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Technische Hilfeleistung
RubrikSonstiges zurück
Thema THL in der DDR war: RLP spart bei den Feuerwehren35 Beiträge
AutorDani8el 8R., Peine / Niedersachsen702818
Datum17.11.2011 09:32      MSG-Nr: [ 702818 ]17513 x gelesen

Hallo,

überraschender Weise ist im Netz zunächst mal nicht viel, bzw. eigentlich sogar so gut wie gar nichts, zur Verkehrsunfallstatistik der DDR zu finden. Konkrete Zahlen liefert hier lediglich die "lange Reihe" zur Verkehrsunfallstatistik des Statistischen Bundesamtes, in der die hinzugekommenen fünf Länder ab 1991 berücksichtigt werden. So sind hier im Vergleich mit 1990 + rund 300.000 Verkehrsunfälle insgesamt vermerkt (+15%), die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Personen stieg jedoch um rund 3.400 Opfer und damit um rund 43% (genau +42,9%)! Sicherlich hängt dieses krasse Mißverhältnis einerseits mit der neuen Kfz-Technik im Zusammenhang mit der Beschaffenheit der Straßen zusammen, andereseits zeigen die Zahlen jedoch m.E. auch, daß es schon vorher in der DDR Verkehrsunfälle mit einer erheblichen Anzahl Verkehrstoten gegeben haben muß.

Es geht ja wohl vermutlich auch keiner ernsthaft davon aus, daß es das - Verkehrsunfälle, auch mit tödlichem Ausgang - in der DDR nicht gab. Der etwas scherzhafte Verweis auf die Trabbis wurde hier ja auch schon mit dem Hinweis auf die Ladas usw. beantwortet, hinzu kämen noch LKW, die Transitsrecken und vieles mehr. Ein wichtiger Hinweis hier ist wohl noch der von Hanswerner im parallelen Thread auf die größere Verbreitung von Motorrädern, -rollern usw. im Straßenverkehr.

Wer war bei (schweren) Verkehrsunfällen nun "primär" zuständig? Die Frage kann ich auch nicht beantworten, so ganz "unzuständig" waren die Feuerwehren jedoch wohl auch nicht: Habe noch mal die Frank-Hartmut Jäger -Bücher über die Feuerwehrfahrzeuge in der DDR gewälzt, und die Feuerwehren waren sehr wohl auch für technische Hilfeleistungen gerüstet.

So wurden - wie im Westen - nach dem Krieg zunächst etliche ältere schwerere Fahrzeuge (GLG u.ä.) zu Rüstwagen umgebaut, in erster Linie - auch wie im Westen - bei den / für die größeren Berufsfeuerwehren.

In der ersten Welle der Fahrzeugneubauten folgte dann ab 1960 der "Gerätewagen GW 60" auf IFA S 4000, der sich gar nicht so groß von den Westpendants GW, später RW 2 unterschied und über einen formschönen, "echten" (dazu gleich mehr) Aufbau, dessen Geräteräume sogar mit Rolläden verschlossen wurden, verfügte. Den genannten Büchern zufolge wurden insgesamt 24 "GW 60" gebaut.

Zusätzlich gab es in der ersten Welle den "Rettungsgerätewagen - RTGW", gebaut in 12 Exemplaren und (daher) nur bei den großen BF stationiert. Der RTGW war eher ein "Universal-Gerätewagen" mit Geräten zur Hilfe bei Verkehrsunfällen (TH - aber lange nicht so umfangreich wie beim GW 60), umfangreicher Wasserrettungs- und Taucherausrüstung sowie ergänzendem Atemschutzmaterial. Konzeptionell (und übrigens auch vom Aufbau / von der Karosserie her) folgt er damit sehr stark den erstmals in den 20er Jahren von der Berliner Feuerwehr in Dienst gestellten "Rettungswagen" (die nichts mit RTW zu tun hatten), so daß die Entwicklung meiner Meinung nach auch von dort ausgegangen sein dürfte (die West-Berliner Feuerwehr hatte ebenfalls noch bis in die 60er Jahre solche "Rettungswagen" auf Magirus Rundhauber im Dienst).

Als Ersatz und zweite Generation wurden zwischen 1977 und 1989 insgesamt 35 RTGW auf IFA W50 gebaut und an BF und größere FF verteilt. In Ermangelung von Karosseriebaukapazitäten wurden diese RTGW mit den serienmäßigen W50-Gruppenkabinen und einfachen Pritsche/Plane-Aufbauten, die den Bautruppfahrzeugen der Post etc. entsprachen, erstellt.

Die zweite Generation GW wurde auf IFA W50 ab 1980 ("GW 80") in 20 Exemplaren gebaut. Ebenfalls wegen mangelnder Kapazitäten mußten hier begehbare, standardisierte Werkstattkoffer in Kombination mit dem Serienfahrerhaus (1:1) genutz werden.

Die TH-Ausstattung dieser Fahrzeuge entsprach im wesentlichem dem, was im Westen in den 60ern und auch noch 70ern auf GW 2 / RW 2 auch vorhanden war: Stromerzeuger, Licht, Kettensäge(n), Hebe-Winden und hydraulische Heber, "Seilzuggerät" (= wohl Mehrzweckzug), Stahlseile, Ketten, Sauerstoff-Schneidgerät und Schweißbrenner, Trennschleifer, Werkzeuge / Werkzeugsätze usw. Hydraulische Rettungsgeräte wie Schere, Spreizer usw. waren noch nicht vorhanden (die waren im Westen bis Anfang / Mitte der 80er aber auch noch nicht so weit verbreitet).

Das die Feuerwehren in DDR für THL nicht ausgestattet waren, stimmt so also auch nicht. Die Ausrüstung und Fahrzeuge waren nur wesentlich rarer gesät, was auch den mangelnden Fertigungskapazitäten geschuldet war.


Gruß

Daniel



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