Geschrieben von Jörg E. J.Schwäbische Zeitung
Die Frage ist rein hypothetisch: Hätte die Leitstelle in Sigmaringen, wenn es sie noch gäbe, die Feuerwehr in den richtigen Talweg nach Bichtlingen alarmiert?
Es gibt also politisches und gesellschaftliches Unbehagen wegen der Schließung der Leitstelle Sigmaringen. Man traut der Leitstelle Ravensburg diese Aufgabe nicht zu.
Nun liegen aber sowohl der falsche wie auch der richtige Einsatzort im Landkreis Sigmaringen. Woher nimmt man da den Optimismus, dass in einer Leitstelle nur für diesen Kreis die Verwechselung nicht passiert wäre?
Zumal die Konstellation auch ausgesprochen unglücklich ist: der "richtige" Talweg liegt im Grunde näher an Meßkirch als der zu diesem Ort gehörende "falsche". Ohne dabei gewesen zu sein (oder das Band gehört zu haben) kann man da doch nun wirklich keine Schuldzuweisung betreiben, weder in Richtung einer der beteiligten Personen noch in Richtung der Organisation.
Bestenfalls könnte man für die Zukunft anregen, die aktuellen technischen Möglichkeiten besser zu nutzen:
Spätestens eine für eCall ertüchtigte Leitstelle sollte mit dem nach NotrufV zu übermittelnden Minimal-Datensatz eine Standortermittlung durchführen können die zwar im Fall eines Handy-Anrufs nur grob ist, aber vermutlich den Unterschied zwischen den zwei 7 km entfernten Straßen erkannt hätte. Eine solche Überprüfung grundsätzlich (also auch bei scheinbar eindeutigen Ortsangaben) durchzuführen würde bestimmt noch das eine oder andere Prozent mehr Produktqualität geben.
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