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Rubrik | Einsatz | zurück | ||
Thema | Suizid mit CO | 36 Beiträge | ||
Autor | Jose8f M8., Dillingen / Saar / Saarland | 683437 | ||
Datum | 31.05.2011 16:31 MSG-Nr: [ 683437 ] | 22613 x gelesen | ||
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Geschrieben von Helge Killinger Meines Wissens nach treten bereits bei Atemluftkonzentrationen von 0,03 bis 0,08 Vol% CO Vergiftungserscheinungen auf und Atemluftkonzetrationen von 1 Vol% sind nach wenigen Atemzügen tödlich. Nein. Aber ich weiß was Gestis zu dem Thema sagt: Akute Toxizität: CO ist ein geschmackloses, geruchsloses, farbloses und nicht korrosiv wirkendes Gas. Dementsprechend sind Reizreaktionen auf Schleimhäute und Haut nicht zu erwarten und auch nicht nachgewiesen worden. Gravierende und reproduzierbare substanzspezifische Einflüsse auf einzelne Lungenfunktions- parameter von Versuchspersonen waren ebenfalls nicht diagnostizierbar, selbst nicht bei 5000 ppm über 2 - 3 min oder bei 60000 ppm über 18 sec. Unter realen Bedingungen häufiger auftretende Reizreaktionen/Lungenschädigungen im Zusammenhang mit CO-Vergiftungen sind auf andere, gleichzeitig im Gas-/Aerosolgemisch vorhandene Noxen zurückzuführen (z.B. Aldehyde, Chlorwasserstoffsäure, Phosgen u.a. in Brandgasen).[00083] CO wird nach Aufnahme ins Blut an Hämoglobin gebunden (-> COHb), wodurch dessen Fähigkeit, Sauerstoff zu binden und zu transportieren, eingeschränkt bzw. unterbunden wird. Hieraus resultieren Gewebsschäden infolge einer lokalen Sauerstoff-Unterversorgung (Hypoxie). Organe mit hohem Sauerstoffbedarf (z.B. Herz und Gehirn) reagieren auf diesen Effekt besonders empfindlich. Bei hohen Expositions- konzentrationen werden vor dem Eintreten sehr schwerer Symptome, die häufig zum Tod geführt haben, keine oder nur unspezifische Wirkungen beobachtet. Demzufolge muß die Warnwirkung als sehr gering bezeichnet werden. Folgende Kombinationen aus Konzentration und Expositions- dauer werden für den Menschen als potentiell letal erachtet: 40000 ppm x 2 min, 16000 ppm x 5 min, 8000 ppm x 10 min, 3000 ppm x 30 min, 1500 ppm x 60 min. Plötzlich eintretender Tod wird meist durch Wirkungen auf das Herz verursacht, da dessen Muskelgewebe am empfindlichsten auf den Sauerstoff- mangel reagiert. Folgen sind zunächst ein starker Blutdruck- abfall und unregelmäßiger Herzrhythmus. Hieraus kann eine letale Arrhythmie resultieren (Sinustachykardie, Vorhof- flattern und -flimmern, Kammerextrasystolen, ventrikuläre Tachykardie und Fibrillation).[99997] Kinder sind wegen ihres höheren Stoffwechselumsatzes (-> erhöhter O2-Bedarf) stärker gefährdet als Erwachsene. Empfindlicher als gesunde Personen sind solche mit bestimmten Blut- oder Schilddrüsenerkrankungen (Anämie, Thyreotoxikose) und natürlich Herzkranke (insbesondere ältere Arteriosklerotiker). In vielen der vorhandenen Studien über nicht letale Effekte des CO werden die Symptome nicht anhand des (oft nicht genau bekannten) Expositionsscenarios differenziert, sondern auf den COHb-Wert bezogen.[07619] Allerdings lassen sich auch damit nur Dosis-Effekt- Relationen in relativ weiten Grenzen charakterisieren, da der COHb-Wert meist nicht als "Echtzeit"-Parameter verfügbar ist und die individuelle Variationsbreite erheblich sein kann:[99999] COHb (%): Symptome: 10 keine deutlichen Effekte; evtl. verstärkte Kurzatmigkeit bei physischer Beanspruchung, Weitstellung der kutanen Blutgefäße (-> angedeutete Hautrötung) 20 Kurzatmigkeit bei Belastung, leichter Kopfschmerz mit Klopfgefühl in den Schläfen 30 deutliche Kopfschmerzen, Irritierbarkeit, leichte Ermüdbarkeit, gestörtes Urteilsvermögen, Schwindelgefühl, verschwommenes Sehen 40 - 50 starke Kopfschmerzen, Konfusion, Kollaps, Ohnmachtsanfälle 50 - 60 Bewußtlosigkeit, intermittierende Krämpfe, Atemstillstand, Tod nach verlängerter Exposition 80 schneller Eintritt des Todes.[99997] Spätschäden nach einer akuten Vergiftung können in sehr unterschiedlicher Form auftreten. Meist sind das zentrale oder periphere Nervensystem, seltener das Herz-Kreislauf- system oder innere Organe betroffen.[07619] ------------------------------------------------------------------- Umgerechnet sind also 1,6 Vol° nach 5 Min lethal. ------------------------------------------------------------------- Nebenbei: Untere Explosionsgrenze: 11,3 Vol.-% 131 g/m³ Obere Explosionsgrenze: 75,6 Vol.-% 877 g/m³ relative Luftfeuchtigkeit < 10% >>> Man sollte ggf. drüber nachdenken ob man zuerst Zündquellen beseitig und dann belüftet... Gruß aus dem Saarland Jo | ||||
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