Rubrik | Einsatz |
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Thema | Schwere Unwetter Drei Tote bei Überschwemmungen in Baden-Württemberg | 51 Beiträge |
Autor | Norb8ert8 P.8, Stuttgart / Baden- Württemberg | 820496 |
Datum | 30.05.2016 19:51 MSG-Nr: [ 820496 ] | 11099 x gelesen |
Infos: | 09.06.16 Bretten (BaWü): Feuerwehrmann erlitt Stromschlag 04.06.16 Würdevolles und ehrendes Gedenken für die Flutopfer in Gmünd 03.06.16 ZEIT: Unwetter - Ist das jetzt der Klimawandel? 31.05.16 THW: Schweres Unwetter in Süddeutschland: 900 THW-Kräfte im Dauereinsatz 30.05.16 Schwäbisch Gmünd: Feuerwehrmann bei Rettungsversuch in Schacht eingesogen - beide Personen von Polizeitaucher im Kanal gefunden
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Feuerwehr
Rettungsdienst
Tragkraftspritze
Geschrieben von Harald S.Gerade bei einer solchen Lage sind kleine Einheiten im Vorteil.
Die Beispiele, die dann kommen, sind aber fast alle nicht für eine solche Lage typisch. Wir haben hier ein "Fristigkeitsproblem". Wem ein besserer Begriff einfallen sollte, kann ihn gerne nennen.
Einerseits haben wir das Tagesgeschäft. In meinen Augen richtet sich das im Fall dieser kleinen Einheiten am Standardbrand aus. Da lautet die Anforderung "Staffel nach 10 Minuten", und zwar nicht irgendwie 1/5, sondern Gruppenführer + Maschinist + 4 atemschutztaugliche Atemschutzgeräteträger.
Wenn bei einem Standardbrand nach 20 Minuten ein Frührentner und zwei desperate Housewifes angefahren kommen, dann können die dezent garnix ausrichten. Klar, ist die Bemessung am Standardbrand nur eine Empfehlung, aber sollte es je zu einem Todesfall aufgrund solcher Zustände kommen, dann wird irgendjemand schon darauf als Stand der Technik zurückgreifen. Muss noch nicht mal einer bei drauf gehen. Für die dann eventuell leistungspflichtige Versicherung ist es schlimmer, wenn der durch zu viel Rauchgas lala wird.
Wenn es beim Kerngeschäft schon so klemmt, dann wollen wir mal weiter sehen:
Geschrieben von Harald S.Eine Lage erkunden
Und dann? Irgend eine andere FW, im Zweifel die aus der Kreisstadt, die mit 250 Einsätzen im Jahr ohnehin schon im roten Bereich dreht, ist dann auch schon alarmiert. Zeitgewinn marginal. Zudem muss einer der drei dann erstmal erkunden und das Gesehene einordnen können.
Geschrieben von Harald S.einen Kleinbrand löschen
Wie klein ist der Brand dann noch? Wo soll der sein, dass man ohne Sicherungstrupp und evtl. ohne Atemschutz vorgehen kann? Ist meines Erachtens nicht der Lagebereinigung dienlich, weil die Gefahr besteht, dass sich das Problem durch ungesichert vorgehende Feuerwehrler ausweitet.
Geschrieben von Harald S.Eine Unfallstelle vorbereiten
Im wesentlichen das selbe wie beim Erkunden. Fürs technische kommt ohnehin jemand von auswärts und fürs medizinische kommt der RD, der je nach Landstrich sogar schneller da ist.
Geschrieben von Harald S.Einen Keller auspumpen
Kann man, wenn man einen leichten Stromerzeuger hat bzw. die Wasserstrahlpumpe so anschließen kann, dass man die TS nicht zu dritt rumwuchten muss (Stichwort Tohatsu).
Geschrieben von Harald S.Einen Baum auf die Seite ziehen
Kann man auch, wenn die Lage soweit bereinigt ist, dass es sich auf das Wegziehen beschränkt.
Geschrieben von Harald S.eine Ölspur abdecken
In mannigfaltiger Hinsicht ganz dünnes Eis.
Hier sieht man den zweiten Aspekt des "Fristigkeitsproblems". In Lagen, die eher statisch sind und die seltener vorkommen, braucht man solche Einheiten schon. In anderen Fällen z.t. auch, siehe Flüchtlingsproblematik letzten Sommer. Es stellen sich da aber ganz viele Fragen. Nur mal einige:
- Wie hält man die Leute jahrelang bei der Stange, wenn nie was ist? Komme mir keiner mit Alibitätigkeiten, wie Glasmanagementkoffern.
- Wie bereitet man auf Flächenlagen vor? Neben den reinen Tätigkeiten auch Ausdauer und Verlegbarkeit.
- Wie bewältigt man das verbleibende Tagesgeschäft sinnvoll? Konkretes Beispiel: Wenn wir beim Alarmstichwort, das dem Standardbrand entspricht nach 5 Minuten keine einsatzfähige Staffel sind, fahren wir dann los und hoffen, dass schon was von auswärts kommen wird oder dass es doch nicht so schlimm ist?
Solche Fragen müssen aber von oben her beantwortet werden. Sinnvollerweise von den BFs bzw. LFSen als fachliche Treiber, nur die werden sich auch bedanken
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