Geschrieben von Jörg E. J.Side-Effect: Die Akkus, bei LKWs unten im Rahmen untergebracht und ~ 2 Tonnen schwer, verringern effektiv die Kippneigung der wasserführenden Fahrzeuge.
1)
Es wäre sinnvoll, das Wasser tiefer unterzubringen. Derzeit scheuen zumindest die deutschen Feuerwehren schon die Kosten für einen etwas komplizierteren Wassertank, der in anderen Ländern (Frankreich, USA) üblich ist.
2)
Entweder wird die Energiemenge X in einem Alarmfahrzeug benötigt, beispielsweise weil man nie weiß, ob es morgen zu einem Großbrand ausrücken und dort stundenlang pumpen muß, oder sie wird nicht benötigt. Wird sie benötigt, kann man sie nicht entnehmen, wird sie nicht benötigt, kann man sie ortsfest viel, viel billiger speichern.
Ich verstehe deshalb Deinen Vorschlag nicht wirklich, er ist von vorn bis hinten unlogisch.
3)
Was ich beschrieben habe, ist der Speichereffekt, der durch verzögerte Kaufentscheidungen entsteht, sobald man eine Flotte von ein paar Millionen Elektrofahrzeugen mit Vorrats-Ladefähigkeit hat. Diese Fahrzeuge gibt es noch nicht. Ein Tesla 3, lieferbar irgendwann nächstes Jahr, wird noch nicht dazugehören. Ein Tesla 3 "long range", viele Tausender teurer, nominelle Reichweite knapp 500 km, reale Reichweite ca. 380, den werden die ersten wenigen Leute ab 2019 oder 2020 zu erwerben beginnen. Das heißt aber noch lange nicht, daß es in Deutschland auch bereits eine Infrastruktur geben wird, angesichts derer sich ein Fahrzeugbesitzer trauen würde, nicht zu laden, wenn er eine der wenigen Ladesäulen erwischt hat.
Meine Schätzung ist, daß man den von mir beschriebenen Effekt vielleicht ab 2025 beobachten können wird, und ab 2030 in wirklich nennenswerten Größenordnungen.
Seitenbemerkung: Es ist immer wieder die Vorstellung zu beobachten, daß man etwas ruckzuck in Serie bauen könne, wenn man die physikalischen Grundlagen beherrsche. Was dabei nicht verstanden wird, ist der enorme Anteil von Arbeitswissen, der in komplexen industriell gefertigten Produkten steckt.
Sieh Dir die Windenergie an: Genauso wie Elektroautos hat man vor über hundert Jahren auch Windkraftwerke gebaut (in Dänemark). Die physikalische Grundlagenforschung zur Windenergie stammt aus den 1920ern. War alles bekannt, und als die EVUs in den 70ern der Meinung waren, daß Windenergie bei Anlagengrößen unter 3MW unrentabel sei (womit die Leute völlig Recht hatten), hat sich die Kernforschungsanlage Jülich voller Optimismus hingestellt und eine 3MW-Windenergieanlage gebaut, 1983 fertig. Das Ergebnis war brüllendes Gelächter und eine komplette Blamage, das Ding ist insgesamt 420 Stunden gelaufen und mit hochrotem Kopf beerdigt worden. Solche Ergebnisse kommen heraus, wenn man glaubt, daß Grundlagenwissen zur Fertigung neuer Technologie im großen Maßstab befähige. Vor 10 Jahren war die deutsche Industrie dann tatsächlich in der Lage, 3MW-Rotoren industriell mit einer technischen Verfügbarkeit von 97 oder 98% zu produzieren, 20 Jahre(!) nach dem Abriß des "Growian"-Witzes. Bei der Elektromobilität haben wir heute die gleiche Situation, nur daß sich damals die Atomtechniker blamiert und die Grünen gelacht haben, während heute viele Grüne darauf brennen, sich in ähnlicher Weise blamieren zu wollen.
4)
Du kannst nicht mal eben 2 Tonnen auf ein Feuerwehr-Fahrzeug packen, ohne andere Reifenformate => größerer Einschlagwinkel => größerer Wendekreis => Nichtbefahrbarkeit oder erschwerte Befahrbarkeit mancher Wohnstraßen zurückzubekommen. Gleiches Problem wie beim Wunderwuzzi.
Geschrieben von Jörg E. J.Durch diese Anordnung der Akkus und das Wegfallen vieler Komponenten, die nur ein Verbrenner braucht, erhöht sich sogar das Ladevolumen.
Entschuldigung, aber ist Dir tatsächlich noch nicht aufgefallen, daß Feuerwehrfahrzeuge meistens über tiefgezogene Laderäume dort verfügen, wo Du Deine Batterien anbringen möchtest? Kann man schließlich heute schon jederzeit kaufen bei Ginaf. Wird aber eben nur dann gekauft, wenn man
- Gewichtsreserven hat.
- vorherbestimmte Routen abklappert.
Aber man kann es sich bei Ginaf ansehen und sofort entdecken, daß Du Unrecht hast.
Geschrieben von Jörg E. J.Nachteil: Diese Fahrzeuge sind bislang nur Prototypen (bei Mercedes-Banz) bzw. nur Ankündigung (bei Volvo und MAN), also alle noch nicht erhältlich.
Wie bereits gesagt: Kannst Du von Ginaf schon heute kaufen, und ich würde an Deiner Stelle nicht viel darauf verwetten, daß Daimler es besser hinkriegt.
Wer im Jahre 2018 Güter elektrisch befördern möchte, verläd sie auf die Bahn. Während der nächsten 10 bis 15 Jahre wird das immer die billigste Möglichkeit sein, Güterbeförderung zu elektrifizieren.
Ciao
Hans-Joachim
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