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Rubrik | Feuerwehrverbände | zurück | ||
Thema | Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes: Rücktritt gefordert ?! # | 865 Beiträge | ||
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 853140 | ||
Datum | 16.11.2019 17:09 MSG-Nr: [ 853140 ] | 102179 x gelesen | ||
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Geschrieben von Volker L. a) Die Fahrzeuge und Technik wird überwiegend bestaunt. Je nach Herkunftsland kann in Wahrheit das Staunen noch größer sein, daß dies alles einfach so bei einer Freiwilligentruppe ankommt, ohne daß zuerst der Bürgermeister 20% abzweigt und dann die Ratsherren noch mal 20%, und dann der Wehrführer ... Dieses Unverständnis kann tief sitzen, wenn man nichts anderes kennt. Ich erinnere mich an eine Radtour in Griechenland Anfang der 80er, wir standen vor der Zollwache am Bahnhof Athen, wo wir unsere Räder für die Bahn-Rückfahrt abfertigen mußten. Die machte erst fünf Minuten vor Abfahrt des Zuges nach Deutschland auf, was man nun wirklich nicht schaffen konnte, und wir haben über die Blödheit der Griechen geflucht, die so etwas nicht vernünftig hinkriegen. War natürlich überhaupt nicht blöd, sondern genau, wie es sein mußte, und ein Kennzeichen von Intelligenz. Das habe ich aber erst Jahre später verstanden, weil mich das Aufwachsen in Deutschland dafür verdorben hatte, zu begreifen. In ähnlicher Weise kann es Dir durchaus passieren, daß Deinem Gegenüber Freiwilligenorganisationen wohlvertraut sind, es aber als völlig absurd wahrgenommen wird, so etwas im Rahmen einer öffentlichen Verwaltung anzusiedeln, die doch dafür da ist, daß die Verwalter sich bereichern. Ein Mensch besteht nun einmal beträchtlichenteils aus seiner Lebenserfahrung. Geschrieben von Volker L. c) kostenlos Dienst für die Allgemeinheit zu leisten entspricht im Regelfall nicht den Wertevorstellungen der Herkunftskulturen Äh, wie bitte??? Ich erinnere mal an Deinen Beitrag: "Als feuerwehr sind wir überhaupt nicht geeignet im unmittelbaren gefahrenbereich tätig zu warden." Als es um Terror und Amoklagen ging. Angehörige syrischer Freiwilligenorganisationen haben zehntausende von Menschen aus Situationen geborgen, gegenüber denen ein einzelner herumballernder Möchtegernterrorist sich als paradiesischer Zustand darstellt. Ein beträchtlicher Teil unserer Zuwanderer kommt aus Syrien. Deine Behauptung empfinde ich daher als abgrundtief respektlos. Geschrieben von Volker L. d) Feuerwehr ist in anderen Ländern oft Bestandteil von Polizei oder Militär. Diese hier absolut unzutreffende Verortung wird auch nach Ankuft in Deutschland sehr häufig nicht abgelehnt. Die freiwilligen Feuerwehren in Deutschland haben sich weitgehend widerstandsfrei zu einer Hilfspolizeitruppe machen lassen, und machten zu meiner Kinder/Jugendzeit noch einen ziemlich paramilitärischen Eindruck. (Na gut, das wird regional unterschiedlich gewesen sein, ich komme aus einer ziemlich extremen Gegend.) Wenn das heute anders ist, fiel das nicht vom Himmel, sondern spiegelt Veränderungen in der Gesellschaft. Statt die neueste Pumpentechnik vorzuführen, könnte es wichtiger zu sein, zu erklären, warum Du das tust, was Du tust. Meine Erfahrung geht dahin, daß Freiwillige Feuerwehrler leicht in's Stottern geraten, wenn sie das erklären sollen - weil sie eigentlich nie so richtig darüber nachgedacht haben, jenseits von "wir rennen rein, wenn andere ..." usw. Daß es schön ist, sich auf andere verlassen zu können, wenn man das an seinem Arbeitsplatz vielleicht überhaupt nicht kann, zum Beispiel. Oder was da noch so alles eine Rolle spielt. Daß Nachbarschaftshilfe nur solange wirklich gut funktioniert, wie die meisten Menschen ihr ganzes Leben an einem Ort verbringen, und daß man Organisationen braucht, sobald man in einem Land wohnt, wo das anders ist. Daß man die Hilfe, die es in Deutschland gibt, unmöglich mit bezahlten Kräften aufrechterhalten kann. Usw. Freiwillige Feuerwehren wie in Deutschland, Österreich, Schweiz, Polen, USA, etc. sind eigentlich ziemlich merkwürdige Organisationen, wenn Du mal zur Seite trittst und von außen guckst. Und sind deshalb durchaus erklärungsbedürftig für jemanden, der nicht groß geworden ist damit. Ein amerikanischer Wissenschaftler, der den Niedergang von Freiwilligen Feuerwehren im Rust Belt untersuchte, hat die Formulierung gefunden: "Freiwillige Feuerwehr, das war der Blue Collar Country Club." Fand ich interessant. Ciao Hans-Joachim | ||||
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