Auch wenn ich jetzt gesteinigt werde. Man kann jetzt den Beruf des Pressefotografen mögen oder nicht. Aber letztendlich ist es genau so ein ehrbarer Beruf, wie Autohändler, Versicherungsmakler und Bankkaufmann.
Manchmal hilft es, wenn man sich in die Lage des anderen versetzt. Pressefotografen verdienen mit den Bildern und nicht mit den Berichten ihren Lebensunterhalt. Eine ähnliche Spezialisierung gibt es in vielen anderen Berufen. Insbesondere Bilder von Einsatzorten der Feuerwehr und Polizei tragen dabei zum Umsatz bei. Nimmt man sich mal die Zeit und unterhält sich mit den Fotografen am Einsatzort, so fällt einem auf, dass dies kein einfaches Geschäft ist.
Natürlich hat er ein Interesse daran, dass es einen Markt für Bilder gibt. Weiterhin hat er ein Interesse daran, dass es auf diesem Markt gerecht zugeht. Gerecht bedeutet, dass die Mitbewerber kostendeckend arbeiten. Werden diese Bilder aber kostenlos von Behörden und staatlichen Organisationen angeboten, so wirkt dies zerstörerisch auf den Markt. Es darf an dieser Stelle übrigens nach der rechtlichen Grundlage gefragt werden und ob das Anbieten von Bildern der Daseinsvorsorge dient. Welchen Zweck dienen unsere Bilder? Darf eine Behörde in diesem Fall die Feuerwehr eine Leistung anbieten, wenn diese Leistung nicht der Lebensrettung und dem Schutz von Sachwerten dient und es am Ort in diesem Sektor Unternehmen gibt?
Gut, verlassen wir dieses Gebiet und betrachten die Sache aus einem anderen Blickwinkel. Nun könnte man die Behauptung aufstellen, dass er auch in Konkurrenz zu den vielen Leserreportern z.B. der Bild steht.
Stimmt, aber da müssen wir uns doch auch die Frage stellen, ob für eine gute Zusammenarbeit mit wirtschaftlich agierenden Fotografen nicht sogar von Vorteil für uns ist. Da er gute Fotos anbieten möchte, wäre ein gutes Verhältnis zu Polizei und Feuerwehr von Vorteil. Dieses angestrebte gute Verhältnis ermöglicht es wiederum der Feuerwehr ein wenig steuernd einzugreifen. Schließlich ist es der Fotograf, der davon eher profitiert.
Ich weiß, dass einige diesen Ideen nicht folgen werden.
Daher noch ein anderer Ansatz: Die Feuerwehr könnte als Behörde, die vollumfänglich durch Steuergelder finanziert wird, ihre Leistungen kostenfrei anbieten. Jeder, der ein Forstbetrieb oder ein Garten- und Landschaftsbauunternehmen führt, sollte sich mal die Frage stellen, wie er es fände, wenn die Feuerwehr Baumfäll- und Sägearbeiten inkl. der Stellung einer Drehleiter kostenfrei anbietet. Wahrscheinlich würde man es weniger witzig finden.
Genauso könnten Berufsfeuerwehrleute einer wenig frequentierten Wache Maler- und Lackierarbeiten kostenfrei oder gegen ein kleines Trinkgeld durchführen. Das würde die ortsansässigen Malerfirmen sicherlich freuen.
Ein kleiner Tipp: Würde die Feuerwehr nur dann Bilder anbieten, wenn kein Fotograf vor Ort ist, dann wäre allen gedient. Aber diese Lösung wäre ja zu einfach.
Achja, ich bin weder Pressefotograf, noch Autohändler, Versicherungsmakler oder Bankkaufmann. ich gehe einem ehrbaren Beruf nach. ;-))
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Geändert von Andreas L. [22.02.20 17:28] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar = |