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Rubrik | Kommunikationstechnik | zurück | ||
Thema | TETRA-Alarmierung - war: Zuteilung 700MHz für BOS | 17 Beiträge | ||
Autor | Holg8er 8M., Maintal / Hessen | 843800 | ||
Datum | 30.10.2018 22:50 MSG-Nr: [ 843800 ] | 1814 x gelesen | ||
Geschrieben von Jörn V. Wie läuft es eigentlich in Hessen? Rollout / Migration schon landesweit abgeschlossen? Ob der Rollout komplett abgeschlossen ist kann ich nicht ganz beantworten, er sollte aber in ganz Hessen weit fortgeschritten sein. Was man hier ganz klar bedenken muss: Man muss bei dem Umstieg von Analogalarmierung auf TETRA Alarmierung das Gewöhnungstier Feuerwehrmann/-frau gleich an mehreren Stellen aus der gewohnten Umgebung holen. 1. Der geliebte Funkmeldeempfänger, den man immer so gerne mit sich herumgetragen hat und den man in den vielen Jahren so lieb gewonnen hat bekommt auf einmal eine ganz andere Form und auch Größe 2. Der Alarmton piepst nicht mehr so wie früher - Jede Schleife ein andere Ton -> Und jetzt? Der Ton orientiert sich am Schweregrad der Alarmierung. Was soll das denn? 3. Nach der Alarmierung konnte man immer direkt hören was los war. Oder zumindestens irgend etwas, dass der Disponent ins Funkgerät nuschelt. Naja manchmal war der Empfang auch nicht so gut und man hörte nur Rauschen. Und jetzt? Aufs Display schauen und lesen. Was soll das denn? Und die Gewöhnungssache ist meiner Meinung nach das größte Problem. Denn manche Kritikpunkte sind bei objektiver Betrachung kein wirklicher Nachteil der neuen Technik. Selbstverständlich hat die neue Technik aber auch negative Aspekte. Die nächsten Punkte sind dabei meine Erfahrung und meine Meinung die bei dem Umstieg auf die TETRA Alarmierung entstanden sind. Dabei beziehe ich mich ausschließlich auf den P8gr der Firma Airbus, der Hessenweit ausgerollt wird. Ich vermute, dass in dem verlinkten Artikel ebenfalls der P8gr zum Einsatz kam. - Größe des TME: Tatsächlich ist dies einer der beiden Hauptkritikpunkte. Die Größe ist systembedingt deutlich größer als die früheren FME. Dadurch sinkt jedoch deutlich die Bereitschaft zum Mitführen des TME. Hier muss in Zukunft auf jeden Fall nachgebessert werden. - Akkulaufzeit: Systembedingt haben wir hier bei einem aktiven Sendesystem natürlich einen deutlich höheren Stromverbrauch. Die Akkustandzeit im "Energiesparmodus" des P8gr beträgt nach eigener Erfahrung zwischen 2-3 Tagen. Allerdings sehe ich das nicht als großartigen Kritikpunkt, da der Melder meiner Meinung nach Nachts in die Heimstation gehört. Hier hat er besseren Empfang und wird auch geladen. Die Ladezeit ist sehr gut, der Melder ist innerhalb einer Stunde wieder voll geladen. - Alarmtöne in Abhängigkeit zum Schweregrad: Auch dies ist ein oft kritisierter Punkt. Persönlich finde ich die Aufteilung so aber deutlich besser, als die Töne in Abhängigkeit zur alarmierten Schleife. Evtl. kann aber in Zukunft eine Mischkonfiguration angeboten werden, dann wären viele vermutlich wieder glücklicher. - Textanzeige statt Durchsage: Von vielen als Kritikpunkt gesehen ist dies meiner Meinung nach einer der größten Vorteile bei dem Umstieg von der Analogalarmierung. Mit einem kurzen Blick (lange bevor ich im Auto sitze und ich den Text auf der Fahrt ins Feuerwehrhaus lesen müsste) habe ich alle relevanten Informationen vom Display abgelesen. Ich bin nicht mehr auf die Qualität der Durchsage angewiesen. (Verständlichkeit des Disponenten, Rauschen, viele Alarmschleifen bei höheren Stichwörtern verzögern die Durchsage) Als kleine Randerscheinung sehe ich hier auch den Datenschutz verbessert, da keine Dritten mithören können. Allerdings muss ich auch sagen, dass mit der Umstellung auch die Disziplin in der Leitstelle entsprechend vorhanden sein oder verbessert werden muss, denn nur Informationen, die auch im ELS erfasst werden, stehen auch den Einsatzkräften auf den Pagern zur Verfügung. Man kann dann nicht mehr Zusatzinformationen, die einem noch schnell einfallen während der Durchsage durchgeben. - Alarmwiederholung: Die Alarme werden im Abstand von 10 Sekunden drei mal wiederholt. Also auch wenn man kurzzeitig keinen Empfang hat, kommt der Alarm zeitversetzt noch durch. Gefühlsmäßig haben wir eine deutliche Verbesserung in der Auslösequalität. - Gemeldete Funklöcher: Ja das ist tatsächlich ein Thema, denn der neue Pager zeigt nun plötzlich den Verlust der Netzverbindung an und man sieht daher nun wo das Netz gut ist und wo es Probleme macht. Im Keller hat man nun plötzlich keinen Empfang mehr. Den hatte man vermutlich vorher auch nicht, aber jetzt weiß man es halt... Natürlich kommen viele der Kritikpunkte durch die Verwendung eines aktiven Systems. Bisher wird die Rückmeldefunktionalität noch nicht ausgewertet und hat auch noch keine Auswirkungen auf beispielsweise automatisierte Nachalarmierungen o.ä. So lange es noch keine sinnvolle Funktionen dafür gibt ist es auch schwierig damit die Gerätegröße und die Akkulaufzeit zu argumentieren. Viele Grüße Holger Dies ist meine persönliche Meinung und nicht die einer Feuerwehr. Besucht uns doch mal: Feuerwehr Stadt Maintal Rechnergestützte Einsatzverwaltung für BOS | ||||
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