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RubrikEinsatz zurück
ThemaSuizid mit CO36 Beiträge
AutorJose8f M8., Dillingen / Saar / Saarland683437
Datum31.05.2011 16:31      MSG-Nr: [ 683437 ]22613 x gelesen
Infos:
  • 30.08.11 Feuerwehreinsatz nach Suizid mit Grill
  • 06.07.11 Suizidversuch mit Grill - eine Tote, sieben Personen, darunter drei Feuerwehrangehörige, zum Teil schwer verletzt

  • Geschrieben von Helge KillingerMeines Wissens nach treten bereits bei Atemluftkonzentrationen von 0,03 bis 0,08 Vol% CO Vergiftungserscheinungen auf und Atemluftkonzetrationen von 1 Vol% sind nach wenigen Atemzügen tödlich.
    Weiß jemand woher die Zahlen aus der Mail stammen?


    Nein.

    Aber ich weiß was Gestis zu dem Thema sagt:

    Akute Toxizität:
    CO ist ein geschmackloses, geruchsloses, farbloses und nicht
    korrosiv wirkendes Gas. Dementsprechend sind Reizreaktionen
    auf Schleimhäute und Haut nicht zu erwarten und auch nicht
    nachgewiesen worden. Gravierende und reproduzierbare
    substanzspezifische Einflüsse auf einzelne Lungenfunktions-
    parameter von Versuchspersonen waren ebenfalls nicht
    diagnostizierbar, selbst nicht bei 5000 ppm über 2 - 3 min
    oder bei 60000 ppm über 18 sec. Unter realen Bedingungen
    häufiger auftretende Reizreaktionen/Lungenschädigungen im
    Zusammenhang mit CO-Vergiftungen sind auf andere,
    gleichzeitig im Gas-/Aerosolgemisch vorhandene Noxen
    zurückzuführen (z.B. Aldehyde, Chlorwasserstoffsäure,
    Phosgen u.a. in Brandgasen).[00083]
    CO wird nach Aufnahme ins Blut an Hämoglobin gebunden
    (-> COHb), wodurch dessen Fähigkeit, Sauerstoff zu binden
    und zu transportieren, eingeschränkt bzw. unterbunden wird.
    Hieraus resultieren Gewebsschäden infolge einer lokalen
    Sauerstoff-Unterversorgung (Hypoxie). Organe mit hohem
    Sauerstoffbedarf (z.B. Herz und Gehirn) reagieren auf diesen
    Effekt besonders empfindlich. Bei hohen Expositions-
    konzentrationen werden vor dem Eintreten sehr schwerer
    Symptome, die häufig zum Tod geführt haben, keine oder nur
    unspezifische Wirkungen beobachtet. Demzufolge muß die
    Warnwirkung als sehr gering bezeichnet werden.
    Folgende Kombinationen aus Konzentration und Expositions-
    dauer werden für den Menschen als potentiell letal erachtet:
    40000 ppm x 2 min, 16000 ppm x 5 min, 8000 ppm x 10 min,
    3000 ppm x 30 min, 1500 ppm x 60 min. Plötzlich eintretender
    Tod wird meist durch Wirkungen auf das Herz verursacht, da
    dessen Muskelgewebe am empfindlichsten auf den Sauerstoff-
    mangel reagiert. Folgen sind zunächst ein starker Blutdruck-
    abfall und unregelmäßiger Herzrhythmus. Hieraus kann eine
    letale Arrhythmie resultieren (Sinustachykardie, Vorhof-
    flattern und -flimmern, Kammerextrasystolen, ventrikuläre
    Tachykardie und Fibrillation).[99997]
    Kinder sind wegen ihres höheren Stoffwechselumsatzes
    (-> erhöhter O2-Bedarf) stärker gefährdet als Erwachsene.
    Empfindlicher als gesunde Personen sind solche mit
    bestimmten Blut- oder Schilddrüsenerkrankungen (Anämie,
    Thyreotoxikose) und natürlich Herzkranke (insbesondere
    ältere Arteriosklerotiker).
    In vielen der vorhandenen Studien über nicht letale Effekte
    des CO werden die Symptome nicht anhand des (oft nicht
    genau bekannten) Expositionsscenarios differenziert, sondern
    auf den COHb-Wert bezogen.[07619]
    Allerdings lassen sich auch damit nur Dosis-Effekt-
    Relationen in relativ weiten Grenzen charakterisieren, da
    der COHb-Wert meist nicht als "Echtzeit"-Parameter verfügbar
    ist und die individuelle Variationsbreite erheblich sein
    kann:[99999]
    COHb (%): Symptome:
    10 keine deutlichen Effekte; evtl. verstärkte
    Kurzatmigkeit bei physischer Beanspruchung,
    Weitstellung der kutanen Blutgefäße (->
    angedeutete Hautrötung)
    20 Kurzatmigkeit bei Belastung, leichter Kopfschmerz
    mit Klopfgefühl in den Schläfen
    30 deutliche Kopfschmerzen, Irritierbarkeit, leichte
    Ermüdbarkeit, gestörtes Urteilsvermögen,
    Schwindelgefühl, verschwommenes Sehen
    40 - 50 starke Kopfschmerzen, Konfusion, Kollaps,
    Ohnmachtsanfälle
    50 - 60 Bewußtlosigkeit, intermittierende Krämpfe,
    Atemstillstand, Tod nach verlängerter Exposition
    80 schneller Eintritt des Todes.[99997]
    Spätschäden nach einer akuten Vergiftung können in sehr
    unterschiedlicher Form auftreten. Meist sind das zentrale
    oder periphere Nervensystem, seltener das Herz-Kreislauf-
    system oder innere Organe betroffen.[07619]
    -------------------------------------------------------------------
    Umgerechnet sind also 1,6 Vol° nach 5 Min lethal.
    -------------------------------------------------------------------
    Nebenbei:

    Untere Explosionsgrenze:
    11,3 Vol.-%
    131 g/m³
    Obere Explosionsgrenze:
    75,6 Vol.-%
    877 g/m³
    relative Luftfeuchtigkeit < 10%

    >>> Man sollte ggf. drüber nachdenken ob man zuerst Zündquellen beseitig und dann belüftet...


    Gruß aus dem Saarland

    Jo




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     31.05.2011 17:04 Helg7e K7., Sulzbach/Main
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