Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | KatS-ELW; war: 200 neue LF-KATS im Jahr 2016? | 82 Beiträge |
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 873760 |
Datum | 25.11.2021 20:23 MSG-Nr: [ 873760 ] | 3338 x gelesen |
Zugführer
Geschrieben von Bernhard D.Wie siehts mit solchen Ex-Armee Gs ( 230 GE ) mit Funkkoffer aus ?
Machten auf erste Sicht einen gepflegten Eindruck.
Für den ELW1 gibt es ein geeignetes Fahrgestell neu zu kaufen: Gaz Sobol.
Ein bißchen Geschichte für Leute, die das Auto nicht kennen.
Vor so ungefähr 35 Jahren wurde die LKW- und Transportersparte der Firma British Elend an DAF verkauft. Dies bedeutete nicht, daß DAF nun mit einem modernen Transporter gegen Daimler und VW hätte konkurrieren können.
Bei DAF machte man sich umgehend an eine Neuentwicklung zusammen mit Renault und GAZ, die aussah, wie Vans in den 90er Jahren halt aussahen. DAF hatte aber nichts mehr davon, sondern ging 93 pleite. Aus dem Renault-Anteil des Projektes wurde der Renault Master, aus dem DAF-Leyland-Anteil wurde die GAZ Gazelle. Die für russische Verhältnisse hypermoderne Gazelle wurde zu dem russischen Kleintransporter mit millionenfachen Verkäufen.
Sie war modern-90er-westeuropäisch konzipiert und wurde mit russischen Teilen ausgestattet, damit sie billig war. Im Rußland der 90er hatte niemand Geld, und die Sowjetunion-gestählten Kunden waren mit kleineren Reparaturen am Wegesrand (sagen wir mal: Verteilergetriebe tauschen) nicht überfordert. Ersatzteile waren superbillig und man bekam, was man bezahlt hatte.
Durch Details der russischen Vorschriften erhielt die 3,5-Tonner Gazelle einen kompakteren 2,8-Tonnen-Bruder, den Sobol. Kürzerer Überhang hinten, leicht abgelastetes Fahrwerk, sonst das gleiche Auto.
Nach einigen Jahren waren die Russen dann ... immer noch arm, aber nicht mehr bettelarm. Und außerdem durch Westimporte verwöhnt. Für dieses Problem wurde die Gazelle Biznes und der Sobol Biznes entwickelt. Mit Teilen von ZF, Sachs, Bosch, Hörbiger, Eaton, Spicer etc. pp. (häufig aus Joint-Venture-Niederlassungen in Rußland) wurden dann richtige Kleintransporter gefertigt. Also in 2010 ein Kleintransporter so, wie er in 1995 nach unseren Maßstäben hätte sein sollen. Spätestens mit dem Cummins ISF als Motor war das dann ein richtiges Auto.
Inzwischen werden Kleintransporter von VW oder Mercedes für den russischen Markt bei Gaz gefertigt, man hat also Fertigungs-Knowhow. Und die Gazelle bekam einen Nachfolger, Gazelle NEXT. So ein richtig moderner Kleintransporter.
Mit einzeln aufgehängten Rädern, wie sich das bei einem modernen Kleintransporter gehört.
Beim Sobol dagegen hat Gaz ein Problem: Die Kunden. Man wollte selbstverständlich auch einen Sobol NEXT bauen, aber die Kunden des Sobol 4x4 wollen das Auto nicht. Die wollen das alte Auto, mit Starrachsen und Sperrdifferential (Eaton Elocker) und der Möglichkeit einer Höherlegung. USB und Bluetooth etc. pp. gerne, aber bitte nicht NEXT!
Den Sobol 4x4 kaufen in Rußland nämlich Leute, die einen 4x4 brauchen. Ein Nutzfahrzeug.
Für's Angeben eignet er sich nicht so furchtbar gut, aber in Rußland gibt es ziemlich viele, die einen 4x4 wirklich brauchen. Nicht unbedingt für's Gelände, sondern weil sich die Straßen temporär in Gelände zu verwandeln pflegen in einigen Gegenden.
Also gibt es den Sobol 4x4 nach wie vor in alter Form. Zuschaltallrad, Untersetzung, Eaton Elocker hinten ab Werk bestellbar, vorne nachrüstbar, 3,2 oder 3,3 Tonnen (in Westeuropa aber gelegentlich auch mit 3,5 Tonnen zugelassen), 225/75R16 ab Werk, 235/85R16 möglich mit kleinen Änderungen am Fahrgestell, selbst in Werksausstattung kommt er ziemlich weit, nach ein paar billigen Modifikationen weiter als irgendein Transporter aus westeuropäischer Produktion.
Nicht etwa, weil es so etwas in Westeuropa niemals gegeben hätte, der Turbo-Daily 4x4 bot in den 90ern ähnliche Talente als 3,5-Tonner, aber den Sobol gibt es noch, während die Turbo Daily 4x4 längst den Weg allen rostigen Eisens gegangen sind.
Übliche Einschränkungen: So ein Starrachs-Transporter eignet sich nicht für 160 auf der Autobahn (schafft er aber auch nicht), und man braucht eine Euro5-Ausnahme.
Hans-Joachim
Unser Kadett-Testwagen war kein besonders schnelles Exemplar, er erreichte ziemlich genau die Werksangaben, die von im Ausland gemessenen Wagen dieses Typs erheblich übertroffen wurden. Aber sein Temperament war (mit 3.000 km auf dem Zähler) bereits so erfreulich, dass wir uns stets wohlgefühlt haben und niemals weder beim Oberholen noch an Steigungen, auch mit vollbesetztem Wagen einen Mangel an Leistung empfanden. (Auto Motor Sport testet den Opel Kadett A mit 40 PS)
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Geändert von Hans-Joachim Z. [25.11.21 20:24] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar = |
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| 16.09.2015 20:51 |
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Henn7ing7 K.7, Dortmund 200 neue LF-KATS im Jahr 2016? | |