Klar: Scharfe Kritik an Saarbrückens Feuerwehrchef (Juni 2017)
Hallo Zusammen,
nunja, in dem Artikel ist ja unter anderem die Rede von fehlenden Sicherungstrupps etc.
Es ist schon klar, dass es nicht zur Regel werden sollte, einen Atemschutzeinsatz ohne Sicherungstrupp durchzuführen bzw. wenn dieser noch nicht vor Ort ist.
In mancher dynamischer Einsatzsituation, insbesondere wenn Menschenleben in Gefahr sind, lässt sich das aber nicht gänzlich vermeiden. Trotzdem sollte es einer BF normalerweise keine Probleme bereiten einen Sicherungstrupp zu stellen, insbesondere da eine BF idR naturgemäß über sehr viele AGT'ler verügen sollte. Aber besonders auf den in diesem Thema gegenständlichen Einsatz bezogen dürfte wohl buchstäblich "jede Sekunde" gezählt haben, womit die Einsatzsituation wohl geeignet ist, einen AGT-Einsatz ohne Sicherungstrupp und die daraus resultierende Abweichung von den UVV zu rechtfertigen.
Wobei das Thema Personalmangel und Qualität ein Dauerproblem bei nahezu allen Feuerwehren, mehr noch bei den freiwilligen Feuerwehren ist. Wenn man da überlegt, womit man teils zu einem BMA rausfährt. Klar, 99 % sind Fehlalarme, aber ich fürchte mich vor dem Tag, an dem der BMA ein "heißer Alarm" ist und man dann mit dem KLF oder dem Kommandofahrzeug vor der Firma in Vollbrand steht, dann erstmal sauber nachalarmieren darf und dadurch mal mindestens 10 Minuten verliert, in denen man nichts machen kann, außer bissl Hydranten suchen und die Hände wärmen...
Auch ist die Unsitte erschreckend, die sich bei manchen Kameraden eingebürgert hat, bei BMA's zu warten bis nachalarmiert wird, bevor man sich zum Gerätehaus bewegt.
Leider merkt man auch dort einen gewissen Verlust von Disziplin und Bereitschaft. Auch bei den "Klassikern" wie Ölspur, Keller unter Wasser, Baum über Fahrbahn etc. kann man die Leute, die kommen wirklich an einer Hand abzählen und dann sind es immer dieselben.
Bei größeren Einsätzen, vor allem Brandeinsätzen, hat man immer volles Haus, da prügeln sich die Leute fast, mitfahren zu können. Leider sorgt das für einen etwas faden Beigeschmack, dass diese Kamderaden wohl nur kommen, wenn es ein Einsatz ist, bei dem sie zumindest meinen ein "Held" werden zu können. Es mag sein, dass dass der Auftritt wohl heroischer wirkt, wenn man aus dem brennenden Haus mit mit verrußter Einsatzkluft schweißgetränkt mit einem Kind im Arm herauskommt, aber sollte das wirklich der Hauptgrund sein, um Mitglied der Feuerwehr zu sein? Nur um ein eigenes Verlangen nach Anerkennung zu stillen? Ich finde ein guter Feuerwehrmann/frau sollte es schaffen seine eigenen Bedürfnisse hinter die der Gemeinschaft zu stellen, für deren Schutz die Feuerwehr verantwortlich ist und bedingungslos helfen. Ich finde, dass sich besonders dort ein etwas negativer Trend entwickelt hat. Auch die Werbekampagne "Helden gesucht" hat meiner Meinung nach in eine völlig falsche Richtung gezielt. Niemand sollte zur Feuerwehr gehen, um Held zu werden. Held wird man außerdem nicht, indem man darauf hinarbeitet und sich hervortut, sondern wahre Helden werden vielmehr in ungeplanten und unkalkulierbaren Situationen geboren, in denen diese ihr eigenes Wohl hinter das der Gesellschaft stellen. So kann jemand, der sich "vornimmt" unbedingt Held zu werden an und für sich gar keiner werden, da diese Person per se die eigenen Interessen vor die anderer stellt.
Sorry, dass ich etwas vom Thema abgewichen bin, aber ich wollte das mal loswerden.
Grüße
Daniel
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Geändert von Daniel R. [06.12.17 02:56] Grund: = nur für angemeldete User sichtbar = |