Moin,
wenn man sich die ganze Sache so im Nachhineine von weit weg betrachtet wirft das doch einige Fragen auf, die so einfach sicher nicht beantwortet werden können:
-Wenn Oetzel sich dem Vorwurf stellen muss, er hätte bei Ausschreibungen unlauter gearbeitet, wie werden sich zukünftig andere Lokalpolitiker verhalten müssen, die eine Firma (Baufirma, Schreinerei, Bäckerei, Lebensmittelmarkt etc.) haben, wenn in ihrem Wirkungsbereich ein Auftrag vergeben wird?
-Wenn ehrenmatliche Funktionsträger, Politiker oder sonstwer zukünftig keinerlei Veranstaltungen besuchen dürfen, die von der Industrie unterstützt werden, was bleibt dann noch an fachlichem Austausch auf hohem Niveau?
-Wenn mir ein Unternehmen eine Freikarte für die Rettmobil o.ä. schickt, sollte ich dann besser zuhause bleiben?
-Wenn ich eine Fortbildung organisieren will und fachlich hochkarätige Dozenten aus der Praxis einladen und ihnen dafür einen Obolus zahlen will, muss ich mir da Gedanken machen?
Natürlich ist Korruptionsvorbeugung eine wichtige Sache! Aber viele Weiterentwicklungen, gerade in unserem Gebiet, leben davon, dass es gute Kontakte zwischen Industrie und (potentiellen) Auftraggebern gibt. Einige Klicks auf die Banner im Forum sollten das bestätigen. Beides darf sich m.E. nach nicht gegenseitig ausschließen.
Gruß, otti
"You can't be a real country unless you have a Beer and an airline. It helps if you have some kind of a football team, or some nuclear weapons, but at the very least you need a Beer!" Frank Zappa
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