Moin,
visuell wird man nur eine auffällig weiße Rauch/Nebelwolke wahrnehmen können. Das wäre für mich der Anlass zu sagen: es kommt bitte mal jemand zum Messen, oder wir arbeiten so als wenn wir einen positiven Nachweis hätten. Da muss man den Aufwand betrachten habe ich Messtechnik im Zugriff oder kommt die von Außerhalb. Ein kurzfristiger Kontakt mit dieser Wolke ist in meinen Augen aufgrund unserer dichten und widerstandsfähigen Schutzkleidung/PA unkritisch. Ich kann und möchte das aber hier nicht in Minuten formulieren.
Ein "kleiner" Akku (Mobiltelefon bis Akkuschrauber) ist nach Literaturangabe generell unkritisch. Hier würde ich die Überreste aber trotzdem nur mit einem Chemikalienschutzhandschuh berühren, da der neben Fluoriden auch noch Cobalt- und Nickelverbindungen enthalten kann, die im Verdacht stehen krebserregend zu sein.
Problematisch ist ein Ereignis mit einem großen Akku (Auto, Solarstromspeicher) in einem Gebäude bzw. eine kalte/abkühlende Brandstelle. Hier haben wir Oberflächen, die durch Anhaftungen von Ruß&Co und durch Kondenswasser gesundheitsschädlich sein können (Fluor bildet noch eine ganze Menge von gefährlichen Stoffen, nicht nur HF). Ob man diese Verunreinigungen immer einfach wegspülen und verdünnen kann oder will lasse ich mal offen.
Es gibt Untersuchungen, aus denen man entnehmen kann, dass die Flusssäurebildung eingeschränkt wird, wenn man die Akkubestandteile nicht mit Wasser in Kontakt bringt. Auch da wird man sehen müssen, ob das verhältnismäßig und realisierbar ist.
Beim aktiven Feuer außerhalb eines Gebäudes sehe ich wenig Probleme, da Fluorwasserstoff mit dem Rauch nach oben abziehen wird, bevor sich Flusssäure als Tropfen niederschlagen kann. Hier wird man in der Regel auch mit ausreichend Wasser verdünnen können (schon allein, weil die Reste des Akkus gekühlt werden müssen), sodass Flusssäure nicht mehr das Problem darstellt.
Löschwasserrückhaltung? Ja, müsste man meines Erachtens auch aufgrund der Schwermetallverbindungen, auch wenn die nicht wasserlöslich sind. Ich habe aber keine Ahnung, wie man das bewerkstselligen wird. PKW ist da noch relativ einfach. Da hat es ja auch schon Artikel in der Brandschutz gegeben. Aber was ist mit LKW oder Traktoren? Die passen halt nicht in eine Mulde. Es sind Fahrzeuge als Prototypen unterwegs, da wiegt der Akku >1 t und je nach Typ im Rahmen verbaut...
Messen:
geht mit einigen Mehrgasmessgeräten über Querempfindlichkeit mit Messzellen für Salzsäure (Bedienungsanleitung!), Dräger hat ein selektives Röhrchen (bei Gastec kenne ich die Chemie leider nicht, die hinter der Messung steht). Mit ein bisschen Geschick kann auch Chinalizarin S - Zirkonium-Papier selber machen, dass habe ich noch nicht probiert, sieht aber nicht schwer aus. Falls jemand das Rezept braucht, gerne PN an mich, ich kann das in der nächsten Woche raussuchen.
Viele Grüße, Olli
>>>Dies alles ist meine private Meinung
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