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Persönliche Nachricht (über myForum)
RubrikFeuerwehrtechnik zurück
ThemaMaterial des HMS Karabiner20 Beiträge
AutorMich8ael8 T.8, Prümzurlay / Rheinland-Pfalz808836
Datum13.06.2015 09:50      MSG-Nr: [ 808836 ]5411 x gelesen

Hallo,

Aufgrund einer PN nochmal als Ergänzung:

Worauf ich hinaus möchte ist, die Bruchkräfte bei allen Belastungen fast ausschließlich von Geometrie und Werkstofffestigkeit abhängen. Dabei glaube ich auch, dass die Unterschiede zwischen den jeweils verwendeten Stählen und Aluminiumsorten überschätzt werden. Die können nämlich, wenn wir gleiche Geometrie und Bruchkraft (eigentlich egal aus welchem Normversuch) voraussetzen, nicht so weit auseinanderliegen. Die Beanspruchungen bleiben bei gleicher Geometrie und gleicher Belastung nämlich unabhängig vom Werkstoff erstmal gleich! Es sei denn wir haben sehr große Geometrieänderungen, die sich aus der Belastung selbst ergeben. Und genau das ist der einzige Punkt, in dem der Stahl seine leichten Vorteile hat. Die möglichen Geometrieänderungen vor dem Bruch sind etwas größer und damit auch die Möglichkeiten des Stahlkarabiners sich die Belastung auf ein hoffentlich erträgliches Maß zurechtzubiegen (das sogar im wahrsten Sinne des Wortes). Der Alukarabiner kann das aber grundsätzlich auch und der unterschied zum Stahlkarabiner ist aufgrund des geringeren E-Moduls und des wohl oft größeren Streckgrenzenverhältnises nicht ganz so groß, wie man aus der Erfahrung mit sichtlich verbogenen Karabinern heraus meinten könnte. Aber, und da muss ich Michael K. recht geben, immer noch da. Wirklich relevant ist das allerdings auch nur bei Belastungen über Kanten (oft als Knickbelastung bezeichnet) und bei Teilen die sich im Karabiner verkanten (oft als Sprengwirkung bezeichnet). Dort kann der Stahlkarabiner etwas mehr ab als ein vergleichbarer aus Alu. Da dieser Fall allerdings im Feuerwehralltag, über dem wir hier im Forum hauptsächlich sprechen wollen, ohnehin mit anderen Mitteln auszuschließen ist, weil das auch bei Stahl noch oft genug nicht gut endet, ist dieser Punkt für uns nur am Rande interessant und kann in der Auswahl bei Beschaffungen eigentlich nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Vorausgesetzt man hat ein gewisses Vertrauen in die Ausbildung. Wer doch etwas für solche Fälle kaufen möchte sollte besonders auf ein gutes Verhältnis von Dicke und Länge (also möglichst dick und kurz [Da sind wir interessanterweise wieder bei einer Art Schlankheitsgrad, der auch für die Knickung relevant ist]) und hohe Bruchkräfte bei offenem Schnapper (das kommt von den Normbelastungen am nächsten ran) achten. In allen anderen Belastungsfällen ist die mögliche Belastungsänderung durch Verformung so gering, dass wir das getrost vernachlässigen können.

Was ich auch noch vergessen hatte war die Geschichte mit den HMS-Karabinern mit Schraubverschluss. Da sollte sich eigentlich rumgesprochen habe, dass das gefährlich ist. Man kann das Risiko zwar durch das richtige einlegen des HMS mit Bremsseil auf der vom Schnapper entfernten Seite verringern, aber sicher ist das immer noch nicht! Besonders dann, wenn ein erfahrener Sicherer anfängt, wie er es aus dem Bergsportbereich mit Tuber oder 8 teilweise auch mit HMS kennt, nach hinten zu sichern. Was ja grundsätzlich geht und für den Stürzenden auch angenehm sein kann. Wenn ich also die Möglichkeit habe sowas auszuschließen, indem ich einfach keine HMS-Karabiner mit Schraubsicherung beschaffe, dann nutze ich die auch.

Schöne Grüße..

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