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Hallo,
Geschrieben von Sebastian K.Ansonsten sieht man hier wieder, wie "gut" Feuerwehrs heutzutage differenzieren kann. Ein Sitzen auf der First halte ich für die sicherste Form, sich auf einem Dach zu bewegen.
da ich durch das genannte Beispiel, auf das ich gleich noch eingehe, davon ausgehen muss, dass (auch) ich damit gemeint bin, muss ich dazu dann doch noch etwas schreiben.
Ja, man sieht wie schlecht Feuerwehrs differenzieren kann, aber auch nur, wie schlecht differenziert wird, ob der Einsatz das Eingehen eines Risikos erlaubt oder nicht. Einerseits wird diskutiert, ob bei bestimmten Einsatzstichworten mit oder ohne Sondersignal angefahren wird (bei dem Stichwort "Waschbär auf Dach" wäre ich übrigens nicht für eine Anfahrt mit Sondersignal) und andererseits sollen wir dann an der Einsatzstelle einen Kameraden ohne Sicherung auf dem Dach rumturnen lassen? Versteh mich nicht falsch, wenn es für den Einsatzerfolg unbedingt notwendig ist und das Ziel es auch wirklich wert ist, dann kann von mir aus die ganze Gruppe sich ohne Sicherung sitzend über das Dach bewegen, aber das Einsatzziel muss eben in einem entsprechenden Verhältnis zum Risiko stehen.
Geschrieben von Sebastian K.Beine auf beiden Seiten runter = maximale Stabilität. Das ist ohne Absturzsicherung nicht wie die Motorsäge ohne Schnittschutzkleidung am liegenden Holz, sondern eher wie die Bügelsäge.
Diese Aussage zeigt mir, dass du nach meiner Meinung das Risiko völlig falsch einschätzt. Ja, die Wahrscheinlichkeit, dass der FA bei der sitzenden Fortbewegung vom Dach fällt ist äußerst gering. Aber: Es gibt ja sicherlich einen anderen Auftrag, als sich von der Dachmitte einen überblick über die Landschaft zu verschaffen und das geht sicherlich nicht im sitzen und mit voller Konzentration nur auf das oben bleiben. Und auch das Wenden auf dem Dach oder das Ein- und Aussteigen in den bzw. aus dem Korb sind Manöver, bei denen die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes sich sicher erheblich von 0 unterscheidet. Dann lässt die Betrachtung der Schwere der, bei einem Absturz zu erwartenden, Verletzungen eigentlich keinen anderen Schluss zu, als dass da eine Sicherung hingehört.
Zum Vergleich mit dem Sägen von liegendem Holz: Ja, die Eintrittswahrscheinlichkeit des Ereignisses Säge trifft Bein ist wahrscheinlich etwas höher als die eines Absturzes. Genauso sind aber die Folgen davon auch nicht ganz so schlimm. Zwischen "wahrscheinlich tot" und "mit sehr viel Pech nur noch ein Bein" liegt eben doch noch einiges. Als Produkt kommen wir dann wohl bei einem Ähnlichen Wert raus. Mal ganz davon abgesehen, dass dein Beispiel mit der Bügelsäge argumentativ in eine vollkommen andere Richtung läuft. Du argumentierst beim Absturz über die Eintrittswahrscheinlichkeit und minderst in deinem Beispiel das Risiko durch eine geringere Schwere der zu erwartenden Verletzungen. Auch das zeigt mir, dass du nicht genau verstanden hast worauf ich hinaus möchte.
Vielleicht zum Schluss noch eine weitere Anmerkung: Ja, es kann sein, das ich im Privatleben als Privatmann auch so eine Aktion durchführen würde. Wahrscheinlich sind viele Dinge, die man in der Freizeit macht mit einem höheren Risiko verbunden, als das hier der Fall war. Da ist man allerdings auch ausschließlich für sich selbst verantwortlich. Im Einsatzdienst gibt es (wenn nicht gerade der Einsatzleiter selbst auf dem Dach rumturnt) immer noch eine weitere Person, die das, was geschieht, notfalls vor einem Richter, verantworten muss. Nochmal etwas plakativ und überspitzt: Privat kann jeder für sich selbst entscheiden ob er sich umbringen will oder nicht. Im Einsatz- und Übungsdienst sollte man aber vor dieser Entscheidung noch an die möglichen Folgen für die Kameraden denken. Auch das hat in gewisser weise mit differenzieren zu tun.
Schöne Grüße
Michael
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