Rubrik | Katastrophenschutz |
zurück
|
Thema | Blackout: Gibt es Freiwillige Feuerwehren, die vorbereitet sind?
| 111 Beiträge |
Autor | Hart8mut8 M.8, Aying / Bayern | 746454 |
Datum | 02.12.2012 23:26 MSG-Nr: [ 746454 ] | 95285 x gelesen |
Infos: | 04.12.12 Schriftenreihe Sicherheit: Kritische Infrastrukturen aus Sicht der Bevölkerung 02.12.12 Was bei einem Blackout geschieht. Studie des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag 26.11.12 Roman " Blackout" von Marc Eisberg 26.11.12 Schutz Kritischer Infrastrukturen Basisschutzkonzept
|
Hallo Jo,
danke für deine ausführliche Antwort. Deine ablehnende Haltung kann ich allerdings nicht ganz verstehen. Du sprichst wiederholt von "Betreiberpflicht" und "Betreiberverantwortung". Mir scheint, du wehrst dich dagegen, dass die Feuerwehren irgendwas mit dem Thema Blackout-Vorsorge und Blackout-Intervention zu tun haben. Gemäß dieser Einstellung dürften wir aber mit Wasser im Keller auch nichts zu tun haben. Das wäre deiner Logik zufolge auch Betreiberverantwortung. Denn wer sich ein Haus leisten will, sollte auch das Geld für Pumpen haben und im Notfall Leute, die die Dinger bedienen.
Deine Haltung gegenüber Personenkreisen, die von länger währendem Stromausfall empfindlich getroffen werden können, erscheint mir etwas kaltherzig:
Geschrieben von ---Josef M.--- Persönliche Daseinsvorsorge und Vorsorge für Kinder und Angehörige: Wer bei Stromausfall nicht frieren möchte sollte einen Kamin und / oder genug Decken haben... Und was ist mit all denen, die keinen Kamin haben, aber einen Säugling, der auch im Hochwinter gewickelt werden muss?
Geschrieben von ---Josef M.--- Aufzugsbefreiung ist Betreiberpflicht. Klar, da hast du Recht. Aber da bin ich nicht nur Feuerwehrmann, sondern auch Idealist. Durch Verkettung widriger Umstände könnte bei Blackout eine Person in einem Aufzug für viele Stunden oder sogar mehr als einen Tag gefangen sein. Ich werde demnächst Kontakt zu den Aufzugsbetreibern am Ort aufnehmen, damit sie bei Stromausfällen wirklich gleich alle Aufzüge kontrollieren lassen. In unserem kleinen Schutzbereich mit wenigen Aufzügen ist wahrscheinlich in einer frühen Phase eines Blackouts auch die Kontrolle durch die Feuerwehr möglich. Im städtischen Bereich mit vielen Aufzügen ist das natürlich nicht möglich.
Geschrieben von ---Josef M.--- Betreiber privater Dialysepraxen: Die neuen Maschinen sind zumindest so lange akkugepuffert, dass die Behandlung kontrolliert abgefahren werden kann, Betreiberverantwortung. Lässt dich das mögliche Schicksal von Dialysepatienten echt kalt?
Die Vorsorge und Selbsthilfekräfte der Bevölkerung überschätzt du meiner Meinung nach gewaltig: Geschrieben von ---Josef M.--- Vom persönlichen Notvorrat von 2 Liter pro Tag für zwei Wochen gar nicht zu reden, das sollte jeder mündige Staatsbürger wissen und im Griff haben. Ich glaube, dann haben wir relativ wenige mündige Staatsbürger. Man denke da z.B. an eine Familie mit zwei Kindern ohne 112 Liter Wasservorrat.
Und auch deine Lösungsangebote für den Ernstfall überzeugen mich nicht. Thema Abwasser:
Geschrieben von ---Josef M.--- Planerisch empfehle ich für die vorgesehenen Notunterkünfte reichlich Trockentoiletten, Papier und tüten vorzusehen. So viele Trockentoiletten können m.E. nicht vorgehalten werden.
Thema Notruf: Geschrieben von ---Josef M.--- Über die Stadt verteilte FW-Fahrzeuge im 24h-Betrieb und engmaschigem Radius (500 bis 700 Meter angepeilt) leiten den Ruf zunächst mal weiter [...] Praxiserfahrung: glücklicherweise nein, aber da es ein sehr simples Konzept ist und aus "Sichtfunk" basiert wird es funktionieren. Ich rechne damit, dass bei Blackout die Feuerwehrfahrzeuge in verschiedensten Aufgaben an wechselnden Orten gebunden sein werden und nicht nach einem engmaschigen Muster über die Stadt verteilt werden können. Wichtig ist es daher aus meiner Sicht, dass die Bürger - insbesondere die niedergelassenen Ärzte - lernen: Wenn Stromausfall ist und ich einen Notarzt/RTW brauche, dann könnte ich jemanden mit der Notrufmeldung zum Feuerwehrhaus schicken.
Thema Abwasser / Maßnahmen durch die Feuerwehr:
Geschrieben von ---Josef M.--- Erstmal gar keine, wir haben dann genug anderes zu tun. Richtig. Wenn wir uns den Problemen erst dann stellen, wenn sie da sind, dann werden wir hoffnungslos überfordert sein. Oft reichen jedoch kleine, unscheinbare Maßnahmen aus, um große Probleme zu vermeiden. Man muss nur wissen, was wann zu tun ist. Und genau das herauszufinden und zu planen, hätten unsere Behörden und Abwasserzweckverbände jetzt in aller Ruhe Zeit. Wir als Feuerwehren können hier durch ein Ansprechen der Problematik möglicherweise die Initialzündung liefern.
Ja, Jo, ich stimme dir zu. Die Bürger hätten zunächst einmal die Pflicht, Verantwortung für ihr Leben und ihre Sicherheit zu übernehmen - theoretisch zumindest. Aber die Praxis sieht ganz anders aus. Und wir Feuerwehren versuchen, das auszugleichen. So ist das nun einmal. Ich glaube, es kostet uns Feuerwehren nicht so viel Anstrengung, wenn wir uns zu dem Thema Blackout schon jetzt informieren und ein paar Vorkehrungen treffen. Von den Bürgern, könnten wir dadurch im Ernstfall wahrscheinlich viel Ungemach abwenden.
Gruß,
Hartmut
Ausbildungsmaterial? Videos? Wir wollen den Austausch erleichtern: www.Feuerwehr-Aying.de
www.feuerwehr-aying.de/infos/index.php
Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen |
<< [Master] | antworten | >> |
flache Ansicht | Beitrag merken | alle Beiträge als gelesen markieren |
|
| 24.11.2012 20:08 |
|
Hart7mut7 M.7, Aying |
| 24.11.2012 20:39 |
|
Domi7nic7 W.7, Bad Berka, 99735 Nohra |
| 24.11.2012 21:00 |
|
Mark7us 7P., Heukewalde |
| 25.11.2012 11:47 |
|
Jose7f M7., Dillingen / Saar |
| 02.12.2012 23:26 |
|
Hart7mut7 M.7, Aying |
| 02.12.2012 23:56 |
|
., Bad Hersfeld |
| 03.12.2012 10:18 |
|
Hara7ld 7S., Köln |
| 06.12.2012 22:18 |
|
Jose7f M7., Dillingen / Saar |
| 07.12.2012 00:28 |
|
Thom7as 7K., Hermeskeil |
| 07.12.2012 09:22 |
|
Hart7mut7 M.7, Aying |
| 07.12.2012 12:55 |
|
., Dinslaken |
| 07.12.2012 13:02 |
|
Mich7ael7 R.7, GL (Köln) |
| 07.12.2012 13:08 |
|
., Dinslaken |
| 07.12.2012 13:31 |
|
., Dortmund |
| 07.12.2012 13:45 |
|
Chri7sti7an 7F., Wernau |
| 07.12.2012 13:51 |
|
., Dortmund |
| 07.12.2012 13:55 |
|
., Bad Hersfeld |
| 07.12.2012 14:04 |
|
., Dortmund |
| 07.12.2012 14:20 |
|
Chri7sti7an 7F., Wernau |
| 07.12.2012 15:32 |
|
., Dortmund |
| 07.12.2012 16:31 |
|
Thom7as 7M., Menden/ Sauerland |
| 07.12.2012 16:46 |
|
., Thierstein und Magdeburg |
| 07.12.2012 16:57 |
|
., Dortmund |
| 07.12.2012 17:05 |
|
Thom7as 7M., Menden/ Sauerland |
| 07.12.2012 17:22 |
|
Uwe 7S., Bürstadt |
| 07.12.2012 23:27 |
|
Chri7sti7an 7F., Wernau |
| 07.12.2012 23:31 |
|
., Thierstein und Magdeburg |
| 07.12.2012 23:39 |
|
., Bad Hersfeld |
| 08.12.2012 08:00 |
|
Hara7ld 7S., Köln |
| 08.12.2012 08:30 |
|
., Bad Hersfeld |
| 08.12.2012 09:02 |
|
Seba7sti7an 7K., Grafschaft |
| 08.12.2012 10:28 |
|
Hara7ld 7S., Köln |
| 08.12.2012 00:08 |
|
Uwe 7S., Bürstadt |
| 07.12.2012 14:27 |
|
Hein7ric7h B7., Osnabrück |
| 07.12.2012 14:58 |
|
., Dortmund |
| 07.12.2012 13:56 |
|
Uwe 7S., Bürstadt |
| 07.12.2012 14:57 |
|
Thom7as 7M., Menden/ Sauerland |
| 07.12.2012 13:32 |
|
Pete7r L7., Frankenberg |
| 07.12.2012 13:53 |
|
Uwe 7S., Bürstadt |
| 07.12.2012 13:59 |
|
., Bad Hersfeld |
| 08.12.2012 07:44 |
|
Hara7ld 7S., Köln |
| 08.12.2012 08:08 |
|
Uwe 7S., Bürstadt |
| 07.12.2012 18:47 |
|
Jose7f M7., Dillingen / Saar |
| 07.12.2012 19:05 |
|
., München |
| 07.12.2012 20:04 |
|
Jose7f M7., Dillingen / Saar |
| 07.12.2012 20:06 |
|
., München | |