Hallo Florian,
Geschrieben von Florian F.Das ist bemerkenswert zu hören. Bei uns in Deutschland gibt es genau die gegensätzliche Entwicklung. Immer weniger Mitglieder und die Vereinbarkeit von Arbeitszeit und Freiwilliger Feuerwehr wird schwieriger bis unmöglich.
Da geb ich dir völlig Recht. Es bereitet mir schon etwas Bauchschmerzen, wenn ich an unser hoch gelobtes Ehrenamt und dessen Zukunft denke.
Geschrieben von Florian F.Ein durchaus interessanter Ansatz, der hier in Deutschland bisher kaum diskutiert wurde: die ehrenamtliche Besetzung von Feuerwachen. Könnte ja beispielsweise so aussehen, dass man x-Tage im Monat auf der Wache ist, was für Arbeitnehmer und Arbeitgeber den Vorteil hat, dass es planbar ist.
Diesen Ansatz kann ich leider nicht mit tragen. Irgendwie wiederspricht das doch der ganzen Philosophie des Ehrenamtes wenn wir anfangen, unsere FF'en wie HA-Wachen zu organisieren. Dann noch Jemanden zu finden der bei uns mitspielen will... schwer vorstellbar.
Die logische Konsequenz der aktuellen Entwicklung sehe ich eher in der schaffung von Mischsystemen. Da gibts ja 1000 Möglichkeiten FW im Ansatz darzustellen.
Beispiele:
2-3 Gemeinden/Komunen schaffen zusammen eine zentrale Wache. Die ist besetzt am Tage von 6-18 Uhr mit 5 Kräften, HLF + DLK. Vllt. machen die Jungs auch was produktives Nebenbei ohne die Wache für längere Zeit verlassen zu müssen.
Ein System aus Ehrenamtlern aus der Gemeinde herraus. Die Verpflichtung bei Tätigkeit/Anstellung in der Gemeindeverwaltung aktiven Feuerwehrdienst zu verrichten. Man könnte dann einen hauptamtlichen Zugführer beschäftigen, mit vollständiger Berufsfeuerwehrausbildung. Aus dem restlichen Gemeindepersonal (Verwaltung, Bauhof, ect.) könnte dann dienstplanmäßig eine Staffel organisiert werden.
Natürlich muss der Restlöschzug aus den bestehenden FF'en nachrücken.
Bei beiden Varianten sehe ich viel Spielraum und taktische Möglichkeiten. Es funtioniert auch besser wenn sich mehrere Gemeinden zusammentun. Natürlich nur mit zentralem Gerätehaus. Es wird dann einfach erheblich kostengünstiger. Stichwort: Kostdeckelung.
Bei letzterer Variante hätte man dann auch einen viel größeren Menschenpool aus dem man schöpfen könnte ohne einzelne Mitarbeiter durch "Überlastung" zu vergraulen.
Da (Im ländlichen FW-Deutschland) wird ja schon unheimlich viel experimentiert und betrieben. Da sind ja vereinzelt ganz wunderbar gut funktionierende Systeme gewachsen. Man muss sich da wie immer nur überall das beste Abgucken.
Ganz ohne Abstriche in Punkto Einhaltung der Rettungsfristen/Eintreffzeiten werden wir diese Nummer eh nicht übern Berg bringen. Es ist aber wichtig was zu machen und nicht abzuwarten bis die FF-Strukturen total zusammengebrochen und gegen die Wand gefahren sind.
LG Chris
Ostern zu feiern und Lamm zu essen ist so,
als feierte die Feuerwehr ihr Bestehen damit,
dass sie ein Haus abbrennt,
oder die Wasserwacht, indem sie ein Schiff versenkt.
- frei nach Sathya Sai Baba
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