Rubrik | Feuerwehrtechnik |
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Thema | BGV A2 (VBG4) - Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel | 134 Beiträge |
Autor | Thor8ben8 G.8, Leese <-> OS / Niedersachsen | 665995 |
Datum | 07.02.2011 23:55 MSG-Nr: [ 665995 ] | 109136 x gelesen |
Infos: | 06.02.11 Aktuelle Umfrage zum Thema 03.12.06 DA zur BGV A3 03.12.06 BGV A3
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DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
Moin,
Geschrieben von Andreas Becker
Ein Sicherungsautomat B16 muss bei maximal 5 fachen Nennstrom innerhalb von 0,2 Sekunden abschalten, 5*16A=80A
Betrachtet man 400 Volt als Spannung zwischen 2 Phasen und 80 Ampere als Kurzschlussstrom ergibt sich R=U/I = 400V/80A = 5 Ohm für beide Kabeltrommeln.
Der Widerstand des Schutzleiters einer Kabeltrommel darf demnach 1,25 Ohm nicht überschreiten.
Geht von den Überlegungen schon in die richtige Richtung, aber "verlassen" kann man sich nur auf treibende 230V, und der Innenwiderstand vom Moppel fehlt auch noch.
Jaja, geb's ja zu, war 'ne Fangfrage.
Die üblichen 0701-0702-Prüfungen helfen einem hier kein Stück weiter, sie passen einfach nicht zu verschärften Bedingungen bei Feuerwehrs und ihren Moppeln. Diese sind nämlich auf eine Fehlerschleife von 1,5 Ohm ausgelegt (und selbst das funktioniert in der Praxis dann nicht bei allen Typen).
Wenn man mal die Vorgaben für die Wdh-Prüfungen betrachtet, kommt man auf abenteuerliche Konstrukte. Alleine schon die widerstände von L und N werden in aller Regel doch gar nicht erst beachtet. Liegen aber ebenso in der Fehlerschleife. Gestehen wir denen mal die gleichen Werte wie dem Schutzleiterwiderstand zu.
Gehen wir ferner jetzt mal vom dümmsten Fall aus, Doppelschluss L-PE und N-PE an zwei Verbrauchern mit je 50m Trommel und 10m Anschlussleitung am Verbraucher, alles schön in 2,5² H07RN-F. und während die Prüfungen im Winter in der immerhin auf 20°C geheizten Werkstatt erfolgen, ist nun ein windstiller Sommertag, umgebungstemperatur 25°C, also mal Widerstandswerte auf die jeweilige Temperatur umrechnen, wenn zuvor schon die Leitung ausgelastet betrieben wurde, wenn der Zweitfehler auftritt.
VDE sagt 0298-4:
H07RN-F 3G2,5: 26 A (2 belastete Adern) bei 60°C Leitergrenz- und 30°C Umgebungstemperatur
Bei 16A am Sommertag: 35°C + (16/26)²*30K = 45°C Leitertemperatur vs Messung bei 20°C.
25K höhere Temperatur = 25K * 4%/10K Widerstandszunahme = Faktor 1,1 auf Wertfür L und N.
PE ist bis zum Doppelfehler unbelastet, mit 35°C Umgebunstemperatur also dann Faktor 1,06 für PE-Widerstand.
Verbraucher 1:
Trommel:
0,9*1,1 (L) + 0,9*1,06 (PE) = 0,99 + 0,954 = 1,944 Ohm.
10m Geräteanschluss:
0,3+0,1 = 0,4 Grundwert.
0,4*1,1 (L) + 0,4*1,06 (PE) = 0,44 + 0,424 = 0,864 Ohm
Gesamtwert bis Verbraucher 1 = 2,808 Ohm.
Verbraucher 2 wie Verbraucher 1, nur mit N statt L. Nochmal 2,808 Ohm
Am Stromerzeuger für die PE/PA-Verbindungen ebenfalls 0,3 Ohm (laut Hersteller als Zielwert) erlaubt.
Da nicht definiert wird, von welchen Messpunkten zu welchen, kann im dümmsten Fall die linke Steckdose zur mittleren 0,3 Ohm haben und von dieser zur rechten nochmal 0,3 Ohm hinzukommen, ohne dass es bei einer Wdh-Prüfung nach den Standard-Grenzwerten zu beanstanden wäre. Macht also 0,6 Ohm für die Verbindung beider Steckdosen, und ja Sommer ist, multipliziert mit 1,06. Also 0,636 Ohm.
Unser Worst-Case-Doppelfehler mit brav geprüften Betriebsmitteln kommt dann also auf:
2,808 zum Verbraucher
2,808 zum anderen Verbraucher
0,636 Ohm für die Verbindung der Anschlüsse am Moppel untereinander
-------------
6,252 Ohm!
=========
DIN 1468x bzw. die zugrundeliegende DIN 6280-10 fordert aber eine Fehlerschleife von maximal 1,5 Ohm, auf die die Abschaltung ausgelegt werden muss. Da dürfen die schön nach Tabellen-Grenzwerten geprüften Leitungen mehr als das Vierfache aufweisen! => Normgerechtes Sterben?!,
Natürlich werden sie in aller Regel dank der 2,5² Querschnitt weit besser liegen, aber die eigentlich als Grenze relevanten 1,5 Ohm in der Schleife sind dann wirklich arg auf Kante genäht. Zwar nach 0701-0702 noch gut, aber schon etwas ankorrodiert am Stecker führt dann recht schnell zu mehr als 1,5 Ohm, ebenso die angeblich vernachlässigbaren Anschlussleitungen...
Mal im Gegenzug 'ne best-Case-Rechnung für 2 x 50er Trommel + 2 x 10m Anschlussleitung macht 'n Leitungslänge von 120m, alles doppelt durchströmt also eine Kupferschleifenlänge von 240m.
(1/58)*Ohm*mm²/m * 120m * 1/(2,5mm²) = 1,65 Ohm
Selbst das passt schon nicht mehr zu den geforderten 1,5 Ohm...
Und nu?!
Gruß,
Thorben
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