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Geschrieben von Hanswerner K.
Ich kann mir auch für die USA nicht vorstellen, das dort aus einem H. mehr heraus kommen wird. Wer will denn das (bezahlen)?
Auch in Deutschland gibt es Wasserleitungen, die mehr liefern können, als das relativ dünne DIN-Hydrantenstandrohr transportiert. Hierzulande kein großes Problem: Einfach zwei oder drei Standrohre setzen, die Hydranten haben einen hinreichend geringen Abstand.
In den USA sind die Abstände größer, es ist an vielen Orten völlig normal, 200m Schlauch zur Einsatzstelle zu verlegen. Andererseits haben Überflurhydranten einen größeren Standrohrdurchmesser. Wenn sich darunter eine Leitung hoher Kapazität verbirgt, kommt einiges heraus: Nach NFPA soll ein Hydrant mit >5700 l/min eine blaue Kappe bekommen, >3800 l/min eine grüne, >1900 l/min eine orange, und darunter eine rote. Es gibt also einerseits durchaus Hydranten mit sehr hoher Leistung. Andererseits hat die Mehrheit üblicherweise eine rote Kappe... ;-)
Schlimmer noch: Es gibt nicht nur langweilige 15cm-Wasserleitungen wie in Deutschland, sondern auch interessante 10cm-, 7,5cm- und 5cm-Leitungen. An deren Ende steht dann meistens ein Hydrant, der gar nicht für die Feuerwehr, sondern eigentlich nur für den Wasserversorger bestimmt ist. Da kommt nicht mehr als ein müdes Plätschern. Wassertanker fahren in den USA nicht selten an ausgedehnten Wohngebieten vorbei zum Feuer. Für ein I.S.O.-Rating zählt ein Hydrant als Hydrant, wenn er 950 l/min liefert. In Deutschland mag das selbstverständlich sein, in den USA ist es das keineswegs.
In ländlichen Gegenden der USA aber spielen Hydranten (Pressure Hydrants) oft eine geringere Rolle als vorbereitete Löschwasserentnahmestellen mit Standrohr (Dry Hydrants). Zum Thema Kapazität gibt es eine interessante Leserzuschrift zu einem Feuerwehrmagazin: Erfahrungsbericht des Powhatan County Fire Department. Powhatan County ist 680 km2 groß (entspricht Landkreis Emmendingen), hat 28000 Einwohner (Ldkr. Emmendingen: 160000), und fünf freiwillige Feuerwehren mit 130 FA (Ldkr Emmendingen: 1700 FA). Auf dieser Karte kann man sich die Positionen der Hydranten am "Municipal Water System" und der "Drafting"-Entnahmestellen anzeigen lassen. (Allerdings nur mit unsicherer Browserkonfiguration.) Man sieht: Der allergrößte Teil ist auf die Entnahmestellen und "Water on Wheels" angewiesen.
Kurzgefaßtes Ergebnis: Bei Verwendung einer 5700 l/min Pumpe und vergleichbarer Entfernung und Saughöhe bekam die Feuerwehr
1) mit 150mm-PVC-Rohr und zwei 90°-Winkeln: 3860 l/min.
2) mit 200mm im Zulauf, zwei 45°-Winkeln, 150mm Standrohr und noch einem 90°-Winkel: 6435 l/min.
3) mit 200mm komplett und zwei 45°-Winkeln: 7720 l/min.
Seit diesem Test verbaut man nur noch die Form 3, und kann seither die Tanker normalerweise mit mehr als 5000 l/min beladen.
Beste Grüße
Hans-Joachim Zierke
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