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Technische Einsatzleitung
RubrikSonstiges zurück
ThemaFeuerwehr Präsentation78 Beiträge
AutorRamo8n K8., Bremen / Bremen684245
Datum07.06.2011 16:59      MSG-Nr: [ 684245 ]33247 x gelesen

Moin Moin,

ich habe nen Augenblick überlegt, ob ich darauf etwas antworten soll, erlaube mir aber mal das Ganze von einem mehr oder weniger politikwissenschaftlichen Standpunkt aus zu betrachten.

Ich möchte dafür erst einmal die Begriffe Faschismus und Diktatur definieren und dann mal meine Meinung dazu schreiben, ob man diese Begriffe auf das deutsche Feuerwehrwesen, so wie ich das einschätzen kann, anwenden kann.

Ich beziehe mich bei den Definitionen auf Manfred G. Schmidt - Wörterbuch zur Politik.

Faschismus wird dort definiert als:

Wissenschaftlicher Fachausdruck für extremistische, zum Totalitären neigende politische Bewegungen, Parteien und Herrschaftsordnungen hauptsächlich im Europa der Zwischenkriegszeit.

Die Faschistischen Bewegungen sind dabei gekennzeichnet durch:
1) Selbstbeschreibung der Mitglieder / Anhänger als Faschisten
2) Die Mitglieder sind in einem starken Bund verschworen, dem ein starkes kultisches Element eigen ist
3) eine Anhängerschaft die nahezu ausschließlich aus Männern aus allen Gesellschaftsschichten besteht, jedoch mit Schwerpunkt jeweils bei den Deklassierten und Mitgliedern jüngerer Altersgruppen mit revolutionär-nationalistischer Gesinnung, autoritärem Charakter und geringer Hemmschwelle gegen Gewaltanwendung
4) eine hierarchische, am Führerprinzip ausgerichtete, Gemeinschaft stiftende und gewährende Organisation
5) eine diffuse politische Ideologie, aus der allerdings ein rigider Antikommunismus, die Feindschaft gegenüber dem Liberalismus und den Prinzipien und Spielregeln des demokratischen Verfassungsstaates (..) herausragen, die sich insgesamt zu einem "Projekt gegen die Zivilgesellschaft" verdichten


Der Begriff Diktatur wird dort definiert als:

Im heutigen Sprachgebrauch dient (der Begriff) Diktatur meist zur Bezeichnung einer Herrschaft oder Staatsform in der die politische Herrschaft meist im Namen einer höheren Legitimität weitgehend oder gänzlich unbeschränkt von Gesetz und Verfassung ausgeübt wird.


Meine Schlussfolgerungen daraus:

Kann man das deutsche Feuerwehrwesen mit dem Begriff "Faschismus" beschreiben?

1) Die Mitglieder der deutschen Feuerwehren werden sich in der absoluten Mehrheit nicht selbst als Faschisten bezeichnen

2) Die Mitglieder der deutschen Feuerwehren sind wahrscheinlich häufig einem starken "Bund" bzw. einer starken Gemeinschaft verschworen - dies ist alleine schon dem großen Vertrauen geschuldet, dass man zu einander braucht um u.U. seinem Kameraden das eigene Leben anzuvertrauen - kultische Elemente wären mir in der deutschen Feuerwehr allerdings eher unbekannt.

3) Ich glaube nicht, dass man den deutschen Feuerwehrleuten eine niedrige Hemmschwelle gegen die Anwendung von Gewalt vorwerfen kann, auch national-revolutionäre Tendenzen wird es vermutlich in der Feuerwehr nicht öfter (sondern eher seltener) geben, als im Rest der Bevölkerung. Auch besteht die Feuerwehr mitnichten hauptsächlich aus den Deklassierten Mitgliedern der Gesellschaft - im Gegenteil sind die Angehörigen der Feuerwehr (und anderer Hilfsorganisationen) häufig - gerade auf lokaler Ebene - eine Stütze der Gesellschaft

4) Die Feuerwehr ist - insbesondere im Einsatz- und Übungsbetrieb - eine deutlich hierarchisch gegliederte Organisation. Bei Einsätzen / Übungen, durchaus auch mit einzelnen "Führern" - Einsatzleiter, Einsatzabschnittsleitung, Zugführung, Gruppenführung, ggf. TEL, Stab HVB, etc.

5) Der Feuerwehr als solches liegt - meiner bescheidenen Meinung nach - keine politische Ideologie zu Grunde. Insbesondere stellt sich die Feuerwehr nicht gegen die demokratische, verfassungsgemäße Ordnung unseres Staates. Häufig müssen sich neue Mitglieder mit der Aufnahme in die Feuerwehren sogar auf die Wahrung der Freiheitlich-Demokratischen Grundordnung verpflichten.

Zum Begriff der Diktatur:

Kein Mitglied einer deutschen Feuerwehr steht über Recht und Gesetz. Auch die Feuerwehren als Organisationen stehen nicht außerhalb von Recht und Gesetz - um zu dieser Erkenntnis zu gelangen muss man sich nur in diesem Forum nur mal die Themen zum Bereich "Recht" durchlesen. Das fängt bei Führerschein-Verordnungen an und hört bei Themen wie dem Jugendschutz noch lange nicht auf.

Außerdem wäre noch zu diskutieren, in wie weit "die Feuerwehr" überhaupt politische Herrschaft ausübt.

Mein Fazit:

Es gibt bei der deutschen Feuerwehr autoritäre Tendenzen insbesondere während des Einsatz- und Übungsbetriebes, allerdings erfüllen die deutschen Feuerwehren und ihre Mitglieder weder die Definiton einer faschistischen Organisation, noch die einer Diktatur.



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