Hallo Tom,
Du hast Recht mit den Folgen von M2. Interessanter wirds schon bei SolarFlares der X-Kategorie. Hier sind aber vor allem Dinge ausserhalb der Erdatmosphäre gefährdet: Satelliten, Raumschiffe und Astronauten.
Diese SolarFlares sind Röntgen-/Gammastrahlen im Picometer-Bereich, die Biomasse und viele Materialien ungehindert durchdringen können (siehe Gammastrahlung im ABC-Lehrgang). Bei elektronischen Geräten können diese Partikel/diese Strahlung beispielsweise allein durch ihre Energie kippende Bits in Speicherbänken, Speicherverlust bei SD/CF-Karten oder Fehler auf Festplatten verursachen.
Jedoch fängt die Erdatmosphäre bzw genauer gesagt das Erdmagnetfeld einen großen Teil davon ab und kanalisiert die Strahlung in der Nähe der magnetischen Pole (siehe Polarlichter). Dabei entsteht jedoch eine ionisierung in der Atmosphäre, die den Empfang von Radiosignalen (Sat-TV, GPS, Radio, Funk, ...) stört.
Des weiteren können große Kabelnetze (z.B. Strom, Telefon, ...) gestört werden, indem in einem Teil des Netzes durch die ionisierte Atmosphäre eine Störung erzeugt wird (zu wenig Spannung). Das Netz versucht nun, diese Störung auszugleichen. Da die Störung aber meist kurzfristig ist (Millisekunden-Bereich bis wenige Sekunden) und sich am Ende in das Gegenteil umkehrt (zu viel Spannung im Netz) kann sich das ganze aufschaukeln, sodass an irgendeiner Stelle im Netz ein Sicherheitsschalter auslöst und aus dem Gesamtnetz zwei Teilnetze macht. In diesen Kleinen Teilnetzen kann es danach einfacher zu Energieüberschüssen oder Energieknappheiten kommen, da kein Energieaustausch mehr stattifindet. In der Folge kann das Gesamtnetz zusammenbrechen (wie vor einigen Jahren in Kanada passiert; ich glaub 1989).
Siehe auch: http://science.nasa.gov/science-news/science-at-nasa/2009/21jan_severespaceweather/
Allgemein gilt für die Stromnetze: Je näher an den magnetischen Polen, je weiter das Netz flächenmäßig ausgebaut ist, je weniger Reserverkapazitäten im Netz vorhanden sind und je weniger das Netz mit anderen Stromnetzen verbunden ist (interconect level), desto anfälliger ist es.
Gruß
Carsten
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