Rubrik | Katastrophenschutz |
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Thema | Ermittlungsverfahren - war: Deutschland war präzise gewarnt die Menschen aber nicht #
| 339 Beiträge |
Autor | Seba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP | 875294 |
Datum | 24.02.2022 20:05 MSG-Nr: [ 875294 ] | 9796 x gelesen |
1. Verbandsgemeinde, Gebietskörperschaft in RLP bestehend aus selbständigen Ortsgemeinden. In solchen Gemeinden ist die VG der Träger der Feuerwehr, es sind jedoch in der Regel Örtliche Einheiten pro Ortsgemeinde aufzustellen.
2. Verwaltungsgericht
3. Verwaltungsgemeinschaft
1. Verbandsgemeinde, Gebietskörperschaft in RLP bestehend aus selbständigen Ortsgemeinden. In solchen Gemeinden ist die VG der Träger der Feuerwehr, es sind jedoch in der Regel Örtliche Einheiten pro Ortsgemeinde aufzustellen.
2. Verwaltungsgericht
3. Verwaltungsgemeinschaft
Löschgruppenfahrzeug
Geschrieben von Hans-Joachim Z.und kann die Entscheidung getroffen werden, daß Helikopter fliegen und überregional Ressourcen herangeschafft werden müssen. Für die Bediensteten eines Landkreises scheinen die Hemmschwellen dafür allerdings hoch zu sein. Ja, blabla. Ich habe für eine Einsatzstelle in unserer Kommune, die uns gegen 20:00 Uhr gemeldet wurde, versucht einen Hubschrauber zu bekommen. Da war die Rückmeldung der Leitstelle bereits, dass an dem Abend voraussichtlich nicht mehr mit verfügbaren Hubschraubern gerechnet werden kann, und wir uns anderweitig behelfen müssten. Die, die verfügbar waren, flogen im Bereich der VG Adenau ja schon ca. 3h vorher, teils unter "waghalsigen Bedinungen" (siehe hier, 2:20, zum Einsatzgeschehen am Campingplatz Stahlhütte).
Hier findet man Einsatzdaten der nächstgelegenen Strömungsretter-Einheit: Alarmierung durch Leitstelle um 19:04 Uhr, "Während der Anfahrt zur zuerst angegebenen Einsatzstelle, änderte sich der Zielort mehrmals, bis schlussendlich als Einsatzziel der Ort Schuld feststand. Auch hier gestaltete sich die Anfahrt als sehr schwer, da alle regulären Straßen durch Wassermassen oder Trümmer versperrt waren. Mit Hilfe eines Försters der FFW Hümmel und einem Traktor konnten wir die Einsatzstelle Schuld gegen 22:45 Uhr erreichen."
Den Bericht hast du doch selber schon verlinkt, oder? Demnach Bundeswehranforderung schon vor 22 Uhr. Den nächstgelegenen SAR-Hubschrauber der Bundeswehr holt die VG Altenahr regelmäßig bei Wanderunfällen, beim 2016er Hochwasser hat der dort Personen von Campingplätzen geholt und wir hatten ihn damals in Bereitstellung, zu einem Zeitpunkt wo ein Ort überflutet war und wir noch gar nicht sicher sagen konnten, ob Leute noch in den gefluteten Gebäuden waren.
Diverse Einsatzberichte der Feuerwehren im nördlichen RLP/Leitstellenbereich Koblenz zeigen, dass die auch weit vor dem "offiziellen" Ausrufen der Alarmstufe 5 schon rollten oder gar vor Ort angekommen waren. Kunststück, denn für solche Kräfteanforderungen hat weder die Alarmstufe, noch die Frage wer gerade die Einsatzleitung technisch oder operativ hat, eine Relevanz. Je höher die Stufe, und die damit verbundenen Führungsmittel, ist es sicher einfacher, oder in größeren Umfang zu bewerkstelligen, aber wenn ich mit einem LF irgendwo stehe und für einen Stufe 1-Einsatz irgendein Einsatzmittel aus 100km Entfernung anfordern will, mache ich das.
Und nochmal: Alarmstufe 5 bedeutet nicht, dass die Kreisebene die Einsatzleitung erst dann übernommen hat. Das hat sie schon mit Stufe 4, 17:40 Uhr wenn man es auf die Pressemeldung beschränken will.
Und falls mir jetzt jemand Worte in die Tastatur legen will, die hier nicht stehen: Hier steht nicht, dass an dem Abend alles prima gelaufen sei, keiner Fehler gemacht habe oder gar niemand für mögliches Fehlverhalten rechtliche Konsequenzen bekommen sollte. Aber hört doch mit dem albernen Gebrabbel auf, dass es signifikante Auswirkungen auf den Einsatzablauf gehabt hätte, wenn irgendwer früher Alarmstufe 5 oder den ominösen Katastrophenfall ausgerufen hätte, weil dann früher mehr Einsatzkräfte und Mittel mit mehr Eingriffsmöglichkeiten verfügbar gewesen wären. Die hätten weit vor Eskalation der Lage, bei freien Straßen und flugtauglicher Witterung, schon nahe der Einsatzorte bereitstehen müssen, den ganzen Flußverlauf entlang, und Kyll oder südliches NRW dabei bitte auch ignorieren. Einer muss nur in die Hände klatschen, und plötzlich steigen überall Hubschrauber mit Seilwinde vom strahlend blauen Himmel, aber es lag dann an "Hemmschwellen bei Landkreisbediensteten". Die Verantwortung für die Eskalation dieser Flut auf solche Dinge beschränken zu wollen, da ist schon bisschen sehr viel Pippi-Langstrumpf-Denke dabei.
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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| 19.07.2021 10:01 |
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Robi7n B7., Braunschweig Deutschland war präzise gewarnt die Menschen aber nicht | |