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Persönliche Schutzausrüstung
RubrikFreiw. Feuerwehr zurück
ThemaPetition zum Erhalt eines Feuerwehrstandortes; Lorchhausen    # 14 Beiträge
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP806522
Datum01.04.2015 11:29      MSG-Nr: [ 806522 ]5559 x gelesen

Vorab: Ich selber komme aus der Wehr eines 500 EW-Ortes, habe mit Anbauten durch Eigenleistung und Finanzierung eines (zusätzlichen) Fahrzeuges und zusätzliches Material durch Förderverein vermutlich auch schon mehr als genug Erfahrung damit gesammelt, sich über die normale Dienstpflicht hinausgehend zu engagieren (auch ein paar Jahre als Wehrführer bzw. Stellv.).
Weshalb ich mich bei solchen Maßnahmen beteiligt habe, war aber nicht, um der Kommune Steuergelder bei der Vorhaltung der absolut notwendigen Feuerwehr zu sparen, sondern um darüber hinaus "mehr" Feuerwehr zu haben. "Mehr" im Sinne von: Was hätten wir für Ausstattung, Unterbringung, Ausbildung... wenns nur nach dem rechtlich festgelegten Standard ginge? Und dieses "Mehr" könnte man auch so sehen: Hätte unser Ort überhaupt eine Feuerwehreinheit, oder ginge es auch ohne?
Du schreibst vom "Kollaps des Brandschutzes" - mal ehrlich... Wieviele Standorte sind aus der heutigen Feuerwehrwelt noch verzichtbar, ohne nennenswerte Auswirkungen? Wieviele Standorte sind durch Gruppenausflüge, Feste... mal vorrübergehend a.D., oder das Fahrzeug ist mal in der Werkstatt, und wie werden diese Ausfälle abgefangen? Regelmäßig doch alleine dadurch, dass das gesamte Feuerwehrsystem in Deutschland und in den einzelnen Kommunen auch schon ein gewisses "Mehr" enthält.
Das war früher auch noch relativ einfach: Die PSA war recht günstig, die Ausstattung vergleichsweise spartanisch, die Ansprüche der Feuerwehren an die Geldgeber und die der Geldgeber an die Feuerwehren waren oft noch andere als heute. Qualitativ, und auch und gerade finanziell. Und früher war es schon üblich, vielleicht noch mehr als heute, durch Eigenleistungen und das Akzeptieren von kleineren Unzulänglichkeiten seine eigene kleine Einheit aufrecht zu erhalten.
Zukünftig wird das alles aber immer schwieriger werden, und das Feuerwehrsystem insgesamt wird sich zwangsläufig darunter verändern. In dem Moment, wo die Feuerwehren in Orten wie deinem oder meinem aufhören, selbst für ein gewisses "Mehr" zu sorgen, wird sich die Veränderung massiv beschleunigen. Und der Verweis darauf, was wir bis dato an freiwilligen, zusätzlichen Leistungen/Mitteln/Arbeitseinsätzen gebracht haben, bringt dann überhaupt nichts. Jetzt und zukünftig kosten wir Geld, jetzt und zukünftig willen wir "mehr Feuerwehr". Und das wird nicht immer erreichbar sein. Dass das für einzelne Wehren und Mitglieder absolut frustrierend sein kann, kann ich absolut nachvollziehen. Aber es ist nunmal so: "Wir" sind in weiten Teilen verzichtbar, ganz ohne "Kollaps des Brandschutzes". Und wenn "wir" als verzichtbares Element des Gesamtsystems dann den Kommunen, Politikern, Steuerzahlern androhen, sie müssten halt auf uns verzichten, sind "Erpressung" oder "Pistole auf die Brust" vielleicht die falschen Begriffe, aber nicht (oder nicht nur), weil "wir" mit diesen Forderungen uneingeschränkt im Recht wären, sondern, weil es eigentlich gar keinen Erpressten in der Sache gibt.

"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war.
Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat."
(Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)

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