Rubrik | Fahrzeugtechnik |
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Thema | Hamm: Stadt soll Diesel aussortieren - auch bei der Feuerwehr? | 68 Beiträge |
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 838565 |
Datum | 27.03.2018 20:42 MSG-Nr: [ 838565 ] | 3868 x gelesen |
Infos: | 05.04.18 Gerätewagen der Berufsfeuerwehr Aachen: Nissan e-NV 200 26.03.18 FW-Forum: neue E-Fahrzeuge bei der Post 26.03.18 FW-Forum: aktuelles Urteil zu Dieselverbot in Stuttgart
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Geschrieben von Thomas R.Mir stellt sich eigentlich eher die Frage: Wir drehen die leistungsfähigsten Kraftwerke ganz ab, bei den nächst leistungfsfähigsten haben wir ob der fossilen Brennstoffe auch ziemliche Bauchschmerzen, bekommen das erste Ziel nicht mit erneuerbaren Energien abgefangen, und überlegen jetzt noch, die Mobilität per Strom zu gewährleisten.
Ich verstehe nicht ganz, was Du sagen möchtest.
Im Jahre 2017 wurde in Deutschland an Strom produziert:
Braunkohle 147,5 TWh
Wind 106,6 TWh
Steinkohle 92,6 TWh
Erdgas 86,5 TWh
Atom 76,3 TWh
Biomasse 45,5 TWh
Solar 39,9 TWh
Wasser 20,2 TWh
Atomstromproduktion im Jahre 2010 war übrigens 140,6 TWh, der bisherige Rückgang ist selbstverständlich von der Zunahme bei Wind und Solar ganz locker und lässig ausgeglichen worden.
Der absolute Peak der Atomstromproduktion lag im Jahre 2001, mit 171,3 TWh. Wenn das letzte AKW vom Netz ist, schaffen das die Erneuerbaren mit links.
Deutschland hat nicht das geringste Problem mit der Erzeugungsmenge! Wir sind der wichtigste Stromexporteur Europas, 55 TWh letztes Jahr. Das eigentliche Problem ist, wo wir den ganzen Windstrom hinspeichern sollen, der uns an manchen Tagen aus den Ohren rauskommen wird.
Elektromobilität ist dabei kein Nachteil, sondern ein Vorteil. Künftig wirst Du Dein Elektroauto an manchen Tagen kostenlos tanken können, an den meisten Tagen für billiges Geld, und an manchen Tagen wird's richtig teuer. Ich sage auch voraus, daß in Zukunft der Wetterbericht eine Ladesäulen-Strompreisvorherschätzung enthalten wird.
Sobald E-Autos in der Lage sind, für mehrere Tage zu tanken, leisten sie dann einen wesentlichen Beitrag dazu, die Situation zu entspannen. Weil wir kein Erzeugungsproblem, sondern ein Speicherproblem haben. Das ist nur ein Beitrag zur Problemlösung, nicht die Problemlösung, doch Du hast es mit dem Problem verwechselt.
Aber dort, auf diesem technischen Level, da sind wir noch nicht. Die Infrastruktur gibt's auch noch nicht. Wir sind viele Jahre davon entfernt. Und es ist völlig unseriös, wenn manche (nicht alle) Grünen so tun, als sei die Situation von übermorgen bereits heute oder morgen gegeben. Erst die Eier, dann gackern.
Ciao
Hans-Joachim
P.S.: Ich habe die Zahlen der Bundesregierung genommen, mit Bruttoproduktion. Weil Braunkohle und Atom einen hohen parasitären Verbrauch haben, sind die Nettowerte deutlich niedriger. (Die Nettowerte kann man bei Fraunhofer nachlesen, dort wird nur das gezählt, was in's Netz geht. Problem bei dieser Art Statistik ist dann wiederum, das nicht nur der parasitäre Verbrauch, sondern auch die industrielle Eigenerzeugung fehlt.)
P.P.S.: Mit "E-Auto" meine ich Autos, in denen elektrische Energie gespeichert ist. Ob das in Form von Batterien oder Wasserstoff gemacht werden wird, kann man meines Erachtens noch nicht wirklich seriös vorhersagen. Derzeit sieht es nach Batterie aus, aber das muß nicht das letzte Wort sein.
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