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RubrikEinsatz zurück
ThemaSorgt das Heldenbild in den USA für mehr Tote Feuerwehrleute?16 Beiträge
AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin844967
Datum16.12.2018 12:01      MSG-Nr: [ 844967 ]1851 x gelesen

Geschrieben von Josef M.Der Autor kommt auf der Basis einer schwedischen Studie zum Schluß, dass die amerikanischen Feuerwehrleute letztendlich deshalb mehr Risiken im Einsatz eingehen, da dies das dort von der Bevölkerung empfundene Bild und deshalb der von den Feuerwehrleuten gelebte und an sich gestellte Anspruch sei.


Ich mußte an diese Behauptung denken, als ich gestern über die Statistik zu toten Feuerwehrleuten in den USA 2017 stolperte.


Sehen wir uns die Helden mal an:

Caught/trapped 2
Contact with 1
Fall 2
Lost 1
Stress/overexertion 52
Struck by 14
Vehicle collision 10
Other 5


"Caught/trapped" waren keine Unfälle im Gebäude, sondern Ergebnis schnell laufender Vegetationsbrände. In einem Fall fiel ein 74-jähriger Feuerwehrmann vom Fluchtfahrzeug, an das er sich geklammert hatte.

"Contact with" ... Motorsägenunfall.

"Fall": 1x im Einsatz vom Dach gefallen, 1x bei einer Übung von der Drehleiter gefallen.

"Lost": Bei Absuche eines brennenden Fitnesscenters nach Zivilisten von sich rapide verschlechternden Bedingungen überrascht worden, Orientierung verloren.

"Stress/overexertion": 50x Herzinfarkt, 2x Schlaganfall

"Struck by object": 10x an der Einsatzstelle von Zivilisten umgefahren, 3x fallender Baum, 1x fliegende Armatur, die sich verklemmt hatte.

"Vehicle collision": Da ist alles dabei, von Unfällen, die jedermann unverschuldet in Autos beliebiger Farbe passieren, bis zu "mit Wassertanker abgerollt". Die Wassertankerunfälle sind aber deutlich weniger geworden, der Ersatz technisch haarsträubender Fahrzeuge durch Programme der Bundesregierung scheint zu helfen.

"Other": Das sind vor allem Vorfälle, bei denen FA _nach_ dem Einsatz verstorben sind, durch Komplikationen bei Einsatzverletzungen oder durch vermutete Zusammenhänge.



In diesen Zahlen kann ich einen, maximal 2 Vorfälle für das gesamte Jahr 2017 finden, die mit einer Heldenkomplex-Taktik eventuell (aber keineswegs gesichert) in Zusammenhang stehen könnten. Schlußfolgerung: Die Behauptung ist durch und durch Quatsch.

Beim Konsum der "alten Medien" verließ man sich darauf, daß Journalisten ihre Quellen prüfen. Bei "Spiegel" oder SZ oder FAZ verließ man sich mehr darauf als bei BILD, und auch bei seriösen Medien ging's von Zeit zu Zeit daneben, aber prinzipiell war es so, daß ein Journalist entweder im Volontariat oder im Grundstudium etwas über den Umgang mit Quellen gelernt haben sollte. Hat nicht immer geklappt, aber doch recht häufig.

Wenn jeder im Internet schreiben kann, geht damit auch die Verantwortung für die Überlegung einher: "Ist ein anonymer "Wicker Man" irgendwo im Internet tatsächlich eine vertrauenswürdige Quelle?"

Herzinfarkt ist nicht erst seit neuestem die Todesursache No.1 für US-Feuerwehrleute. In den 10 Jahren vor 2017 starben im Schnitt 56% durch "stress or overexertion".

Von diesen 56% waren wiederum ein Drittel oder ein Viertel "Hometown Heroes". Das ist eine meines Erachtens hochanständige Regelung in den USA, wo in sehr ländlichen Gebieten so mancher FA 150 Kilo wiegt oder über 70 alt ist: Stirbt die Einsatzkraft binnen 24 Stunden nach dem Einsatz an Herzinfarkt oder Schlaganfall, wird von einem Einsatzunfall ausgegangen. Die Familien haben keine Beweislast für den Zusammenhang.




Abschließen möchte ich mit einer eigenen Hypothese: G26.3 rettet Leben.



Hans-Joachim


P.S.:
Für's Selbstnachlesen bei vorhandenen Enschlischkenntnissen:
https://www.usfa.fema.gov/downloads/pdf/publications/ff_fat17.pdf

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Geändert von Hans-Joachim Z. [16.12.18 12:12] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar =

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