Rubrik | Fahrzeugtechnik |
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Thema | Diesel-Fahrverbote: Retter schlagen Alarm - war: Dieselfahrverbote und die BOS #
| 90 Beiträge |
Autor | Mich8ael8 W.8, Herchweiler / Rheinland-Pfalz | 845213 |
Datum | 28.12.2018 14:47 MSG-Nr: [ 845213 ] | 3041 x gelesen |
Infos: | 31.12.18 Spiegel: Was andere Städte von Hamburgs Fahrverbot lernen können 23.12.18 BK: Diesel-Urteil Bekommt die Feuerwehr bald Fahrverbot?
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Hallo,
Geschrieben von Thorsten H.Das die Deutsch Automobilindustrie mit Ihren Dieseln ein Problem hat (und somit ein Riesen Image Problem) liegt weder an unserer Regierung, noch an den Grünen, der DUH oder irgendwelchen Gerichten. Wir sollten nicht vergessen, dass die Automobilindustrie sich selbst entscheiden hat, mit einer "Schummelsoftware" (was für ein Euphemismus) zu betrügen (das ist der richtige Ausdruck). Hätte die deutsche Automobilindustrie die Energie eher in Projekte für effektivere Antriebe, leichtere Fahrzeuge (anstelle immer schwererer) und bessere Abgasreinigung gesteckt, hätte diese kein Problem. So verpasst die Autoindustrie international den Anschluss bei Themen wie alternative Antriebe, saubere Autos, ...
Und wieder werden ein paar Dinge wild zusammengewürfelt:
Das Eine ist die Schummelsoftware: Die gab es bei einem Konzern, den anderen wurde zumindest bisher nichts nachgewiesen. Das andere ist die Optimierung auf Grenzwerte, die nur für bestimmte Messzyklen gelten und somit nicht im realen Fahrbetrieb. Das haben bei weitem nicht nur die deutschen Automobilhersteller getan sondern ausnahmslos alle. Und das betrifft nicht nur die Schadstoffwerte sondern ebenso die Verbrauchswerte, nicht nur bei Diesel sondern genauso Benziner und noch mehr Hybridfahrzeuge. Und ich gebe schon der Politik eine deutliche Mitschuld. Man hat es vollkommen versäumt, die Vorgaben auch zu überwachen (siehe Beispiel der OBD-AU, da ist der Schummelei Tür und Tor geöffnet, wenn die Fahrzeugeigene Sensorik sagt, "alles ok", war der Test bestanden). Auch hat man seitens der Politik Ende der 90er Jahre Grenzwerte festgesetzt, von denen man damals nicht wußte, ob und wie sie einhaltbar sind und/oder ob sie überhaupt wissenschaftlich sinnvoll sind. Klar sind die jetzt einklagbar, jedoch nur, weil man seitens der Politik so einiges verschlafen hat.
Geschrieben von Thorsten H.Die Fahrverbote werden auch nicht durch die DUH oder "Bösen Nachbarn" oder so erlassen. Die erlassen Deutsche Gerichte und halten sich dabei an die entsprechenden Gesetze und Verordnungen.
Ja, leider ohne anscheinend die Konsequenzen zu beachten oder die Sinnhaftigkeit der Regelung zu hinterfragen. Die Schadstoffwerte sinken allein durch die zyklische Erneuerung des KFZ-Bestandes auch so schon deutlich ab und liegen nirgends so richtig weit über den Grenzwerten. Komisch nur, dass allein in Deutschland solch scharfe und dauernd gültige Fahrverbote angedacht sind.
Geschrieben von Thorsten H.Und die entsprechenden Grenzwerte werden auch gerne als "unsinnig" bezeichnet. Leider kenne ich dafür keine seriöse Quellen, nur Wissenschaftler von Instituten, die durchgehend von der Automobilindustrie finanziert sind, und einen (EIN!) Mediziner (Lungenspezialist) der bereits "Rentner" ist, und auch keine ernsten Quellen vorlegen kann. Wenn also die Grenzwerte "falsch" sind, dann sollte man das wissenschaftlich belegen und nicht einfach behaupten, weil die Grenzwerte zu unerwünschten Ergebnissen führen.
Ich kenne allerdings auch zur Untermauerung der Grenzwerte keine seriösen Quellen, außer "hat die WHO dsmals so empfohlen". Außer Panikmache von "tausenden vorzeitigen Todesfällen", die komplett aus dem Zusammenhang gerissen sind. Ich bin selbst Ingenieur und habe auch diverse Kenntnisse in Messtechnik. Wenn ich nur schon die Messverfahren und vor allem die Messorte im Vergleich sehe, stellen sich mir die Haare zu Berge. Alleine durch kreative Ausnutzung der Vorgaben sind da Toleranzen drin, die ein vielfaches der Grenzwerte betragen. Hier will man aber natürlich jetzt typisch Behördendeutsch korrekter als korrekt sein.
Ich lehne mich dabei aber noch locker zurück. Ich wohne auf dem Lande, fahre weiter meinen Euro6-Diesel und meine Oldtimer und warte genüsslich, bis auch der letzte merkt, dass als nächste Sau die Benziner an den Pranger gestellt werden und danach die Hybridfahrzeuge. Und dass Strom nicht einfach so aus der Steckdose kommt, um Millionen von Elektrofahrzeugen zu versorgen. Nur leider ist bis dahin die deutsche Automobilindustrie genauso plattgemacht, wie man das mit vielen anderen Industriezweigen schon geschafft hat. Textil, Kohle, Stahl, Unterhaltungselektronik gibt es schon nicht mehr. Die Automobilindustrie ist die nächste. Nur die machen wir uns jetzt im Unterschied zu den anderen Industriezweigen selbst platt. Schöne neue Welt.
Gruß,
Michael
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| 09.11.2018 12:22 |
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Ulri7ch 7C., Düsseldorf Dieselfahrverbote und die BOS | |