Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Ganz Argentinien und Uruguay ohne Strom | 33 Beiträge |
Autor | Chri8sti8an 8R., Fichtenberg / Baden-Würtemberg | 849979 |
Datum | 17.06.2019 09:03 MSG-Nr: [ 849979 ] | 1969 x gelesen |
Ich glaube schon, dass es theoretisch zu einem solch großflächigem Ausfall in Europa kommen kann. Aber das dürfte dann schon entweder mit dem Teufel (zufälliger gleichzeitiger Ausfall von vielen Komponenten) oder einem gezielten Angriff (nicht-zufälliger gleichzeitiger Ausfall von vielen Komponenten) zusammen hängen.
Ich glaube aber an eine sehr solide gedachte Netzinfrastruktur in Europa, die in kritischen Situationen über "Selbstheilungskräfte" funktioniert. Ein Ereignis, was mir da in den Sinn kommt ist der Stromausfall in Europa im November 2006. Ohne den eigentlich Grund zu leuchten:Die um 22:10:11 vorgenommene Zusammenschaltung der Sammelschienen ohne weitere Absprachen mit der Netzleitung von RWE löste ein Desaster aus. [...] Die Last verteilte sich unkontrolliert auf andere Leitungen im Umfeld, was in der Folge zu weiteren automatischen Abschaltungen wegen Überlastung und fehlender Synchronität führte. [...] Am Ende der Kettenreaktion wurde um 22:10:28,7 das UCTE-Verbundnetz durch die Abfolge bzw. automatische Notfallprogramme in den Bereich West und Nord-Osten und 0,2 s später das Süd-Östliche Stromnetz als eigene Teilnetze aufgetrennt, ohne dass es zu Schäden an der Infrastruktur wie Transformatoren oder Leitungen kam. Nach 18 Sekunden(!) war die Infrastruktur wieder in einem sicheren Zustand, allein durch automatische Sicherheitsvorkehrungen. Es wurden durch automatischen Lastabwurf Verbraucher vom Netz genommen, dies hatte für die betroffenen Regionen einen unmittelbaren Stromausfall zur Folge. Um 22:10:40 konnte so eine Stabilisierung der Netzfrequenz in den verbliebenen Versorgungsbereichen der westlichen Region auf niedrigem Niveau gesichert werden. Nach 29 Sekunden, war auch - mit Ausnahme der vom Lastabwurf betroffenen Bereiche - erstmal alles wieder "gut" und hatte stabilen Strom. Alles automatisch. Und nach 40 Minuten war das Verbundnetz wieder synchron und zusammengeschaltet.
Das alles setzt natürlich ein gut gepflegtes Stromnetz voraus, aber mich persönlich beruhigt das Lesen sehr.
Beim Ausfall im Münsterland wurde hingegen die Infrastruktur beschädigt / zerstört. Deshalb hat das auch deutlich länger gedauert.
Meine persönliche Meinung, mein Strom kommt aus der Steckdose ;-)
Christian Rosenau
Das ist meine persönliche Meinung. Sollte das mal anders sein wird das auch angemerkt.
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