Moin,
Sie haben gerufen? ;-)
Geschrieben von Sebastian K.Ich vermute, dass ein Grund dafür, (...) missachtet, der ist, dass die gesamte Bandbreite des Wissens (...) immer mehr zugenommen hat. (...) Deshalb sehe ich auch die Thematik Sicherheitsassistent da etwas skeptisch.
Du argumentierst also, dass zu viele "Spielereien" und notwendiges Wissen vermittelt werden muss, weshalb die Grundtätigkeiten darunter leiden. Was dazu m.E. nicht passt ist das "Deshalb" mit dem du zum SiAss überleitest. Aus meiner Sicht ist es so, dass gerade WEIL viele Kollegen zunehmend strapaziert/überlastet werden es notwendig ist, eine Unterstützung anzubieten, vor allem für so wichtige Sachen wie die Sicherheit.
Geschrieben von Sebastian K.An einer Einsatzstelle wie in Marne (...) bringt ein Sicherheitsassistent, (...) nahezu nichts gegen Fehler, die in den Trupps oder auf Ebene der GF gemacht werden. Dafür hat er schlicht zu wenig Augen, und zuviel drumherum.
Und das weißt du woher? Was hat denn die organisatorische Angliederung als Stabsstelle damit zu tun, ob der SiAss nicht auch einzelnen Trupps über die Schulter schaut oder einzelnen Gruppenführern Hinweise auf Gefährdungen oder übersehene Dinge gibt? Das eine schließt das andere ja nicht aus.
Und dass er nicht genügend Augen hat, ist kein Argument...wenn du das heran ziehst, bräuchte man in logischer Konsequenz mehrere SiASs an der Einsatzstelle... ;-) Aber im Ernst, du malst ein Bild einer sehr unübersichtlichen Einsatzstelle, mit viel Stress und Hektik, viel Interaktion...und sprichst dann einer Funktion, welche genau gegen diese Gefährdungsfaktoren vorgehen soll die Effektivität ab mit dem Hinweis, dass die Funktion eh nicht alles sehn kann? Das macht in meinen Augen keinen Sinn, selbst wenn der SiAss z.B. nur 20 % von gefährlichen Situationen etc. mitbekommt wäre die ganze Einsatzstelle immer noch 20 % sicherer als ohne.
Geschrieben von Sebastian K.Das Konzept Sicherheitsassistent kann dann auch etwas auf diesen Ebenen bewirken, wenn es umfassend (ortsübergreifend) vorgestellt, geschult und verstanden wird, so dass der Aspekt Sicherheit bei jedem einzelnen Beteiligten von vornherein mehr beachtet wird als "üblich". Aber auf dem Weg dahin muss man meiner Ansicht nach ordentlich aufpassen, dass man damit keine zusätzliche Scheinsicherheit in den Köpfen der Einsatz- und Führungskräfte produziert.
Wie gut es funktioniert, "übergreifend Sicherheitsaspekte in den Köpfen aller Einsatzkräfte zu schulen und das Gelernte zu befolgen" (vulgo UVV-Unterweisungen) anzuwenden, siehst du an genau den beschriebenen Einsatzstellen... Nämlich dass ohne zusätzliche Barrieren (wie z.B. den SiAss) es nach wie vor zu Unfällen kommt, weil tiefwirkende Mechanismen dazu beitragen, dass unsichere Faktoren entstehen.
Und wie da Scheinsicherheit entstehen soll, muss du mir mal erklären: Arbeiten die Mitarbeiter in Weltkonzernen wie DuPont oder Johnson&Johnson "unsicherer", weil sie funktionierende HSE-Abteilungen hinter sich wissen?
mkG
Adrian Ridder
Take Care, Be Careful, Stay Safe!
atemschutzunfaelle.eu
"Die Grenze der Zurechnung ist erreicht, wenn sich der Rettungsversuch von vornherein als sinnlos oder mit
offensichtlich unverhältnismäßigen Wagnissen verbunden und damit als offensichtlich unvernünftig darstellt.
Dies ist der Fall, wenn die Risikofaktoren in einer objektivierten ex-ante-Betrachtung so gewichtig sind, dass
auch unter angemessener Berücksichtigung der psychischen Drucksituation der Rettungskräfte deutlich ist,
dass die (weitere) Durchführung der Rettungsaktion zu einem gänzlich unvertretbaren Risiko für Leib und
Leben der Retter führt." OLG Stuttgart zum Unfall Tübingen
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