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Rubrikpers. Ausrüstung zurück
ThemaHaltegurt war:Busunfall A4 Bad Hersfeld, mehrere Tote/Verletzte...    # 33 Beiträge
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP801255
Datum31.12.2014 12:51      MSG-Nr: [ 801255 ]10715 x gelesen

Geschrieben von Stefan D. Ich hoffe, dass ich für meine letzte Aussage jetzt nicht gesteinigt werde: Den Brustbund oder Rettungsknoten halte ich jetzt schon für überholt. Zumindest ein oder zwei PSA-Absturzsicherungssätze sollte jede Feuerwehr an die Einsatzstelle bringen können. Diesen Knoten als absolute Notlösung weiter zu lehren mag ja in Ordnung sein, aber regelhaft sollte der Einsatz dieses Knotens nicht mehr sein.Der Rettungsknoten ist eine Grundkenntnis, die im Rahmen der bestehenden Ausbildung schon in den absoluten Basics gelehrt wird. Er ist mit den Leinen darstellbar, die 1. eh da sind, und 2. noch recht günstig (ca. 20 EUR) sind.
Zum Absturzsicherungssatz (gfd-Preis ca. 1000 EUR) gabs dann (in RLP) erstmal den dreitägigen LFKS-Lehrgang "Sicheres Arbeiten im absturzgefährdeten Bereich", der ab 2015 nur noch ein Multiplikatorenlehrgang ist, dafür gleich fünf Tage LFKS... Nicht zuletzt deshalb bin ich ganz froh, das nur ein Satz pro Gemeinde in RLP vorgeschrieben ist.

Wenn ich mir den Hang hier ansehe ist ein Absturzsicherungssatz das letzte woran ich denken würde. Leitern als Steighilfe haben wir dabei, Leinen auch zu Genüge. So, wie es bei Hersfeld jetzt auch gemacht wurde (z.B. Video, Bilder). Wobei als "Hangtuning" eine Arbeitsleine, in der alle 20-30cm ein einfacher Knoten drin ist, um besser anpacken zu können, auch nicht verkehrt ist. Gibt Wehren, die haben so eine noch extra irgendwo im Sitzkasten rumfliegen. Das reicht hier doch völlig aus, damit die Feuerwehrkräfte ausreichend sicher zum Unfallfahrzeug kommen. Wo sie dann wahrscheinlich schon auf Ersthelfer oder ersteintreffende RD-Kräfte treffen, die nicht nur mangels Ausstattung und dank großen Glücks schon so heil unten angekommen sind, sondern schlicht weil das auch geht.

Mit der Absturzsicherung ist es doch wie mit so vielem, nicht nur in der Feuerwehr, aber auch hier: Es wird festgestellt (was ich auch gar nicht bestreite), dass es unter allen denkbaren und real auch regelmäßig eintreffenden Situationen ein paar gibt, in der das bisher vorhandene Material (Leinen, meinetwegen auch Haltegurte) und auch Wissen nicht das Optimum darstellt und vielleicht auch Probleme bereitet. Es wird gegengesteuert, was auch richtig ist, um für diese Situationen auch passendes Material und Wissen zu haben (hier: Verbreitung von Absturzsicherung und entsprechender Ausbildung in der Fläche). Und dann wird der Fehler gemacht, dass vor lauter Gegensteuern in diese Richtung vergessen wird, dass es aber auch weiterhin noch die anderen Situationen gibt, wo das althergebrachte eigentlich immer noch völlig ausreichen ist. Ob das daran liegt, dass das neue kosten- und ausbildungsintensiver ist? Oder einfach weil "neu" und "moderner"?

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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