Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Warnungen im Ahrtal - war: Katastrophenschutz in Deutschland: Keiner weiß, was zu tun wäre | extra 3 #
| 84 Beiträge |
Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 872905 |
Datum | 12.10.2021 10:49 MSG-Nr: [ 872905 ] | 5649 x gelesen |
So detailiert habe ich es nicht, aber hinter verschlossenen Türen wird sowas sicher auch schon aufgearbeitet. Ich weiß v.a. aus Gesprächen mit BOS- und Verwaltungsangehörigen der betroffenen Kommunen, welche Erfahrungen man da gemacht hat. Teilweise kann man das, was lt. Innenministerium RLP zum "Warnmittel-Mix" gehört, heute noch nachlesen. Zu Dernau und Sinzig findet man erste Meldungen vom Dienstag, 13.07.. Da wurden m.W. auch bereits die Campingplätze informiert, und obwohl man dort 2016 schon Leute mit Hubschraubern retten musste, hat man wohl nicht überall sinnvoll reagiert, um es mal freundlich auszudrücken. Feuerwehr und Ordnungsamt sind im Stadtgebiet Bad Neuenahr und m.W. auch Sinzig unterwegs gewesen, mit Lautsprecherdurchsagen und gezieltem Klingeln an Haustüren. Stinkefinger, Vogel, ihr Wichtigtuer, da kommt nix, volles Programm an netten Antworten. Auch, als man Passanten auf Ahrbrücken, die schon bündig mit dem Wasserstand waren, gebeten hat zu verschwinden, hat da längst nicht jeder drauf reagiert. Zu Lautsprecherdurchsagen findet man auch auf YT noch Videos aus den Ahrdörfern, Dernau etc. Und Warnapps haben auch genug übertragen, wenn Empfang und richtige Einstellungen da waren. Im Grunde haben überall dort, wo nachts die eigentliche Flutwelle ankam, tagsüber schon diverse Feuerwehr- und/oder Bauhofaktivitäten stattgefunden, das Wasser stand ja schon ab mittags auch in "normaler" Hochwasserhöhe, alleine diesem Fakt würde ich schon einen gewissen Warneffekt zuschreiben, wenn der Bürger ihn den wahrnehmen will. Wollten viele aber nicht. Deshalb regt mich dieses pauschale "Es wurde ja nicht gewarnt" einfach auf. Dafür brauche ich keine tiefgründige ethniologische und demografische Untersuchung der Warnungsempfänger.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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| 11.10.2021 23:45 |
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Jürg7en 7M., Weinstadt Katastrophenschutz in Deutschland: Keiner weiß, was zu tun wäre | extra 3 | |