Rubrik | Feuerwehrtechnik |
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Thema | Leinen (mit oder ohne Karabiner) | 32 Beiträge |
Autor | Jose8f M8., Dillingen / Saar / Saarland | 721687 |
Datum | 14.04.2012 22:02 MSG-Nr: [ 721687 ] | 13332 x gelesen |
1. Feuerwehrangehöriger (geschlechtsneutral)
2. Facharzt
3. Fachausbilder (JUH)
4. Feuerwehranwärter (Bayern)
DIN Deutsches Institut für Normung e. V.
1. Feuerwehrangehöriger (geschlechtsneutral)
2. Facharzt
3. Fachausbilder (JUH)
4. Feuerwehranwärter (Bayern)
Hallo!
Ich drehe Dir Dein Problem mal um:
Was willst Du mit den Leinen machen bzw. welche Vorteile haben die verschiedenen Bauformen?
Der Knebel war die alte, preiswerte Form des Leinenverbinders. Im Militär-Bereich z.B. führten Soldaten im zweiten Weltkrieg jeder einen kuzen Strick vergleichbar zu unserem Seilschlauchhalter mit. Diese wurden dann bei Bedarf zu einem langen Kletterseil verbunden, indem der Knebel jeweil in die Schlaufe des nächsten Strickes kam.
Der Knebel hat zwei Vorteile: Zum einen lasst sich ein Seil mit Knebel etwas besser knoten und kurz anschlagen als eines mit dem relativ langen und zwangsläufig steifen Karabiner.
Zum zweiten kannst Du eine Leine mit Knebel und im Beutel hervorragend werfen, indem Du den Knebel in die Handfläche nimmst, den Beutel mit Daumen und Zeigefinger an der Klappe hälst und dann am langen Arm in die gewünschte Richtung schleuderst. Das ist ab und an ganz praktisch als Ersatz für die handelsübliche Rettungswurfleine. Es funktioniert aber auch mit dem Karabiner.
Nachteilig ist, dass der Knebel nun mal kein zuverlässiges Verbindungsbauteil ist, die 14 KN Mindestzugkraft der Leine sollte man ihm eher nicht zutrauen wenn man damit mehrere Leinen aneinanderhängt.
Dementsprechend ist der Karabiner schneller und (insbesondere für FA die mit Knoten Probleme haben) damit mitunter stresssicher und generell risikoärmer.
Deshalb geht die Tendenz meines Wissens immer mehr zum Karabiner, in meinem bisherigen vier Wehren gab es keine Knebelleinen mehr und es wurden auch keine mehr angeschafft.
Nachteil Karabiner: Wenn Du mit dem Karbiner an z. B. Geländer anschlägst, indem du den Karbiner wieder in die Leine einhängst, dann belastest Du den Karabiner zwangsläufig auf seitliche Knickung. Das solltest Du vermeiden und lieber mit dem Mastwurf oder einem anderen geeigneten Knoten anschlagen.
Kennzeichnen kannst Du die Karabinerleinen mit Schlagzahlen und Buchstaben im Beschriftungsfeld des Karabiners, die Knebelleinen mit einem Edding auf dem Knebel.
Als Beutel würde ich nur noch die Doppelklappenbeutel nach neuer DIN verwenden, davon ist mir noch keiner unbeabsichtigt ausgelaufen.
Davor war das Leinenwerfen fast schon ein Standard-Einsatzritual...Ja, man kann sich auch noch eine Wickelmaschine bauen, aber das ist nach meiner Ansicht mit dem neuen Beutel unnötige Mehrarbeit.
Das Verplomben von Leinenbeuteln halte ich für absoluten Unfug. Jeder FA sollte entweder die Leine selbst durchprüfen können oder sie zumindest nach Gebrauch einem Prüfer zum Durchsehen in die Hand drücken. Der Beutelverschluss ist nicht auf zusätzliches Verplomben ausgelegt und wird dadurch häufig beim Aufreißen zerstört.
(Arbeitsleinen entstehen üblicherweise aus ausgemusterten Feuerwehrleinen, deshalb haben diese dann auch den Karabiner der ursprünglichen Feuerwehrleine.)
Gruß aus dem Saarland
Jo
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