Ich habe aus dem gesamten Diskussionsverlauf erkennen müssen, daß das Thema F-500 fast ausschließlich durch theoretisches Wissen fundamentiert ist, sowie daß die Begrifflichkeiten gewürfelt werden, wie es jedem grad in den Kram passt.
Zur Info, mein Wissen über F-500 auf Feuerwehrseite beruht seit Ende 2010 auf Einsatzerfahrung einer mittleren Feuerwehr (100 bis 150 Einsätze / Jahr), dem Thema Unfallforschung bei alternativ angetriebenen Fahrzeugen sowie meiner beruflichen Erfahrung in der Recyclingindustrie, speziell bei Problemstoffen wie hochkalorischem PU-Mehl, Li-Ion Akkus, Kunststoffgemischen, und allgemeinen Abfallstoffgemischen.
All diese Erfahrungen aus der PRAXIS sind ein Beleg. Weitere dokumentierte Versuche beim DMT in Dortmund sowie Anderen, untermauern diese Erfolge.
Ich stimme ebenso nicht mit den im Forum verwendeten Begrifflichkeiten überein.
F-500 ist KEIN Schaummittel. Z.B. einen nicht mehr betretbaren Raum damit zu fluten, funktioniert nicht.
Aber, Brandeinsätze, bei denen schwierige stoffliche Zusammensetzungen vorhanden sind (Magnesiumgehäuse im PKW, LI-Ion Zellen, Altpapierballen, Altreifen, etc.,) benötigen bis Feuer Aus deutlich weniger Wasser uns Löschmittelzusatz (und damit weniger Entsorgungspotential!), und deutlich weniger Zeit (meist unsere Freizeit!).
Ich fordere zu einer offenen Diskussion auf, die sich nicht allein auf theoretischer Basis das Urteil gut oder schlecht bildet.
Vergleichsversuche zwischen verschiedenen Schaumbildnern und Löschmittelzusätzen wurden gar nicht berücksichtigt.
Jeder Einrichtung, ob Firma oder Feuerwehr, Behörde oder Betrieb, steht es frei, sich zu informieren und das Produkt gezielt vorführen zu lassen.
Dabei wird auch die notwendige Taktik besprochen, die in dieser Diskussion genauso unsachlich behandelt wurde.
Dazu die Frage, wie nach Meinung der Vorkommentare ein Turbinenbrand in voller Ausdehhung innerhalb von wenigen Minuten erfolgreich gelöscht werden kann, wenn die Taktik ja so wiedersprüchlich sein soll.
Ich spreche aus eigener Einsatzerfahrung. Beispiel PU-Mehl, 40m³ im Abrollbehälter, ca. 8 to. Netto.
Mit herkömmlichen Mehrbereichsschaum - NICHT Löschbar! Die Behälter wurden ausgekippt und die Glutnester in über 4 Stunden einzeln abgeflutet.
F-500, das selbe Volumen im Vollbrand, 30 Minuten Vorbrandzeit, 12 MINUTEN Ablöschzeit bis Feuer komplett abgelöscht. Ein Versuch der Rückzündung durch Acetylenbrenner hat nicht funktioniert.
Man kann über vieles geteilter Meinung sein, aber bitte sachlich und keine Äpfel mit Birnen vergleichen.
Und der LK Böblingen mit seinem Gefahrenpotential aus Industrie und Alltag hat vor dieser Entscheidung über 4 (!!) Jahre alle betreffenden Szenarien durchgetestet. Und für gut befunden.
Zudem liegen erste äußerst erfolgreiche Einsatzergebnisse vor.
Für Diskussionen stehe ich gerne zur Verfügung, so lange sie sachlich bleiben.
Mit kameradschaftlichem Gruß
Matthias Gerhardy
Dieser Beitrag stellt ausschließlich meine persönliche Meinung dar. Diese darf geteilt werden, oder auch nicht. Mindestens aber offen diskutiert werden!
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