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| Rubrik | Einsatz | zurück | ||
| Thema | Womit bei Elektrofahrzeugen zu rechnen ist | 56 Beiträge | ||
| Autor | Fabi8an 8B., München / Bayern | 780290 | ||
| Datum | 06.01.2014 15:37 MSG-Nr: [ 780290 ] | 15550 x gelesen | ||
Die Diskussion ist durchaus nachvollziehbar, da kommt was neues auf uns zu und es gibt noch keine nennenswerte Erfahrungen damit. Von daher muss ein bisschen Schulung in dem Bereich E-Mobilität schon stattfinden, allein um die Unsicherheit bei den Einsatzkräften zu reduzieren. Ich seh das ganze Thema Elektromobilität für die Feuerwehr allerdings nicht als extrem problematisch an. Wir müssen nur einige Dinge beachten, ähnlich wie mit den Gasgeneratoren von Airbags, in die man nicht reinschneiden sollte. THL: Löst ein Airbag aus, wird der Hochvoltspeicher elektrisch vom übrigen Fahrzeug getrennt und wir haben nur noch im Inneren des Energiespeichers Spannung anliegen. Solange der Speicher unbeschädigt ist können wir unser Standardprogramm THL abfahren. Wir sollten aber tunlichst vermeiden den Speicher zu beschädigen, zum Beispiel indem man bei einem Opel Ampera oder BMW Active E einen Zylinder zwischen den beiden Vordersitzen ansetzt um das Amaturenbrett wegzudrücken. Dann stempelt man gleichzeitig in den HV-Speicher und muss sich dann nicht wundern wenn die Batterien das entsprechend würdigen. Das Studium der Rettungskarten hilft da weiter. Was auf jeden Fall gemacht werden sollte ist das Abklemmern der 12V Batterie. Die Batterie wird über einen Spannungswandler aus dem HV-System geladen. Bei einigen Fahrzeugtypen ist ein bidirektionaler Spannungswandler notwendig, damit auch der HV-Speicher über die 12V Batterie geladen werden kann. Mit dem Abklemmen der Batterie erschlägt man daher gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: 1. Die Schütze des HV-Speicher werden spätestens dann öffnen weil sie keine Spannung mehr bekommen, und 2. kann von der 12V Batterie keine Spannung mehr ins HV-System trensferiert werden. Das Fahrzeug ist demnach spannungsfrei geschalten. Die Spannungsfreiheit zu überprüfen dürfte für uns als Feuerwehr aber kaum möglich sein, von daher ist die Spannungsfreiheit mit Vorsicht zu genießen. Brand: Wenn das Fahrzeug brennt werden wir wie immer löschen, der notwendige Abstand bei elektrischen Anlagen unter 1000V sollte den meisten noch geläufig sein. Was ich in den Diskussionen um die ganzen Löschmittel immer vermisse: der Bezug zur Realität. Schön dass mit F-500 ein Haufen Lithium-Ionen-Batterien in einer Kiesgrube besser gelöscht werden kann als mit Wasser, das Hauptproblem wird aber sein das Löschmittel erst mal an die richtige Stelle zu bekommen. Bei den meisten neuren Fahrzeugen sind die Speicher so schön im Unterboden eingebaut, dass man das Fahrzeug ziemlich weit zerlegen muss um da ran zu kommen. Und dann stellt sich die Frage wer es sich zutraut mit einer Säge oder Flex bewaffnet den brennenden Hochvoltspeicher zu öffnen. Haben die amerikanischen Kollegen bei einem Tesla-Brand gemacht weil sie anderst nicht weiter gekommen sind. Mein Fazit: Wenn der Speicher brennt dann kann man sich je nach Größe auf einen etwas längeren Einsatz einstellen, irgendwann geht der auch von alleine aus. Öffnen würde ich den Speicher nicht da im Inneren die Spannung offen anliegen kann und diese auch nicht abgeschalten werden kann! Die E-Mobilität kommt, aber mit ein bisschen Schulung in dem Bereich sollte das für uns auch mit der momentan vorhandenen Technik beherrschbar sein. Zum Abschluss noch ein Link zum Merkblatt der DGUV, m.E. nach das derzeit sinnvollste Dokument für den normalen Feuerwehrmann. Rettungs- und Löscharbeiten an PKW mit alternativer Antriebstechnik VG, Fabian | ||||
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