Geschrieben von Thomas M.Die Wirbelstrombremse (...) bei der Nutzung dieser Bremseinrichtung zu einer starken Erwärmung der Schienen unterhalb des Zuges, sodass der Einsatz auf Gleisen mit Holzschwellen (siehe Schwellen) aus Sicherheitsgründen untersagt ist.
Daß die SFS Köln-Rhein/Main nicht mit Holzschwellen gebaut wurde, ist hoffentlich unstrittig.
Im übrigen: Ja, Erwärmung der Schienen ist schließlich der Sinn der Sache!
Deinen Feuerwehr-LKW kannst Du auch mit Wirbelstrombremse kaufen, Telma liefert gerne, seit vielen Jahrzehnten. (Ist übrigens eine echte Alternative für LKW mit Getrieben, für die es keine integrierten Retarder gibt.)
Der Unterschied ist: Bei Deinem LKW muß der Kühlkörper der Bremse unter das Auto, während die Bahn ihre Schienen als Kühlkörper benutzen kann. Bewegungsenergie wird in Schienenerwärmung umgesetzt, der Energieerhaltungssatz gilt auch hier, der Kühlkörper ist ziemlich lang.
Nun ist es so, daß sich weniger gut gebaute Schienenstrecken bereits verformen können, wenn sie mit einem ungewöhnlichen Ausmaß an Sommersonne beaufschlagt werden. Um Sommersonne plus Wirbelstrombremse verdauen zu können, muß der Unterbau solide gefertigt sein. Entweder als Feste Fahrbahn wie auf Köln - Rhein/Main, oder entsprechend sorgfältig gestopft und mit genug Schotter vor den Schwellenköpfen.
Auf nicht ertüchtigten Strecken darf die Wirbelstrombremse nicht eingesetzt werden, das gilt nicht nur in Verbindung mit Holzschwellen, sondern allgemein. Es hat in der Anfangsphase dazu geführt, daß der ICE 3 auf alten Strecken mit ortsfesten Signalen nur 140 fahren durfte (weil er keine Magnetschienenbremse hat und die Wirbelstrombremse nicht einsetzen durfte, paßten Bremsweg und Signaldistanz nicht zusammen), während der Nahverkehrszug mit 160 unterwegs war. Inzwischen sind aber eigentlich alle Strecken fest genug gestopft, auf denen diese Züge fahren. Nur bei Bergsenkungsgebieten gibt's da noch ein Problem, weil man da Holzschwellen nimmt üblicherweise.
Hans-Joachim
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