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Rubrik | Katastrophenschutz | zurück | ||
Thema | Ermittlungsverfahren - war: Deutschland war präzise gewarnt die Menschen aber nicht # | 336 Beiträge | ||
Autor | Dirk8 S.8, Lindau / Bayern | 878820 | ||
Datum | 11.09.2022 19:30 MSG-Nr: [ 878820 ] | 5072 x gelesen | ||
Hallo, normal war das mit Sicherheit nicht, aber wenn man die Sturzfluten der letzten Zeit gesehen hat, nichts völlig ungewöhliches. Der Artikel animiert aber mal wieder in die Pegeldaten zu schauen, ob die zeitliche Abfolge passt. Ich hatte in Erinnerung, dass bereits sich die Lage zwischen 17-18 Uhr zugespitzt hat. Auf der Suche bin ich auf die Seite gestoßen. (Informative Zusammenfassung - deckt sich auch mit den Bildern und Eindrücken aus dem Einsatzgebiet.) https://user.computer42.org/~dirk/Ahr-Hochwasser/HochwasserAhr2021.html Demnach war das Ahrtal anfangs nicht explizit vor Starkregen gewarnt. Dennoch muss man sich die Frage stellen (um selbst daraus was zu lernen), wenn ich am Tag davor schon hohe Wasserstände habe, kann ich davon ausgehen, dass die Böden gesättigt sind und 50 oder sogar 100-200l eine andere Wirkung entfalten? (-Kann man, oder?) Wenn ich historische Hochwassermarken 2016 erwarte, warum verfolge ich in meinen Keller nicht die Pegelstände und das Wetterradar? (Ich kenne das nicht anders!) Wenn ich das getan habe, wie kommt man dann auf die Idee, dass bei einen derart steilen Anstieg, die Scheitelwelle plötzlich abbricht und sich die Vorhersagen, die auf Entspannung hindeuten, erfüllen. (- ich wäre da nicht entspannt) Interessiert mich es dann noch, ob für das Ahrtal (Oder meine Region) eine Hochwassermeldung ausgegeben wird? (-Nö, wenn Radar und Pegel in Echtzeit das Gegenteil sagen) Wäre es nicht angebracht gewesen, die Pegel im Oberlauf zu überwachen. Z.B. Müsch 16:00 Pegelanstieg 10cm/15 Minuten! Normal kennt man die Laufzeit seiner Pfützen und sollte wissen wann sie Talabwärts ankommen. Schickt man da nicht jemand raus zum Erkunden? (-ich hätte es getan, weil man das bei uns oft macht um Brücken zu kontrollieren) Wenn dann 4 Stunden später die Pegel weg sind, obwohl man den steilen Anstieg gesehen hat und die Werte von 2016 locker erreicht wurden, dann bleibe ich doch nicht ruhig sitzen und warte bis die Informationen eintrudeln, vor allem wenn keine vernünftige Funkverbindungen mehr zustande kommen und gehe von einer (einfachen) technischen Störung aus? (-eher nicht; die Frage ist nur wie Reagiert man darauf?) Das war kein plötzliches Ereignis aus heiteren Himmel! Viele Stunden die Schlagen anstarren und hoffen, dass sie sich wieder beruhigt, trifft es glaube ich ganz gut. Um 20:00 hätten aufgrund der vorliegenden Fakten weitreichende Entscheidungen getroffen werden müssen, da absehbar war, dass die Werte von 2016 weit, weit überschritten werden (Vielleicht war man vom hohen Besuch abgelenkt). Ich glaube tatsächlich, dass die Leute und Einsatzkräfte vor Ort nicht ausreichend gewarnt waren. Das war stückweise Organisationsversagen warum ist zu klären (Politik übt sich dran, und der Staatsanwalt braucht jemanden zum Verknacken)! Da spielt es für mich aber keine Rolle, ob der Hydrologe die dynamische Lage vorher absehen konnte. Die Pegel haben ein deutlichen Hinweis auf die Lage zugelassen und es war absehbar, dass die zaghaften Evakuierungsmaßnahmen (KAT-Warn 50m!) nicht ausreichen. Die Verantwortung liegt hier vor Ort und nicht in einem oder mehreren übergeordneten Ministerien, die hätten, sollen, können... Zumal der Herr Minister um 19:30 noch tiefenentspannt auf dem Krisenstab gegangen ist (18:00 kam ja die Entwarnung vom DWD!). Jetzt die Frage, wenn vor Ort die Lage nicht richtig erkannt wird, wer hätte es stattdessen tun und die geplanten Sirenen und Warnsysteme aktivieren sollen? Wären die richtigen Leute gewarnt worden und wie (KAT-Warn 50m in Realität waren es teilweise 500m!)? Wäre es nicht genau auf das hinausgelaufen: Warnung Entwarnung und dann die Flutwelle? Ich hatte teilweise die Warnungen noch in den Ohren: Bleiben sie zu Hause, und gehen sie nicht bei Hochwasser in den Keller. War nicht immer ein hilfreicher Rat. Es gibt einiges aus den Vorkommnissen zu lernen; vor allem wie man Informationen gewinnt und zeitnah verarbeitet! Gruß Dirk | ||||
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