Moin,
Geschrieben von Lorenz R.Das Eine ist ein 0,5ha Waldbrand der schnell eingfangen ist - das andere ist der ganze Berg. Für den Berg bräuchten die Zugführer auch etwas - wie / wo mache ich Abschnitte - wo versuche ich Schneisen zu legen und zu halten - wieviel Mannschaft und Material brauche ich, wie organisiere ich 3-10 Tages Einsätze, Wasser?, Hubschrauber?, EU Hilfe, Kosten, Landkarten, Fahrerschulungen für die TLF Fahrer, etc, etc.
Das Wissen brauchen nicht die Zugführer, die arbeiten mit ihrer taktischen Einheit im Einsatzabschnitt und bekommen aus der Einsatzleitung Aufträge zugewisen..z.B. Einrichten einer Verteidigungslinie von X bis Y, Schaffen eines Wundstreifens von Kreuzung A bis zum Punkt B, ....
Sie müssen wissen warum sie das tun sollen und wie der Auftrag auszuführen ist.
Das eigentliche Wissen was an welcher Stelle sinnvoll und taktisch notwendig ist wird in der Ebene der Einsatzleitung getroffen. Die hat den Überblick über das Ganze, kann anhand von Informationen, Karten und Fachberatern entsprechende Punkte oder Bereiche festlegen, an denen Maßnahmen wie Riegelstellung, Schneise oder oder oder einzurichten oder zu halten sind.
Bei Lageänderungen oder sachdienslichen Informationen der Einheitsführer vor Ort (Zugführer /Abschnittsleiter) werden die getroffenen Entscheidungen in der Einsatzleitung hinterfragt, entweder bekräftigt (durch weitere verstärkende Einheiten) oder aufgegeben und neue Prioritäten gesetzt.
Für die Führung gilt m.E. ganz klar die 3-5er Regel: Jeder Einheitsführer kann 3 bis 5 unterstellte Einheiten führen. Ein GF drei bis 5 Trupps, ein ZF 3 bis 5 Gruppen, ein VF 3 bis 5 Züge.
Gleiches gilt auch in der Einsatzleitung, da wird das aber i.d.R. durch eine Abschnittsbildung (Aufgabenbezogen, z.B. unmittelbare Gefahrenabwehr, Wasserversorgung, Sanität, Versorgung (P. u. M.)) erreicht oder durch eine stabsmäßige Führung umgesetzt.
Bei kleineren Lagen, die durch eine oder wenige Gruppen abgearbeitet werden können wird sich der zu erwartende Schadensumfang oder die räumliche Ausdehnung der Einsatzstelle nicht über ein beherrschbares Maß entwickeln.
Auch wenn vieles im Vegetationsbrand für die Führungskräfte "Neuland" ist, wenn man sich in seinem Ausrückebereich mit offenen Augen bewegt und sich ein wenig mit Natur und seinem Brandverhalten auskennt, sollte der brennende Stoppelacker nicht in einem Katastrophenwaldbrand enden müssen...
Sicherlich brauchen wir Spezialwissen, wenn es die Situation erfordert, aber mit ein wenig Grundlagenwissen in allen Bereichen komme ich auch schon ein ganzes Stück weit.
Der Umgang mit Schläuchen, ob nun B, C oder D, ist im Prinzip gleich. Je nach Größe sind die nur einfacher und schneller zu handhaben. Sind aber ja auch auf ihren Einsatzzweck hin konzipiert und zu verwenden.
Mit einem D-Schlauch kann ich wesentlich schneller, flexibler und einfacher einen Feuersaum oder kleinere Feuer bekämpfen und einfangen. Schnell Wasser und flexibel Wasser.
Was spricht dagegen bei einem Dachstuhlbrand vom Korb der DLK auch gezielt zunächst ein C-Rohr und weiter dann ein D-Rohr zum Schutz der relevanten Punkte einzusetzen statt eines 1500l/min-Wenderohres im Vollstrahl zur Flutung des Gebäudes?? Aber das ist schon wieder ein ganz anderes Thema.....
Wir brauchen Wissen, jeder auf seiner Ebene ganz ausgeprägt und für das Verständnis der anderen Ebenen auch in diesen Bereichen. Aber nicht überfrachtet und um jeden Preis....
In diesem Sinne
Gruß
Christian
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Geändert von Christian T. [23.05.23 16:33] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar = |