Hallo!
Zwar ein bisschen spät, aber vielleicht trotzdem noch hilfreich:
Ich verwende grundsätzlich eine reguläre Akkufräse (Geradschleifer) mit um die 20.000 Umdrehungen, ein Akkubohrschrauber erzeugt maximal 1000. Auch Bohrfräser für den Akkubohrschrauber habe ich getestet, diese hatten an ein paar Standard-Bohrschutzstiften aber extrem schnell "Karies", der Zylinder war mit dem Bohrfräser dann auch nicht mehr zu öffnen. Deshalb rate ich davon ab, mit einem Akkuschrauber derartiges zu tun. Bei vorhandenem Schrauber ist der Bohrfräser zwar eine preiswerte Rückfallebene wenn die Schraube reißt, aber schnell und erfolgssicher ist er nicht.
Kernziehschutz-Beschläge mit der Fräse zu öffnen haben wir ein paarmal unter Laborbedingungen getestet, selbst die 10 Euro- Ebay-Billigdinger leisteten 15 bis 20 Minuten Widerstand und der Frässtift war danach "tot".
Es gibt Lehrmeinungen die behaupten, dass es toll wäre, mit einem 3- oder 4- mm Frässtift durch den Schlitz des Kernziehschutzes zu fräsen, das ist aber extrem schwierig: Die Gefahr des Frässtiftbruchs ist extrem hoch und der gefräste Schließzylinder lässt sich auch durch die vorgelagerte Scheibe nur sehr schlecht räumen.
Um einen Kernziehschutz zu entfernen, empfehle ich einen Akku-Einhandtrennschleifer mit Millimeterscheibe: Einfach die Scheibe in ein paar "Kuchenstücke" schneiden, die Scheibe des Kernziehschutzes mit einem Schlitzschraubendreher ausbauen und durch die entstandene Öffnung dann fräsen.
Der Vorteil des Fräsens ist es, dass damit bisher alle mechanischen Schließzylinder verhältnismässig schnell zu öffnen sind: Standard-Schließzylinder dauern so ein bis zwei Minuten, mein letzter Keso immer noch unter 3. Zugegebenermaßen habe ich dafür auch ein bisschen geübt, aber Fräsen lässt sich für handwerklich grundbegabte Menschen recht schnell erlernen.
Werkzeug:
Sinnvoll ist es, für Fräse, Einhandtrennschleifer und ggf. noch den Akkubohrschrauber bei einem Hersteller und einer Akkugröße zu bleiben, dann seid ihr mit 3 Akkus im Werkzeugsatz auch dafür gerüstet, mal ein Fenstergitter zu entfernen. Bei mir ist das das Makita 18V-System, da für mich das Preis-Leistungsverhältnis und die Standzeiten passen.
Das ist aber auch Geschmackssache, ich würde nur davon Abstand nehmen eine sehr teure Fräse mit Zweigang-Getriebe anzuschaffen da sie in der Praxis meines Wissens keine Vorteile bringt. Die Fräse sollte aber in jedem Fall lang und vorne eher schmal gehalten sein, um so leichter ist es das Werkzeug unter Kontrolle zu halten.
Frässtifte:
Multipick Bluetec 6 mm, für das Makita-Spannfutter ist die 60 er Länge als Standard und die 80er Länge für Sonderfälle passend.
Gruß aus dem Saarland
Jo
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