Geschrieben von Olf R.Siehe auch hier: Einsatz
Oh ja das hat Wellen geschlagen......
Wir sollen jetzt unsere Einsatzunterlagen auf Anweisung unseres KBM auch noch einmal akribisch überprüfen damit sowas wie bei euch nicht noch mal passiert.
Siehe dazu das Interview mit dem Amtsleiter der BF DD Herrn Rümpel:
Geschrieben von ---Sächsische Zeitung---
Elbhang wird schwieriges Gelände bleiben
Von Tobias Winzer
Feuerwehrchef Andreas Rümpel über die Konsequenzen aus dem Feuer im Wachwitzgrund.
Der Brand in Wachwitz
Etwa drei Wochen sind seit dem verheerenden Brand eines Fachwerkhauses im Wachwitzgrund vergangen. Feuerwehrchef Andreas Rümpel hat sich in diesen Tagen mehr als einmal für die Umstände entschuldigt. Nach dem Notruf am Abend des 7.Oktober war mehr als eine Stunde vergangen, ehe die Einsatzkräfte vor Ort waren. Einer der Gründe: Der Brandort, die Pappritzer Straße 8, befindet sich nicht an der Pappritzer Straße in Rochwitz, sondern in Höhe des Wachwitzgrundes 90. Über die korrekte Anfahrt gab es offenbar ein Missverständnis. Im SZ-Interview spricht Rümpel über die Konsequenzen aus dem Fall.
Herr Rümpel, nach dem Feuer haben Sie gesagt: Das wird nie wieder passieren. Wie können Sie das garantieren?
Weil sich der Fall so bei der Feuerwehr herumgesprochen hat, dass jetzt jeder über die Lage des Hauses Bescheid weiß.
Wie kam es zu der enormen Verzögerung bei der Anfahrt?
Genaue Angaben kann ich wegen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte nicht machen. Fest steht aber: Es hat ein Missverständnis bei der Annahme des Notrufes gegeben. Durch die Differenz der konkreten Anschrift Pappritzer Straße8 und der Zufahrt über den Wachwitzgrund kam es schließlich zu dem Irrtum, dass der Einsatz im Wachwitzgrund 8 sei. Die Einsatzkräfte vor Ort haben also das Feuer gesucht.
Mit der korrekten Adresseingabe wäre das nicht passiert?
Wir haben einen Einsatzplan nur für den Elbhang. In diesem sind alle Straßen und Häuser mit schwieriger Anfahrt aufgeführt. Und da gibt es auch einen Einsatzplan für die Pappritzer Straße 8. Durch das Missverständnis bei der Adressabfrage haben wir geschätzte 20 Minuten verloren.
Und dann steckte die Feuerwehr im Wachwitzgrund fest.
Es kam dann die Information, dass es sich um die Pappritzer Straße 8 handelt. Es war aber schwer, mit dem großen Löschfahrzeug durch den Wachwitzgrund zu kommen. Das größere Problem waren nicht die parkenden Autos unten, sondern eher die Dachrinnen oben.
Dabei steht doch in Pillnitz ein extraschmales Fahrzeug für solche Einsätze.
Das Fahrzeug soll eigentlich das erste sein, das zum Einsatzort fährt. In dem konkreten Fall waren eben die Fahrzeuge an verschiedenen Orten auf der Suche nach dem Brand. Und dann fuhr leider ein großes Einsatzfahrzeug vorneweg.
Eine Verkettung unglücklicher Umstände?
Ja, denn wir sind gut auf solche Einsätze vorbereitet. Das Missverständnis war eben, die unklare Adressangabe für die Einsatzkräfte.
Welche Konsequenzen ziehen Sie aus dem Fall?
Ich muss eingestehen, dass bei uns etwas nicht richtig gelaufen ist. Wir können aber ausschließen, dass es eine technische Ursache gibt. Wir haben Gespräche geführt mit allen Einsatzkräften und dem Kollegen in der Leitstelle. Und wir werten solche Einsätze in unseren Einsatzleiterschulungen aus, damit so etwas nicht wieder passiert.
Die Ängste am Elbhang sind aber nach dem Fall groß.
Wir als Feuerwehr sehen im Moment kein zwingendes Erfordnis, etwas zu verändern sowohl was Parkverbote, Straßenbreiten als auch Hydranten angeht. Sicherlich wünscht sich jeder Hauseigentümer einen Hydranten vor seinem Eingang, in dem konkreten Fall ist das aber schwierig, weil die Durchflussmenge wegen der wenigen Abnehmer sicherlich zu niedrig ist und damit die Trinkwasserqualität gefährdet wäre. Am Einsatzort gab es aber einen Hydranten in 200 Metern Entfernung. Das Ordnungsamt hat mittlerweile auch Begehungen durchgeführt und keine Parkverstöße festgestellt. Der Elbhang wird wegen seiner Geografie immer ein schwieriges Gelände bleiben.
Welche gefährdeten Gebiete in Dresden gibt es außerdem?
So eine detaillierte Planung aufgrund der geografischen Besonderheiten gibt es nur für den Elbhang. Hinzu kommen die speziellen Einsatzpläne für die Autobahn oder für besondere Gebäude, wie z.B. die Frauenkirche, Karstadt, das Albertinum oder Wohnhochhäuser.
Werden diese Einsatzpläne geprobt?
Ja, in der Regel immer von der territorial zuständigen Wache der Berufsfeuerwehr.
Wie kommen diese Pläne im konkreten Einsatz ins Spiel?
Der Disponent nimmt den Notruf entgegen und erkennt im Leitsystem, dass für diese Adresse ein Einsatzplan vorliegt. Bei der Alarmierung werden gleichzeitig zur Adresse Besonderheiten, die im System hinterlegt sind, übermittelt. Das erfolgt auf einem Alarmausdruck, der dem Einsatzleiter zur Verfügung steht.
Was ist mit Straßen, die nicht durchgängig befahrbar sind oder mit doppelten Straßennamen?
Der Disponent muss die Adressangaben des Anrufers mit den Angaben im Leitsystem abgleichen und erkennt, wenn Straßen mehrfach vorhanden sind. Dann muss er anhand der Ortsteile diese mit dem Anrufer präzisieren. Der Einsatzleiter bekommt neben der konkreten Anschrift zur Orientierung immer die Information, welche Querstraßen sich vor und nach dem Einsatzort befinden. Zum Beispiel gibt es auch Häuser, deren postalische Adresse nicht an der Straße liegt, von der aus die Zufahrt möglich ist. Diese Dinge hinterlegen wir direkt im Leitsystem.
Woher bekommt die Feuerwehr diese Informationen?
Das Straßen- und Tiefbauamt gibt uns Informationen. Viele Sachen erfahren wir aber auch aus dem Einsatzgeschehen heraus. Das Einpflegen dieser Hinweise erfordert natürlich Personal.
Das Interview führte Tobias Winzer.
Ich gebe hier ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
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