Da die Thematik mein altes Berufssfeld betrifft, hier einige Kommentare:
1) Ohne Strom läuft NICHTS mehr in einer technisierten Zivilisation. Kein Licht, kein TV, keine Ampel, keine Kühltruhen, keine Zentralheizungen, keine Aufzüge, keine Türen und Kassen in Supermärkten (d.h. keine Lebensmittelversorgung mehr möglich), keine Zapfsäule an der Tankstelle läuft mehr (also bricht binnen 2 Tagen spätestens der Induvidualverkehr als auch der Lieferverkehr zusammen). Praktisch alle Arbeitsplätze liegen still. Keine Arztpraxis funktioniert da kein Strom mehr - in Krankenhäusern nur sehr eingeschränkter Notbetrieb in Abhängigkeit von Notstromanlagen möglich....nicht alle Dialysestationen haben übrigens eine Notstromversorgung....
Und wer hat schon als Privatmann sein Haus notstromversorgt - außer mir ? Und wie sieht es bei Feuerwehrgerätehäusern aus? Und was ist mit unseren FME? 8irgendwann ist der Akku leer und kann nicht mehr aufgeladen werden. Dann kommt kein Alarm mehr...)
2) Stromausfall kann mehrere winterbedingte Gründe haben: Einfrieren von Kohleförderanlagen in Kraftwerken, Einfrieren von Armaturen der Brennstoffversorgung, Bruch von Freileitungen unter Eis/Schneelast, Brüche von Masten wegen materialschwächen bei extremer Kälte (betrifft Uralt-Stahlmasten a la Münsterland); Einfrieren von Kühlwasserzuleitungen /Versperren von Kühlwassereinläufen durch Eisschollen......
3) "Kleinräumige" Stromausfälle können aber auch zu weiter um sich greifenden Stromausfällen führen. Kann die schlagartig ausfallende Leistung nicht kompensiert werden (z.B. fehlene Kraftwerksleistung oder fehlende leistungsfähige, verfügbare Leitungen), so das es zu Frequenzeinbüchen kommt (<49 Hz) kommt es zum Ansprechen von Schutzmechanismen und weitere Bereiche werden automatisch vom Netz getrennt. Dann kann zu einem Dominoeffekt im Verbundnetz führen.
4) Wenn weite Bereich "schwarz" gefallen sind ist es nicht einfach, das Verbundnetz wieder hochzufahren. Dazu bedarf es Kraftwerke mit "Schwarzstartfähigkeit", die heute selten geworden sind (Suboptimierungen im Kraftwerkspark und vermeintlich billige EU-Lösungen lassen grüßen). Ist auch das Kraftwerk ohne Strom, kann es selber nicht betrieben werden. (Pumpen, Lüfter, Föederanlagen etc. stehen still) Handelt es sich um einen längeren Stillstand bei starkem Forst frieren auch Kraftwerke ein......
Mit eingeschneiten Photovoltaikanlagen oder den Windparks lassen sich solche Situationen nie und nimmer retten... denn von dort kommt keine Leistung mehr....
..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...
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