Geschrieben von Dirk S.Ich bin bei der Tragfähigkeitsreserve relativ zur Zwillingsbereifung bei max. Nutzlast in bei Straßenauslegung ausgegangen.
Wäre bei deinem Beispiel:
365/85R20 10.000kg (Single) und 315/80 R 22.5 HSC als Zwillingsbereifung mit ca.13000kg. Angaben bei max. Nenndruck und Nutzlast.
Da sind bei der Zwillingsbereifung ohne Aufwand deutliche Reserven vorhanden.
Die 7500kg von Dir sind bei 5,5 bar.
Moment, moment, jetzt mal ganz langsam ... Du vergleichst Doppel-Bereifung für einen 18-Tonner mit Einzelbereifung für einen 13-Tonner, und kommst zu dem Schluß: Die 18-Tonner-Bereifung kann mehr tragen.
Na was für eine Überraschung!
Geländereifen für Allrad Single gibt es für
1) 8- bis maximal 9-Tonner: 335/80 R 20.
Das ist die klassische Bereifung, die immer auf dem Unimog 1300L war. Conti verkauft Dir diesen Reifen auf Wunsch in einer Ausführung, die theoretisch 6150 kg pro Achse tragen kann. Zum Glück gibt es aber nur wenige Menschen mit dem Ehrgeiz, 6150 kg auf die Hinterachse eines 1300L zu laden. Viele Menschen verstehen auch, daß das die Geländeeigenschaften nicht verbesserte.
2) Bis ca. 11,5 Tonnen: 365/80 R 20
Diesen Reifen findest Du auf vielen etwas schwereren Unimog (auf den 1300L paßt er auch und verbessert dort die Geländeeigenschaften weiter, aber für die etwas schwereren ist er notwendig), und auf den 2t hüms gl der Bundeswehr (z.B. 10,5-Tonner Atego). Beim 11,5-Tonner Iveco Eurocargo ist das der Standardreifen ab Werk.
Theoretisch darf der über 7 Tonnen/Achse tragen.
3) Für 13 Tonnen, mit Kompromißbereitschaft vielleicht noch 14 Tonnen: 365/85 R 20
Das ist die Standardbereifung französischer CCFM. Auch die 13-Tonner LF-KatS, die Ziegler auf Atego gebaut hat, haben diesen Reifen.
Theoretisch können diese Reifen 10 Tonnen pro Achse tragen, aber nur sehr wenige Menschen montieren Geländereifen, um damit das Fahren im Gelände strikt vermeiden zu müssen... höchstens auf Show-Trucks oder so.
4) Für 14 bis 15 Tonnen: 395/85 R 20.
Der ist bei vielen 15-Tonner Iveco LF oder TLF drauf. Die französische Armee fährt sechs davon auf ihren 21-Tonnern.
5) Für 16 Tonnen: 14.00 R 20
Der Standard-Reifen der Bundeswehr auf den KAT. Die haben eine zulässige Gesamtmasse von 14,5t beim 4x4.
6) Für 18 Tonnen: 16.00 R 20
Standardreifen der britischen Armee, die ihre MAN HX 4x4 mit 18 Tonnen fährt. Standardreifen auch beim US-Militär. Bei kommerziellen Firmen, die tatsächlich in's Gelände müssen (also nicht auf geschotterte und verdichtete Baustraßen, sondern wirklich in's Gelände), sieht das dann so aus.
Wenn man Zwillingsbereifung so einkaufen möchte wie Du die Einzelbereifung, dann reicht 12r22.5 für die Zwillingsbereifung eines 18-Tonners.
Macht natürlich niemand, entspräche aber Deinem Vorschlag.
Geschrieben von Dirk S.Verzeih mir, die Annahme ist dann optimistisch, wenn Du dich z.B. in der 18t Klasse bewegst (z.B. TLF4000), dann kommst Du damit nicht weit. Vorne hättest Du knapp ca. 1500kg und hinten ca. 4500kg Zuladung (ohne Aufbau!).
Wenn man ein 18-Tonnen-Fahrzeug mit Einzelbereifung kauft, hat man 16.00 R 20 auf dem Fahrzeug und eine theoretische Tragfähigkeitsreserve von 8 Tonnen. Was soll daran problematisch sein?
Geschrieben von Dirk S.Die 10.000kg auf der Hinterachse wollen dann doch auch viele mitnehmen. Da bist Du bei dem von Dir genannten Reifen. Darüber wird die Luft schon dünn oder teuer (Eingriff beim Fahrgestell).
Wieso das?
Großschönau hat sein TLF 4000 für 260000 gekauft, was eher am unteren Ende der Skala liegt. Das gleiche Fahrzeug kannst Du jederzeit ohne irgendwelche Herumhampelei mit 16.00R20 ordern.
Wenn Dir der XZL in der Größe zu teuer ist, nimmst Du eben Belshina. Die fertigen diesen Reifen mit nagelneuer Technologie aus den Niederlanden.
Geschrieben von Dirk S.Ich kann mir einfach nicht vorstellen und will es auch nicht ausprobieren, dass z.B. ein zu niedriger Druck die Fahrstabilität erhöht und schon gar nicht bei einem auf Verformung konstruierten Geländereifen mit relativ großer Querschnittshöhe.
Ich habe nichts von zu niedrigem Druck geschrieben. Jeder Hersteller von Geländereifen liefert Dir ein Datenblatt, das den minimal erlaubten Reifendruck in Abhängigkeit von Boden und maximaler Geschwindigkeit listet. Michelin veröffentlicht solche Listen sogar. Eine übliche Fahrbedingung für sehr niedrigen Druck ist "Sand/Morast, 20 km/h". Sieht dann

so ähnlich aus, und ja, Du hast Recht: Der abgebildete Reifen bietet wenig Seitenführung. Braucht man bei 20 km/h auch nicht so dringend.
Hans-Joachim
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