Geschrieben von Sebastian KruppWenn man sich die Entwicklung des Ortes von der Wende bis zur Eingemeindung anschaut, kann man verstehen, wenn "das kleine Kind etwas sauer ist, weil es mit seinem selbst verdienten Taschengeld" seine Eltern/Nachbarn derart unterstützt.
Was nichts daran ändert, dass Strukturen <1000 Einwohner im strukturschwachen Gebiet keine Zukunft haben. Und die angesiedelte Industrie (Speditionen, Müllverbrennung) ist jetzt auch nicht gerade bekannt für ihren Hunger nach Fachkräften aus der Region in Festanstellung...
Das Problem "im Osten" ist, dass die Kommunalreform 72 komplett an denen vorbeigegangen ist und man im Zuge der Einheit diese nicht sofort nachgeholt hat. Damals wäre das ohne großen Zoff möglich gewesen. Mit einer ordentlichen Entstasifizierung hätte man eh Mangel an Verwaltungsfachleuten gehabt, was größere Strukturen befördert hätte.
Ich brauch nur an mein Praktikum 2001 in Sömmerda zu denken, und durch wie viele Landkreise (inkl. Landratsamt usw.) man da in nächster Umgebung fährt: Kyffhäuserkreis, Burgenlandkreis, Weimarer Land, Erfurt, Landkreis Gotha, Unstrut-Hainich-Kreis, Stadt Weimar, Saale-Holzland-Kreis, kreisfreie Stadt Jena, der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, Ilm-Kreis, Nordhausen, Eichsfeld, Wartburgkreis, Eisenach... Der blanke Wahnsinn sowas! Vor allem, wenn man bedenkt, dass der LK Sömmerda immer so um die 20% Arbeitslosenquote herumkrebst. Und das sind nur die schöngerechneten Zahlen zzgl. der 1-Euro-Job-Armee und der Leute, die sich in "Maßnahmen" des Amtes befinden. Sofern sie nicht schon die Koffer gepackt haben um beim Daimler in Stuttgart zu arbeiten.
Und in BLK geht ja wenigstens noch ein bisschen was, wenn ich da die deutschen Reste Pommerns denke und wer den Spaß bezahlt wird mir ganz anders...
Gruß,
Markus
Aus meiner Sicht könnte es dem Einen oder Anderen nicht schaden dass man ihm sagt dass er schlicht und einfach dumm ist, statt ihn bloß nicht auszugrenzen.
J. Mäschle, Forums-Philosoph
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