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| Rubrik | Katastrophenschutz | zurück | ||
| Thema | Entzivilisierung unter Extremlagen... | 29 Beiträge | ||
| Autor | Dani8el 8R., Peine / Niedersachsen | 794036 | ||
| Datum | 19.08.2014 17:24 MSG-Nr: [ 794036 ] | 5791 x gelesen | ||
Hallo, geschrieben von Ulrich C.: auch ein Aspekt, den viele in sicherer Lage gern vergessen... Ja, ein interessanter Aspekt und eine zumindest nicht uninteressante Frage. aber wie "zivil" würden sich "Zivilisierte" verhalten, wenn die Bedrohung als real empfunden wird (die Kommentare zur möglichen Verlegung von Patienten nach Deutschland lassen aber z.T. tief blicken...) Gut. Ich kann durchaus nachvollziehen, dass die mögliche Option, sich Ebola, in Gestalt von Erkranten, die zur Behandlung aufgenommen werden, ins Land zu holen, nicht unbedingt auf ungeteilte Zustimmung stößt (in den Kommentarspalten). Etwas ganz anderes ist jedoch die Frage nach dem Verhalten, im Artikel als "Entzivilisierung" beschrieben, im Falle eines Ausbruchs (von Ebola) hierzulande. Abgesehen von der Wahrscheinlichkeit, den völlig anderen Voraussetzungen bezüglich des Gesundheitswesens, der Vorkehrungen usw. usf. hier bei uns (im Vergleich mit den betroffenen Ländern / Regionen - Afrikas), habe ich mit dem Artikel, und vor allem dem dort aufgebrachten Begriff / Schlagwort "Entzivilisierung", allerdings ein ganz erhebliches Problem! Der Artikel beschreibt zunächst die Probleme bei der Quarantäne Erkankter bzw. vermeintlich Erkrankter. Das ist soweit nichts neues, diese Probleme wurden in der Berichterstattung bereits hinreichend geschildert. Im Zusammenhang mit Mutmaßungen über bevorzugte Standorte solcher Quarantäne-Stationen (die vielleicht bzw. m.E. sicher auch nicht so ganz falsch sind) stellt der Autor dann die "Entzivilisierung" fest, Zitat: "Der Vorfall wirft allerdings ein Schlaglicht auf die Entzivilisierung einer Gesellschaft im Zeichen von Ebola, die mit Begriffen wie Suspendierung von sozialen und Menschenrechten völlig unzureichend beschrieben ist." Menschen, (vermeintlich) Erkrankte einzumauern und / oder verhungern zu lassen, darf sicherlich keine Option sein, auch nicht in den betroffenen Ländern. Quarantäne ist allerdings eine Option bei der Eindämmung hochansteckender Krankheiten, und hat nichts mit der "Entzivilisierung" und der "Suspendierung von sozialen und Menschenrechten" zu tun. Deswegen ist die Quarantäne auch bei uns im §30 des Infektionsschutzgesetzes geregelt und kann auch hier natürlich gegen den Willen des Betroffenen / Erkrankten durchgesetzt werden. Weiter zitiert der Artikel nun einen Bericht der TAZ (siehe oben, verhungern lassen usw.) und kommt dann zu der Festellung, Zitat: "Wer solche Berichte hierzulande liest, wird schnell versucht sein, von afrikanischen Verhältnissen zu reden und alle Vorurteile "vom dunklen Kontinent" zu rekapitulieren. Doch in Wirklichkeit handelt es sich um eine Tendenz zur Babarisierung und Entzivilisierung im Weltmaßstab." Gut. Ich persönlich würde ja auch eher zum Schluß kommen, dass einmauern und verhungern lassen (sowie die gewaltsame Befreiung der Isolierten) eher "afrikanisch" sind. Aber der Gedanke ist ja auch interessant, dass sich solche Verhaltensweisen weltweit ereignen könnten. Was macht der Autor jedoch in der Folge? Er versucht seine starke These mit irgendwelchen Geschwurbsel (Tschuldigung) über Peter Gauweiler bzw. dessen Aussagen / Haltung zu AIDS vor 30 Jahren zu untermauern und bringt weiter nichts, gar nichts (!), Substantielles, sondern schwenkt dann sofort in eine allgemeine Kapitalismuskritik um, die zuletzt dann so gar nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu tun hat. Das, das Aufstellen einer solchen starken These, um sie dann eigentlich mit absolut nichts zu untermaueren, sondern sich einem ganz anderen Thema zu widmen, taugt meiner Ansicht nach als Diskussionsgrundlage doch irgendwie reichlich wenig. Gruß Daniel | ||||
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