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RubrikFeuerwehrtechnik zurück
ThemaFrage: Pump & Roll, auch mit Wandler-Getriebe sinnvoll machbar?20 Beiträge
AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin854623
Datum29.12.2019 18:03      MSG-Nr: [ 854623 ]2419 x gelesen

Geschrieben von Darre H.ist das in der Kombination so überhaupt möglich?

Das Festhalten des Ganges ist theoretisch kein Problem, praktisch ... wenn Du Dir mal technische Unterlagen von Allison-Getrieben anguckst, wirst Du feststellen, daß man drei Dutzend verschiedene Parameter einstellen kann, die aber nicht unbedingt das tun, was Du erwartest. Beispielsweise ist der "fire pump lockup" für Pumpen gedacht, die über eine gesplittete Kardanwelle angetrieben werden.

Bei US-Feuerwehren, die fast alle mit Allison fahren, werden Tips herumgereicht, welchen Allison-Repräsentanten man am besten zu einer Fortbildungsveranstaltung einlädt, um sich einmal vernünftig erklären zu lassen, was man alles wie mit dem Getriebe machen kann.

Bei ZF und Voith wird das nicht viel anders sein.

Wenn Du so etwas selbst ausschreiben möchtest, ist eine solche Fortbildung das absolute Minimum. Nach perfekt formulierter Ausschreibung brauchst Du dann nur noch einen qualifizierten Mechatroniker, der das auch wirklich so implementiert, wie Du es Dir vorgestellt hast. Zum Glück beschäftigen alle Aufbauhersteller solche Leute ...


Emmh, falls das jetzt ein wenig ironisch klingen sollte: Ich war in der letzten Woche mit einem hochmodernen ziemlich großen Recyclingfahrzeug unterwegs, das mit einem Mehrkammersystem verschiedene Wertstoffe bei einer Fahrt einsammeln kann. Tolle Sache, das, komplexe Technik für Probleme des Alltags!
Irgendwann durfte ich dann nur noch 25 fahren, weil jemand auf einer Trittstufe stand. Das Absteigen wurde dadurch enorm behindert, daß an dem Fahrzeug gar keine Trittstufen angebaut waren.

Bei komplexen Steuerungen, die vor Dir erst von wenigen Leuten geordert wurden, sind solche Artefakte leicht mißlungenen Programmierens völlig normal. Man muß das mit Humor nehmen, was dann am leichtesten fällt, wenn man im Stundenlohn dafür bezahlt wird.


Nicht übersehen solltest Du ein zweites mögliches Problem: Wandlergetriebe sind schwerer und teurer. Um sie nicht noch schwerer und noch teurer zu machen als ohnehin schon, wird normalerweise der Fahrbereich weggelassen, der beim mechanischen Getriebe der erste Gang ist. Kein Problem beim Anfahren: Das eingangsseitige Turbinenrad des Wandlers dreht sich deutlich schneller als das ausgangsseitige, ausgangsseitig wird ungefähr das doppelte Drehmoment übertragen wie beim mechanischen Getriebe, die Wärme wird über den Ölkühler abgeführt, und Du kannst auch in der Steigung problemlos anfahren.

Wenn Du allerdings nebenherschreiten möchtest, mußt Du ein wenig schneller schreiten. Oder die Gesamtübersetzung wird so gerechnet, daß Du auf der Autobahn mit 70er-Jahre-Drehzahlen fährst. Oder ... Du fährst das Auto zweifüßig mit Gas und Bremse, um im Wandlerbereich zu bleiben. Das geht, normalerweise aber nicht lange, weil zumindest der serienmäßige Ölkühler für solche Späßchen nicht genug Kapazität bietet. Verlängert auch nicht das Leben des Bremsbelags.

Grundlegende Abhilfe bietet ein anderes Verteilergetriebe oder ein anderes Zahnradpaar im Verteilergetriebe, am besten eingebaut durch einen vom Fahrgestellhersteller akzeptierten Umbauer, weil der Fahrgestellhersteller das Ergebnis nämlich absegnen muß, wenn Du Wert auf Deine Garantie legst.
Kleines Problem dabei: Der Wandler kann nach wie vor das Drehmoment erhöhen. Ist der kleinste Gang so groß wie beim Auto mit mechanischem Getriebe, muß der Antriebsstrang also das doppelte Drehmoment verdauen können. Macht man üblicherweise dadurch, daß Nabenvorgelege verwendet werden.


Ergo: Geht alles, ist machbar. Ist allerdings ein wenig komplizierter als das Ankreuzen der Option beim PKW-Kauf, mit Zusatzkosten verbunden, und um die Verfügbarkeit einer mechanischen Sechsganghandschaltung mit nachgeschaltetem 2:1-Verteilergetriebe zu erreichen, mußt Du neben Fleiß und Geld auch noch ein bißchen Glück mitbringen.



Hans-Joachim

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