Rubrik | Einsatz |
zurück
|
Thema | Reinigung Gleiskörper nach Suizid | 54 Beiträge |
Autor | Max 8M., Hannover / Niedersachsen | 719625 |
Datum | 30.03.2012 08:51 MSG-Nr: [ 719625 ] | 23461 x gelesen |
Infos: | 29.03.12 Bahnunfall, bei dem die FW auch das Gleisbett reinigte
|
Geschrieben von Ralf R.Die Notwendigkeit für die Feuerwehr war dadurch gegeben, das dieser Bahnhof ab 7 Uhr von richtig vielen Schülern benutzt wird.
Da waren wir halt die beste und schnellste Lösung, und das finde ich zumindest auch ok so.
Die Argumentation ist nicht schlüssig. Natürlich muss man die Schüler und andere Menschen davor schützen einen blutverschmierten Bahnhof zu sehen. Das kann man aber auch ohne die Feuerwehrkräfte zu belasten. Eine mögliche Lösung: Absperrband rund um den Bahnhof (ist ja eine Polizielage) und zwei Beamte der POL oder sonstwoher sagen den Leuten: Heute fahren wir mit dem Bus bis Pitschenpickel und dort fährt der Zug los.
Ich will mal versuchen die Gedanken zusammenzufassen: Wenn die Feuerwehr zwei- oder dreimal Gleise reinigt, weil sich dort ein Suzid zugetragen hat, dann belastet das ganz sicher einige Kameraden. Die sind dann evtl dienstunfähig. Die Ursache für die Dienstunfähigkeit war der Einsatz der Feuerwehr. Der Arbeitgeber wird sagen: "Moment mal, wenn er durch die Feuerwehr krank wurde, warum soll ich dan das Krankengeld zahlen? Das macht mal schön der andere." Nach einigen Jahren kräftezehrendem Gerichtsprozess, der den Kameraden psychisch sehr stark belastet hat und viel Zeit sowie seinen Job gekostet hat, verlässt er die Feuerwehr.
Das könnte auch für einen ordinäre Angestelten eines Tatortreinigers gelten. ABER: Im gesellschaftlichen Kontext ist zu erfragen, welche Folge ist verschmerzbarer? Wenn die Bahnschiene 3 Stunden lang schmutzig ist und 30 Schüler zu spät zur Schule kommen oder wenn die halbe Feuerwehr zwei Wochen lang mit Bauchschmerzen zum Einsatz fährt und eiige Kameraden psychologische Unterstützung benötigen.
Das soll kein Anstoß zu einer Diskussion über die Wertigkeit einer Person anstoßen, sondern lediglich ziegen, dass ein solcher Freundschaftsdienst des Einsatzleiters weitreichende Folgen haben kann.
Ich würde viel öfter mal wünschen, dass ein Einsatzleiter auch mal "nein" sagt. In einer Wehr in der ich vor meinem Studium war, da haben wir egal zu welcher Uhrzeit Ölspuren abgesteut, eingekehrt und den Bindemittel fein säuberlich wieder aufgenommen. Und wehe da hat einer nicht mitgemacht, das gab ein Donnerwetter. Es gibt aber sogar einen Runderlass, der genau dieses Vorgehen "verbietet"
Bei der Lageerkundung muss der Einsatzleiter sich zuerst einmal fragen: Besteht eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung? Dann können die 6 Punkte der Erkundung folgen.
Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen |
<< [Master] | antworten | |
flache Ansicht | Beitrag merken | alle Beiträge als gelesen markieren |
|
| 29.03.2012 18:01 |
|
., Schönewalde |
| 29.03.2012 18:06 |
|
., Bad Hersfeld | |