufsetzer. Presse bzw. Info und Einsatzleitung sollten an der Einsatzstelle NICHT im gleichen Fahrzeug sein!
(Quelle: Weich nach Cimolino)
Abb. 5.1.1/2: ELW 1 als Standort des Pressesprechers mit Dachaufsetzer.
(Foto: Graeger, Düsseldorf)
Abb. 5.1.1/3: ELW 2 mit roter RKL.
(Foto: Feuerwehr Ratingen)
Abb. 5.1.1/4: Flexibel mit Magnetfolie beschrifteter ELW 1
(Foto: Wendel, Herrstein)
Abb. 5.1.1/5.a und b: Flexibel mit Folie beschrifteter ELW 2 der Feuerwehr Ratingen. (Zur besseren Verdeutlichung ist in Abb. 5.1.1/5.b eine Ecke umgeklappt. Zu erkennen sind die Metallknöpfe zur Befestigung.)
Dies ist eine gute Idee für die nicht-magnetische Oberflächen einiger Kofferaufbauten. (Foto: Feuerwehr Ratingen)
Abb. 5.1.1/4: „Info“ als beleuchtetes magnethaftendes Schild der Feuerwehr Düsseldorf. Damit wird eine Anlaufstelle für die Bevölkerung z. B. bei Bombenräumungen gekennzeichnet. Es wird i. d. R. auf einem ELW 1 oder MTF genutzt.
(Foto: Cimolino)
5.1.2 Kennzeichnung von Fahrzeugen im Kfz-Marsch
Die Kennzeichnung von Fahrzeugen im Kfz-Marsch (geschlossener Verbände) hat nichts mit der taktischen Kennzeichnung, vgl. Kap. 5.1.1, zu tun und kommt in Farben sowie Anwendungsbestimmungen aus dem militärischen Bereich. Die Anwendung wurde auch für die Gefahrenabwehr übernommen. Der Vollständigkeit halber erwähnen wir sie, um Verwechslungen vorzubeugen, die sonst aufgrund der gleichen Farben ggf. zu erwarten wären.
Wir raten Ihnen dringend davon ab, Flaggen o. ä. für die Kennzeichnung taktischer Funktionen an Fahrzeugen zu verwenden!
Das gilt auch für die Kennzeichnung von Funktionen im Kfz-Marsch oder in einem Verband, vgl. Kap. 4.6!
Fahrzeug in einer Kolonne Flaggenfarbe
Sonstige Fahrzeuge, also auch das erste Blau
Schleppendes Fahrzeug Rot
Ausgefallenes Fahrzeug Gelb
Letztes Fahrzeug Grün
Tab. 5.1.2/1: Flaggen-Kennzeichnung der Fahrzeuge im Kfz-Marsch.
(Tabelle: Cimolino)
Hinweis:
Halten Sie Material zur behelfsmäßigen Befestigung bereit. Führungsfahrzeuge sollten ggf. Reserve-Flaggen mitführen.
Abb. 5.1.2/1: Flaggenhalter an Stoßstange.
(Foto: Cimolino)
Abb. 5.1.2/2: Variabel einsetzbarer Flaggenhalter mit Saugnapfbefestigung und zusätzlicher Verlustsicherung, hier mit blauer Flagge.
(Foto: Cimolino)
Abb. 5.1.2/3: Beispiel für die Beflaggung von Fahrzeugen im Kfz-Marsch.
(Grafik: Weich)
Vgl. CIMOLINO/ZAWADKE 2005 bzw. Greven/Cimolino 2007.
Wir raten Ihnen, sich ebenfalls eine einfache SER für den Kfz-Marsch zu geben!
5.2 Gebäude, Zelte, Plätze
Für Gebäude und Zelte eignet sich die Kennzeichnung mittels davor stehender Fahrzeuge, wetterfesten Transparenten/Tafeln, mit Klarschrift ergänzten Faltsignalen oder Schilderständer, wie sie aus dem Messebau bekannt sind. Auch die Farbe der Zelte oder von auf dem Boden liegenden Matten kann zur Kennzeichnung dienen. vgl. auch Abb. 5.2/1. Diese Kennzeichnungsmittel sind auf einem Fahrzeug, das zur Einrichtung einer solchen Befehlsstelle vorgesehen ist, mitzuführen, beispielsweise Einsatzleitwagen ELW 2 und ELW 3. Die Kennzeichnungsmittel können aber auch z. B. in einem vorbereiteten Kistensatz/Rollcontainer mit einem Gerätewagen - Logistik (GW-L) aus einem Alarmgerätelager (AGL) nachgeführt werden.
Beachten Sie bei der Auswahl, dass zu leichte und großflächige Schilder an zu kleinen Ständern von jedem kleineren Windstoß umgeweht werden. Ggf. sind Sandsäcke hilfreich, um die Füße der Schilderständer zu beschweren.
Abb. 5.2/1: Beispielhafte Kennzeichnung einer in einem Zelt untergebrachten Einsatzleitung
(Quelle: Weich nach Cimolino)
Die Kennzeichnung des Atemschutzsammelplatzes mittels einer grünen Rundumkennleuchte, vgl. Abb. 5.2/2 und Abb. 5.2/3, wie es in Österreich schon länger üblich ist, ist nur dann sinnvoll, wenn die Unterstellungsverhältnisse der einzelnen Trupps nicht der in der FWDV 7 vorgeschriebenen dezentralen Atemschutzüberwachung entgegenläuft. Bei immer mehr Freiwilligen Feuerwehren v. a. in Flächenstaaten ist aber die Atemschutzsammelstelle (bei der sich die Atemschutzgeräteträger verschiedener Standorte nach Eintreffen an der Einsatzstelle melden, um von da aus an Fahrzeugführer unterstellt und von diesen auch jeweils überwacht werden), der einzig funktionierende Weg, die Personalengpässe noch überbrücken zu können.
Abb. 5.2/2: Atemschutzsammelstelle mit grüner Kennleuchte.
(Grafik: Weich)
Abb. 5.2/3: Flexible Kennzeichnung einer Atemschutzsammelstelle mit grüner Rundumkennleuchte, die mit einem Akku betrieben wird.
(Foto: Müller, Maintal)
Wir schlagen daher ganz bewusst die Nutzung von gekennzeichneten Atemschutzsammelstellen für die Feuerwehren vor, wo nur aus mehreren Standorten genug Atemschutzgeräteträger für einen Einsatz rekrutiert werden können!
Reine Personalsammelstellen – also auch von Personal, das nicht über die Qualifikation als Atemschutzgeräteträger verfügt – können beim Einsatz vieler personalschwacher Feuerwehren auch notwendig sein, diese sollten aber anders gekennzeichnet werden! Allerdings muss man sich dann zwangsläufig die Frage stellen, ob diese Form der Einsatzorganisation überhaupt sinnvoll ist.
Weitere Plätze die bei längeren Lagen gekennzeichnet werden können bzw. sollten:
Behandlungsplatz (BHP)
In Analogie zur in weiten Bereichen eingeführten RD-Farbe bietet sich eine einfache erste Unterscheidung in blauer Grundfarbe an.
Dekon-Platz
In Analogie zur europaweiten KatS-Farbe und zu den Gefahrgutwarntafeln bietet sich eine einfache erste Unterscheidung in orangener Grundfarbe an.
Es bietet sich ggf. die Ergänzung um
P = Personal
G = Geräte
F = Fahrzeuge
an.
Lotsenstelle
Von hier aus wird gelotst, also auch Treffpunkt der Lotsen.
Sandsack
- Füllstation
- Ausgabestelle
usw.
Versorgung
- Betriebsstoffe
- Verpflegung
- Hygiene (Waschplatz, Toiletten)
- Unterhaltung (Werkstatt)
z. B. schwarzes Schild mit weißer Beschriftung „Versorgung“ oder „Logistik“ bzw. Piktogrammen (Kanister, Gabel/Messer, WC bzw. Schraubenschlüssel)
5.3 Wege
Sind die Wege zu den Räumlichkeiten oder Plätzen (z. B. Standort der Einsatzleitung, des Versorgungspunktes usw.) unübersichtlich und hat man es mit vielen auswärtigen Einheiten zu tun (v. a. Großschadenslagen wie Hochwasser), dann sind entsprechend eingefärbte und beschriftete Pfeile (vgl. auch Abb. 5.2/1) in augenfälligen Positionen anzubringen oder die Wege mit Absperrband zu trassieren,.
Das Militär verfügt schon sehr lange über solche Kennzeichnungssysteme.
Sie können sich auch aus Blech- oder Kunststofftafeln, z. B. ausgediente Wegweiser oder Schilderständer, leicht selbst bzw. mit Hilfe einer örtlichen Fachfirma die passenden Schilder fertigen. Achten Sie darauf, dass Schilder mit Richtungsangaben in beide Richtungen anwendbar sein müssen, vgl. Abb. 5.3/1.
Abb. 5.3/1: Beschilderung mit Wegweisern erfordert entweder doppelte einseitige umgekehrte oder beidseitige Beschriftung, oder die doppelte Anzahl an Schildern.
(Grafik: Weich)
I.d. R. ist es daher einfacher, ein Standardschild (ohne Richtungsangabe) mit einem Hinweispfeil zu verbinden.
Besonders robust und flexibel ist die Verwendung von Schilderständern mit einer magnetischen Fläche, vgl. Abb. 5.3/2 und Abb. 5.3/3. Hier können die gleichen Magnetschilder wie für die Kennzeichnung von Führungsfahrzeugen verwendet werden, alternativ können auch einlaminierte Ausdrucke mit Magneten befestigt werden. Auf einer Tafel können mehrere Ziele ausgewiesen werden, auch ist genügend Platz für Freitext vorhanden.
Abb. 5.3/2: Einfacher ist die Kombination aus Hinweisschild mit Richtungspfeilen.
(Grafik: Weich)
Diese Kennzeichnungsmittel brauchen Sie nur bei größeren und lang andauernden Einsätzen. Sie werden daher i. d. R. in einem Alarmgerätelager (AGL) zusammen mit den notwendigen Befestigungsmitteln bzw. Ständern eingelagert und bei Bedarf z. B. mit einem Gerätewagen - Logistik (GW-L) oder einem MTF zu den benötigten Orten gebracht und dort aufgestellt. Denken Sie aber daran, dass das rechtzeitig veranlasst wird und natürlich auch dafür Personal notwendig ist, das weiß, wo sich das Material befindet und was es damit tun soll.
Abb. 5.3/3: Flexible Beschilderung als Beladung des ELW 2 der Feuerwehr Düsseldorf. Die Ständer sind klappbar und können je 2 Schilder tragen. Hier abgebildet die Beschilderung der Einsatzleitung, das Presseschild dient nur der Demonstration und würde nicht so verwendet werden. Pfeile und Aufschriften sind getrennt, um in jede Richtung verwendet werden zu können. Das Beschweren der Schilderständer ist einfach mit Sandsäcken o. ä. möglich.
(Foto: Cimolino)
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mit privaten und kommunikativen Grüßen
Cimolino
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