Geschrieben von Dirk S.Single Bereifung ist hier 365/85R20 und in Sonderfällen 395/85R20 üblich. (16.00R20 haben ganz wenige drauf)
365/85R20 ist eine sehr brauchbare und völlig angemessene Bereifung für Fahrzeuge wie diese hier:

ZGM 13 Tonnen, paßt.
16.00R20 werden bei der Feuerwehr normalerweise nicht benötigt, weil die Feuerwehraufstellflächen und die Normfahrzeuge sowieso bei 16 Tonnen aufhören. Höchstens beim TLF 4000 könntest Du die verwenden wollen.
Geschrieben von Dirk S.Meine Antwort wäre: Weil das ein Tatra ist! (Ich denke auch nicht, dass man dieses Fahrzeug bei gleichen Verhältnissen verunfallt wäre.)
Ähnliches gilt für SX (HX). Die sind für die Reifengröße vorgesehen (KATII war es). Wobei 14.00R20 auch beim Tatra Serie ist.
14.00R20 bekommst Du mit dem 17-Tonner Tatra serienmäßig. Das ist grenzwertig, und die Bundeswehr hat es bleibenlassen - die normalen Kat durften 14,5 Tonnen wiegen, die Tanker 15,5, aber dort ist dann auch Schluß.
Geschrieben von Dirk S.Versuch das beim TGS oder Arocs. Da geht der Sonderbau bei 395/85 R20 z.B. bei MAN los. Ab der Reifengröße wird ein modifizierter Antriebsstrang empfohlen/gefordert, Lenkwinkelbegrenzung, Aggregate versetzen etc.. Es hat lange gedauert bis MAN die Ausführung vom Band liefern konnte.
Ich habe hier die Kopie eines MAN-Liefervertrags für ein 13.290-Wohnmobilchassis von 2011. Damals war die 14.00R20-XZL-Bereifung Code 80001 bzw. Code 90005. Also zumindest beim kleinen TGM eine simple Bestelloption. (Wußte nicht jeder Verkäufer, aber das gibt es ja in allen Branchen, daß verschiedene Verkäufer verschieden viel wissen.)
Für 16.00R20 geht ein TGS dann tatsächlich zur Umbereifung. Das wird sich ändern, sobald MAN in Rußland Baustellenkipper für den schweren Einsatz verkauft, in nennenswertem Umfang.
Die russische Öl- und Gasindustrie kauft ihre Kipper mit 16.00R20. Das ist einerseits der Grund, warum Belshina jetzt anständige Reifen in diesem Format liefern kann: Da hat jemand bei MAZ eine Bestellung für 5000 Kipper aufgegeben mit Maßgabe "16.00R20 in Westqualität, keinen russischen Diagonalreifenmüll", und Belshina hat sich brav eine neue Fertigungsstraße hinstellen lassen von den Niederländern, um bei diesem Geschäft nicht zusehen zu müssen.
Andererseits bedeutet dies, daß Hinz und Kunz jetzt in der Lage ist, mit 16.00R20 zu liefern. Also Scania zum Beispiel. Scania hat sich lange gesträubt. Dann gingen in Rußland die Sattelzugmaschinenverkäufe zurück, weil der Fernhandel unter Sanktionen litt, aber Kipper konnte man immer noch gut verkaufen. Also biß auch Scania 2015 in den Apfel, den sauren:

In Gegenden, wo die Schulbusse auf 14.00R20 fahren, hilft einfach nichts anderes! Und der Vorteil ist natürlich, daß das Zeug an Zivilisten verkauft werden muß, die keine Preisaufschläge "olivgrün" akzeptieren.
Geschrieben von Dirk S.Um die kleinlichen Details raus zunehmen, blende bitte mal die Sonderanwendungen und Sonderfahrzeuge/Exoten (z.B. Tatra) aus. Betrachte die Masse an Fahrzeugen, die wegen der Topographie z.B. Voralpenland mit Allrad, als Wunsch mit Single Bereifung und diverser Zusatzbeladung ausgerüstet werden. Dann hast Du das, was für dynamische Fahrstabilität nicht unbedingt förderlich ist.
Ja und? Die diversen Zusatzbeladungen werden doch vor allem auf die HLF gepackt. Dafür reichen 14.00R20 aus. Ist bei Iveco Serienausstattung für den 15-Tonner Eurocargo, bei MAN Bestelloption für den auf 16 Tonnen abgelasteten 18-Tonner TGM. Paßt.
Man kann das jederzeit vernünftig bauen lassen. Man kann es natürlich auch jederzeit unvernünftig bauen lassen, möge es dann aber nicht auf die Reifen schieben.
Hans-Joachim
P.S.:
Iveco baut jetzt in seinem russischen Werk den passenden einzelbereiften Eurocargo für die Feuerwehren, bei denen wirklich jede Option auf's HLF muß, plus 2500 Liter Wasser natürlich. Da in Rußland mittlerweile auch Euro5 gilt: Zugreifen!

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