Geschrieben von Christian R.- Die Bahn profitiert in hohem Maße vom Sicherheitsgefühl bei den Fahrgästen, welches der Beamte ausstrahlt
Ja genau, geht vielleicht nicht klar hervor. Ich sehe eben - bei der Polizei - die erhöhte Sicherheit als Gegenleistung.
Geschrieben von Christian R.Was kann dann ein nicht-Pol-Helfer in der Bahn machen? Ruhe ausstrahlen, bei medizinischen Notfällen gute Erste Hilfe leisten, bei Evakuierungen helfen. Bei Bedarf örtliche Rettungskräfte einweisen...
Ich will jetzt nicht unbedingt auf die Formen der Kleidung rumreiten - du hast recht, es muss nicht die Einsatzkleidung sein, bzw. sollte es nicht sein. Ich sehe die Uniform aber nicht als 100% erforderlich. Ich bin 10 Jahre täglich S-Bahn gefahren, ich habe einige med. Notfälle betreut und teilweise behandelt. Auch ohne Uniform. Man outet sich als qualifizierter Helfer und die Fahrgäste sind froh, dass ich jemand kümmert, Anweisungen gibt, qualifiziert den Notruf absetzt und Maßnahmen anleitet und einleitet.
Man muss aber auch mal die Gefahren für Einsatzkräfte betrachten. In Uniform bin ich immer präsent. Bei Schlägereien schnell der Feind - wenn ich mit Uniform fahre - muss ich mich quasi einmischen, auch wenn es der Eigenschutz verbietet. Die Polizei hat - im Gegensatz zu uns anderen Helfern - entsprechende "Argumente" am Gürtel hängen. Ich wäre als einzige Einsatzkraft erkennbar und ausgeliefert. Ohne Uniform kann ich im Hintergrund tätig werden. Die Leute in hintere Wagenteile lotsen, qualifiziert den Notruf absetzen etc. Und ja, leider gibt es bei uns im Großraum Stuttgart oft Schlägereien im Nahverkehr. Das kann im Fernverkehr anders aussehen.Ich kann nur über denNahverkehr berichten.
Geschrieben von Christian R.Ich glaube eine gewisse Grundausstattung ist in Zügen schon vorhanden.
Ein Erste-Hilfe Kasten. Sonst nichts. Defi ist z.B. Fehlanzeige weil die Bahn der Meinung ist, dass der nicht in 5 Minuten vor Ort sein kann - somit also nichts bringt. (Quelle kann man googlen, eine Antwort auf eine Anfrage bei Twitter)
Den einzigen Vorteil sehe ich - beim Tragen einer Uniform - dass sich eventuell Personen an die Helfer wenden, die z.B. sexuell belästigt werden, oder Beobachtungen gemacht haben, bei denen sie nicht genau wissen, was jetzt zu tun ist, oder sich nicht trauen. Man wäre dann quasi eine Vertrauensperson im Zug.
Geschrieben von Christian R.Das Bedeutet aber auch, dass es einen gewissen Verhaltenskodex geben müsste, wenn man schon die Uniform trägt (Freundlichkeit, kein Alkohol), immerhin steht man dann für seine Organisation.
Selbstverständlich. Hier muss es Organisations-Interne Regelungen geben, auch z.B. welche Kleidung zu tragen ist.
Es gab eine Zeit, da durften wir noch zu Sanitätsdiensten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, hier will ich völlig wertneutral ein paar Dinge stichwortartig aufführen, was ich alles gefragt wurde:
- Ich habe seit letzter Woche ein Kratzen im Hals, was soll ich tun?
- Ich habe vorgestern mein Fuß umgeknickt, können Sie den mal untersuchen? Verbinden?
- Was willst du A-Loch im Zug?
- Blöder Angeber
- Der Schwager meiner Ex hat es mal umgehauen, da ist von euch keiner gekommen
- Ihr seid elendige Abzocker, ihr macht mit dem Leid anderer Personen richtig Kohle und fahrt alle Mercedes mit Baulicht, ihr solltet euch was chämen. Blutkonserven sollten kostenlos sein,...und sowieso musste ich bei einem Transport von euch dazu zahlen
- ...
Also ich denke da muss man auf ein paar Fragen auch eine Antwort haben. Man ist plötzlich eben in der Öffentlichkeit präsent. Der Polizei passiert sowas sicherlich seltener. Es wäre ja auch dumm, den Polizisten zu beleidigen (obwohl das sicher vorkommt).
Ich favorisiere also immernoch eher die Ausweis-Lösung, eventuell kann man sich den Ausweis im Falle eines Notfalls auch an den Pulli pinnen und ist so erkennbar. Man kann so aber selbst entscheiden wie man einschreitet (aktiv, nur Notruf/Eigenschutz, oder passiv - Leute nach hinten bitten, aus dem Gefahrenbereich bringen etc.)
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