Rubrik | Fahrzeugtechnik |
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Thema | Diesel-Fahrverbote: Retter schlagen Alarm - war: Dieselfahrverbote und die BOS | 90 Beiträge |
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 845131 |
Datum | 23.12.2018 19:37 MSG-Nr: [ 845131 ] | 3936 x gelesen |
Infos: | 31.12.18 Spiegel: Was andere Städte von Hamburgs Fahrverbot lernen können 23.12.18 BK: Diesel-Urteil Bekommt die Feuerwehr bald Fahrverbot?
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Geschrieben von Michael W.Wenn man im Gegensatz aber die Eingriffe in Landschaft und Ökosystem zur Nutzung der Wasserkraft vor allem in Norwegen sieht, muss man aber auch realisieren, dass jede Art der Energieerzeugung irgendwelche Nachteile für die Umwelt nach sich zieht.
Prinzipiell ist dieser Satz richtig, aber man sollte schon hinzufügen, daß es Energieerzeugung gibt, deren Umwelt-Auswirkung sehr, sehr gering ist!
Beispielsweise hat Deutschland auf seinen vorhandenen Dächern, also einer ohnehin versiegelten Fläche, Platz für weitere 150 GW Solaranlagen. Werden monokristalline PERC-Module dafür gekauft (ungefähr 50% Markanteil, Anteil stark steigend), dann hast Du kein Cadmium, kein Selen, sondern nur Silizium (das uns auf diesem Planeten nicht ausgehen wird) und ein bißchen Alu und Silber. Es ist auch keine Beschichtungsanlage involviert, für deren Reinigung man NF3 einsetzen könnte (während Du nicht sicher sein kannst, daß das für den Bildschirm, in den Du schaust, ebenfalls gilt). Wenn Du dann noch darauf achtest, daß die Module bleifrei gelötet wurden (was nicht bei jedem China-Modul so sein muß) und in der Rückseitenfolie kein Polyvinylflourid und im Glas kein Antimon enthalten ist, dann bist so dicht an der Verleihung des persönlichen Umweltengels, wie Du nur irgendwie kommen kannst.
PERC-Module produzieren ungefähr doppelt so viel Strom pro Fläche wie die ersten Solar-Aufdachanlagen. Derzeit ist es noch so, daß man von 25 Jahren Anlagenhaltbarkeit ausgeht, was dann bedeutet, daß man ungefähr 0,3 Wh verbraucht hat, um 1 Wh zu erzeugen. Bei höherer Ausbeute verbessert sich das, und hinzu kommt, daß die neuen Module nach wie vor nur ca. 0,5% pro Jahr verlieren, was bei höherer Ausgangsleistung leichter verschmerzt werden kann. Wenig Grund also, die Dinger nicht 50 Jahre auf dem Dach zu lassen, was das Verhältnis von aufgewendeter zu erzeugter Energie noch einmal drastisch verbessert.
Bei Windenergie liegen wir schon jetzt bei 0,04 Wh für eine erzeugte Wh, die Anlagenhaltbarkeit steigt, und wenn Du das ganze auf hoher See montierst, dann mußt Du das heutzutage mit einem doppelten Blasenvorhang für die Fundament-Rammarbeiten tun. (Luftblasen im Wasser sind wegen ihrer Komprimierbarkeit sehr gut für das Absorbieren von Schallwellen geeignet.) Die Umwelt kriegt fast nichts davon mit. Die einzigen, die sich gestört fühlen könnten, sind die Passagiere der Kreuzfahrt-Megastinker.
Wasserkraft bringt enorme Eingriffe in die Landschaft mit sich - die in Norwegen allerdings längst stattgefunden haben. Auf der Habenseite steht 0,01 Wh primär für eine Wh elektrisch, während es beim Kohlekraftwerk 2,6 Wh primär sind. Und chic an Norwegen ist, daß die dort 23,5 GW Speicherkraftwerke laufen haben, aber nur 1,3 GW Pumpspeicherwerke. Da geht noch was. Dabei muß man sehen, daß künftig NordLink zur Verfügung stehen wird. NordLink ist ein Kabel, das
auf diese Weise verlegt wird, ... emmh ... oder vielleicht doch irgendwie anders, jedenfalls
zwischen hier
und hier.
Zum Schluß gibt es noch die Möglichkeit, daß Energieerzeugung die Umweltsituation verbessert. Wenn Du Kurzumtriebsplantagen
streifenweise in die riesigen Agrar wüsten monokulturen des Ostens einfügst, wird's besser, nicht schlechter. Damit hast Du erstens gespeicherte Sonnenenergie, die Du in Ergänzung zu anderen erneuerbaren Energien bedarfsweise verbrennen kannst, und zweitens dort, wo das Zeug gelagert werden wird, eine ... emmh ... wirklich eindrucksvolle Brandlast... ;-)
Ist aber weit, weit effizienter als Biogas. Wird sich deshalb durchsetzen, sobald wir wirklich Speichermöglichkeiten benötigen.
Ciao
Hans-Joachim
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| 09.11.2018 12:22 |
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Ulri7ch 7C., Düsseldorf Dieselfahrverbote und die BOS | |