Rubrik | Ausbildung |
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Thema | PKW in Seitlage | 41 Beiträge |
Autor | Fran8k E8., Viskafors / Västra Götaland | 744358 |
Datum | 10.11.2012 21:47 MSG-Nr: [ 744358 ] | 12635 x gelesen |
Geschrieben von Johannes S.Die Frage für mich ist, welche Risiko ist entscheidender, die Gefahr eines
Hängetraumers 10-20 min. (weiß jetzt nicht ob man es so richtig bezeichnet) oder
die Gefahr einer Nervenverletzung bzw. Wirbelsäulenverletzung beim drehen des PKW's.
Hallo nochmal,
ich würde den Begriff Hängetrauma auf keinen Fall beim Thema PKW Unfälle und Seitenlage verwenden. Irgendwie wird sicher der Patient in den Gurten hängen oder an seiner PKW Wand Innenseite anliegen, i.d.R. hast Du ja die Kombination aus beidem. Ergo befindet sich der Patient in einer Seitenlage, teils abgestützt. Das ist nicht vergleichbar mit dem Hängetrauma bei bestimmtem Sicherungsgerät bei Höhenarbeiten. Das sind 2 völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
Die Hannoveraner Studie zum Thema Wirbelfrakturen + Überschlag Unfälle bezieht sich natürlich auf die 3-Punkt Gurte. Die typischen 4-Punkt Renn-Gurte scheinen solche Frakturen zu verhindern (oder der Trainingszustand eines Rennfahrers). Anders kann man wohl nicht erklären, warum weder in Rallye, Formel1 oder sonst wo die Überschläge nicht mit den Schäden enden, die ich hier beschreibe. Ich vermute, es sind die enormen Verdrehungen und gleichzeitigen Stauchungen, die dem Wirbel schaden.
Die Wirbelkörper können wohl nicht gut mit Scherkräften umgehen - haben sie sich doch ein Leben lang einer Druckbelastung/ Stossbelastung angepasst. Da geht es ihnen nicht besser als dem Meniskus ;-)
Meine Thesen beziehen sich natürlich mehr auf den Überschlag und dann Seitenlage. Nicht "PKW dreht sich auf die Seite" und bleibt so liegen. Da fliessen nur wenige Energien auf die Insassen. Die klettern heraus, wie Jan S. aus Osnabrück es beschreibt und warten keine 10 Minuten auf die Feuerwehr.
Zum Thema 20 Minuten: Da gab es vor unsäglich langer Zeit diese Veröffentlichung mi der "Golden hour of Shock". Und an den 60 Minuten beissen sich heute alle fest. Mir ist das aber so in Erinnerung, dass die Stundenregelung ab Einsetzen des Schocks gilt. !!! Also kann man sich oftmals einen kleinen Zeitvorsprung aufaddieren. Oder keinen Schock entstehen lassen. Und da wir nicht alle in Schweden sind: Ich empfehle patientenorientiert in 24 Minuten und nicht in 15 Minuten mit hoppla hopp PKW Kipp auf gut Glück.
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