Rubrik | Rettungsdienst |
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Thema | Die bunte Welt der Leitstellen | 44 Beiträge |
Autor | Adri8an 8R., Utting / Bayern | 846123 |
Datum | 30.01.2019 08:51 MSG-Nr: [ 846123 ] | 1799 x gelesen |
Infos: | 29.01.19 FW-Forum: Zahl der Lst in den Ländern, Leitstellenreduzierung 29.01.19 FW-Forum: Nur noch acht ILSt für Baden-Württemberg ?
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Darf man fragen woher du dein geballtes Leitstellenwissen beziehst? *kopfkratz*
Geschrieben von Stefan H.Graue Leitstellen ist ein Fanatasiebegriff, bei den vermuteten Servicestellen handelt es sich überhaupt nicht um Leitstellen im Sinne das Artikels.
Jeder Begriff ist zuerst ein Fantasiebegriff, er wird geprägt durch die Nutzer. Multifunktionales Hebel- und Brechwerkzeug ist auch ein schönes Kunstwort aus unserer Ecke, welches sich erst durch die Anwendung mit Leben füllt.
Wir können nur mutmaßen was der Autor gemeint hat, jedoch hat bei erster Durchsicht z.B. die Leitstelle Zollernalb interessante Aufgaben welche durchaus in den Bereich fallen.
Die Struktur der Leitstellen ist im Wesentlichen ähnlich. Träger der Leitstellen für Feuerwehr und Rettungsdienst sind in fast allen Ländern die Kreise (Landkreise, kreisfreie Städte bzw. Stadtkreise). Teilweise haben sich die Kreise zu Zweckverbänden zusammengeschlossen (freiwillig oder aufgrund gesetzlicher Vorgaben). Die Träger können die Leitstellen selbst betreiben oder jemanden damit beauftragen (z. B. einen anderen Kreis oder eine HiOrg). Lediglich in Baden-Württemberg und im Saarlanmd gibt es abweichende Konstrukte. Wenige Leitstellen für Feuerwehr und Rettungsdienst sind räumlich und/oder technisch mit einer Leitstelle so eng verzahnt, dass sie als kooperative Leitstelle bezeichnet werden. In keinem mir bekannten Fall gibt es bei den kooperativen Leitstellen eine gemeinsame Disposition und Einsatzunterstützung.
Die schaffung von Rettungszweckverbänden wird je nach Bundesland sehr unterschiedlich genutzt. Bei den durchschnittlichen Leitstellengrößen differieren die Bundesländer stark, sowohl nach Bürgerzahl als auch nach Fläche.
In Bayern gibt es nur eine Disponentenausbildung. Alle Disponenten können Tischunabhängig eingesetzt werden, dementsprechend also in Akutlagen auch aushelfen.
Geschrieben von Stefan H.Der Gesetzgeber verpflichtet in vielen Ländern den Kreis (s.o.) zur Einrichtung einer Leitstelle. 294 Landkreise + 107 Stadtkreise = 401 Leitstellen für Feuerwehr und Rettungsdienst, zzgl. einer vergleichbaren Zahl für die Polizei wären also rund 800 Leitstellen als rechtliche Obergrenze. Wenn es nunmehr nur 246 Leitstellen gibt, ist dies keinesfalls eine zu hohe Anzahl. Jede Forderung nach einer Leitstellenkonzentration ohne gesetzliche Vorgabe ist erst einmal ein von eigenen Interessen getragene Vorstellung, mehr jedoch nicht. Ohne eine konkrete Aufgabenzuweisung mit klaren Kompetenzen ist für Forderung der Zusammenlegung von Leitstellen für mehrere Kreise rechtlich und fachlich unsinnig.
Die Frage nach der richtigen Leitstellengröße ist nicht unumstrittener Forschungsgegenstand. Es ist jedoch, wie eingangs erwähnt, einfach zu erkennen dass die durchschnittliche Größe je Bundesland stark differiert. Ein halbwegs klar denkender Betriebswirt sieht bei sowas einsparpotential.
Dabei Wunschzahlen in den Raum zu werfen ist normaler Bestandteil des Spiels. Macht jede Gewerkschaft vor den Verhandlungen: Einfach mal was fordern und dann sehen was man bekommt. Sich an den genauen Zahlen aufzuhängen führt am Kern der Nachricht vorbei. Sinnvoller wäre es Nachteile der Zusammenlegung aufzuzeigen, dabei ZDF - Zahlen Daten Fakten!
Die konkrete Aufgabenzuweisung wird vom Autor genau so gefordert?
Geschrieben von Stefan H.Was haben Feuerwehrfeste mit Leitstellen zu tun? Typischerweise werden Leitstellen bei getrennter Zuständigkeit für Feuerwehr und Rettungsdienst eher durch den Feuerwehrbereich subventioniert. In Baden-Württemberg ist eine hälftige Kostenteilung üblich bei einer Einsatzverteilung von 80 % Rettungsdienst zu 20 % Feuerwehr.
Zuerst: Das Feuerwehrfest als Veranstaltung ist eine Metapher, ich denke nicht dass solche Festivitäten dem Autor Bauchschmerzen bereiten. Als rein fachlicher Text ohne solche Stilmittel hätte er es wohl kaum in dieses Forum geschafft. Texte und Ideen solcher Art gibt es genug. Die meisten sind nur so trocken geschrieben, dass sich der kleine Feuerwehrmann nicht darüber aufregen kann. Diese erscheinen allerdings nicht in der Feuerwehrbravo.
Es kam in der Vergangenheit, wie auch schon von anderen Foranten geschrieben, zu teilweise dreisten "Querfinanzierungen". Mit dieser Anmerkung zeigt der Autor in meinen Augen nur, dass ihm dieser Umstand bekannt ist.
Zur Investverteilung wurde an anderer Stelle bereits geschrieben. Sofern die Kreise sich hier über den Tisch ziehen lassen sind kommen sie ihrer Pflicht nicht nach.
Das hat mit Leitstellen nichts mehr zu tun. Eine Ausweitung der Leitstellenaufgaben bei gleichzeitiger Vereinheitlichung der Erreichbarkeit (112, 116117; wo bleibt eigentlich die 19222?) wird eine prioritätengerechte Notrufabfrage immer weiter erschwert. Hoch qualifizierte Leitstellendisponenten werden mit fachfremden Aufgaben belastet.
Lies den Absatz noch einmal genau: Der Autor schreibt doch wörtlich: "Und drittens sollten die Aufgaben der Leitstellen etwas genauer eingegrenzt werden" Er fordert doch genau eine Einschränkung des Aufgabenfeldes?
Geschrieben von Stefan H.Während Tracing & Tracking bei DHL oder noch schlechter umgesetzt Hermes überhaupt nicht genau funktionieren, ist eine GPS-gestützte Einsatzmitteldisposition im Rettungsdienst längst technischer und organisatorischer Standard. Ebenso die elektronische Übermittlung von Aufträgen und Einsatzprotokollen.
Ist er das? In ganz Deutschland? Auch die Überwindung von innerdeutschen Verwaltungsgrenzen?
Viele Grüße
Adrian
Dieser Beitrag stellt einen Auszug meiner aktuellen Meinung dar. Diese muss nicht zwangsläufig mit der offiziellen Meinung meiner Dienststelle/HiOrg korrelieren.
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| 28.01.2019 00:14 |
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Jan 7O., Trennewurth | |